Die Beschäftigten in Kaiserslautern waren im Jahr 2020 seltener krankgeschrieben als im Landesdurchschnitt. Das geht aus repräsentativen Daten der Krankenkasse BARMER hervor. Für ihre Analysen hat die BARMER die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus Rheinland-Pfalz anonymisiert ausgewertet. Der Krankenstand in der Stadt lag bei 4,7 Prozent (Land: 5,0 Prozent, Bund: 4,9 Prozent). „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten 47 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Oliver Hellriegel, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Kaiserslautern.
Auf jeden Beschäftigten mit Wohnsitz in Kaiserslautern entfielen rechnerisch 17,0 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 18,3 Tage, Bund: 18,0 Tage). Jeder Beschäftigte in der Stadt meldete sich im Durchschnitt 1,0 (Land und Bund: 1,1) Mal arbeitsunfähig. Hellriegel sagt: „Hauptursache für die Krankschreibungen in Kaiserslautern waren psychische Erkrankungen wie Depressionen.“ Psychische Leiden verursachten bei jedem Beschäftigten aus der Stadt 4,4 Tage von Arbeitsunfähigkeit.
Es folgen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems wie etwa Rückenschmerzen (3,7 Tage), Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel akute Infektionen der Atemwege, Bronchitis oder Erkältungsschnupfen (2,3 Tage) und Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (1,7 Tage). Probleme mit dem Muskel-Skelett-System, psychische Leiden, Atemwegserkrankungen und Verletzungen waren die vier häufigsten Ursachen für Krankmeldungen in Kaiserslautern.
„Der Corona-Alltag hat viele Beschäftigte körperlich und seelisch an ihre Grenzen gebracht. Arbeitgeber sollten auch in Zeiten von Corona auf betriebliches Gesundheitsmanagement setzen und damit besonders Krankheiten bei ihren Mitarbeitern vorbeugen, die durch die Pandemielage begünstigt werden“, sagt Hellriegel. In der Corona-Pandemie sei das Training im Verein oder Fitnessstudio kaum möglich gewesen. Bewegungsmangel fördere Rückenschmerzen und könne zu den Fehlzeiten wegen Problemen am Muskel-Skelett-System beigetragen haben.
In Zeiten von Kontaktsperren seien Fahrrad fahren, Lauftraining, Spaziergänge und aktive Pausen mit Übungen für die Rückenfitness gute Möglichkeiten, um sitzende Tätigkeiten auszugleichen. „Corona hat zudem viele Beschäftigte durch Kurzarbeit und Homeoffice isoliert und psychisch belastet. Besonders in Branchen mit körperlicher Belastung dürften Kurzarbeit und Lockdown wiederum zu weniger Verletzungen geführt haben“, sagt Hellriegel.
Quelle Text/Bild:
BARMER Landesvertretung Rheinl.-Pfalz/Saarland
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Kaiserslautern, 08.06.2021