Braunschweig: mit einer Weite von 19,82 Metern gewinnt Dennis Lukas, LG Idar-Oberstein, den Titel des Deutschen Meisters im Kugelstoßen 2021. Der 27-Jährige, der an der TU Kaiserslautern den Master-Studiengang „Energie- und Verfahrenstechnik“ absolviert, knüpft damit allen Pandemie-Einschränkungen zum Trotz lückenlos an seine starken Leistungen aus dem Jahr 2020 an.
„Das ist schon ein extrem gutes Gefühl“ resümiert Lukas nach seinem Titelgewinn. „Eigentlich bin ich gar nicht mit dem konkreten Ziel nach Braunschweig gereist, Deutscher Meister zu werden. Am Wettkampf-Tag habe ich aber gemerkt, dass ich insgesamt gut drauf bin und ich meine Leistung abrufen kann. Als dann der Vorkampf vorbei war, wusste ich, dass eine erneute Medaille auf jeden Fall möglich ist. Dass es am Ende Gold wird, ist fast immer noch ein bisschen ungreifbar!“
Bereits bei der letztjährigen DM, ebenfalls in Braunschweig, stand Lukas auf dem Treppchen: im August 2020 konnte er mit 19,15 Metern die Bronzemedaille gewinnen. Mit exakt dieser Weite startete er knapp ein Jahr später in die DM 2021 und konnte mit 19,35 Metern schon im zweiten Versuch deutlich nachlegen. Nach fünf von sechs Versuchen stand fest: sein bis dahin weitester Stoß, 19,42 Meter, reicht mindestens für Silber, nur Christian Zimmermann (Kirchheimer SC), der in der vierten Runde 19,62 Meter erreichte, lag noch vor ihm.
„Vor dem letzten Versuch habe ich nochmal mit meinem Trainer auf der Tribüne gesprochen. ‚Du stößt wunderbar, das sieht alles gut aus!‘, hat er mir gesagt. ‚Du musst jetzt einfach nochmal volle Kanne drauf gehen!‘“. Genau das hat Lukas schließlich umgesetzt, und sich mit 19,82 Metern nicht nur zu einer neuen persönlichen Bestleistung katapultiert, sondern mit 20cm Vorsprung auch zum Deutschen Meister. „Es war super, dass dieses Jahr wieder Zuschauer im Stadion sein konnten. Die Unterstützung von den Rängen und auch von den anderen Wettkämpfern hat mich nochmal total gepusht!“
Gegenüber dem Vorjahr konnte sich Lukas um rund 70cm steigern – eine deutliche Verbesserung, trotz aller Einschränkungen rund um die Corona-Pandemie. „Von November bis Mitte April war für mich gar kein spezifisches Krafttraining möglich. Ich habe überwiegend zuhause trainiert und mich mit Ganzkörperzirkel und Freeletics fit gehalten.“ Auch beim UNISPORT und im UNIFIT, wo Lukas noch 2020 einen Teil seiner Wettkampf-Vorbereitung absolvieren konnte, war in diesem Jahr Pandemie-bedingt bis zuletzt kein Training möglich. „Ich wäre sehr gerne gekommen, doch die allgemeinen Umstände haben das leider nicht zugelassen.“ Erst unmittelbar vor den Deutschen Meisterschaften konnte der UNISPORT sein vor-Ort-Angebot langsam wieder hochfahren.
„Durch die alles andere als optimale Vorbereitung bin ich ehrlich gesagt mit relativ geringen Erwartungen in die Saison gestartet.“, blickt Lukas auf die vergangenen Monate zurück. „Gleichzeitig wusste ich, dass ich keine Angst davor zu haben brauche, wenn es insgesamt vielleicht nicht so gut läuft – ich konnte sogar mit einer gewissen Leichtigkeit an den Start gehen. Scheinbar hat auch mein Training trotz aller Einschränkungen gut gefruchtet, und ich konnte am Wettkampftag wirklich alles aus mir herausholen!“
Die automatische Qualifikation für Olympia 2021 in Tokio bedeutet der nationale Titel für Lukas leider nicht, hierzu muss eine Norm von 21,10 Metern erfüllt werden. „Ich bin da realistisch: die 1,30 Meter, die mir bis zur Norm noch fehlen, hören sich im ersten Moment vielleicht gar nicht so viel an. Dennoch ist das noch eine ganz schön große Lücke, und es ist nicht zu erwarten, dass ich diese innerhalb eines Monats noch geschlossen bekomme.“
Das tut Lukas‘ Leistung bei den Deutschen Meisterschaften, vor allem im Lauf der letzten beiden Jahre, jedoch in keiner Weise einen Abbruch. TUK und UNISPORT gratulieren herzlich zum Titel des Deutschen Meisters!
Quelle Text/Bild:
TU Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 17.06.2021