Roman: Judith Hermann – Daheim
Sie hat ihr früheres Leben hinter sich gelassen, ist ans Meer gezogen, in ein Haus für sich. Ihrem Exmann schreibt sie kleine Briefe, in denen sie erzählt, wie es ihr geht, in diesem neuen Leben im Norden. Sie schließt vorsichtige Freundschaften, versucht eine Affaire, fragt sich, ob sie heimisch werden könnte oder ob sie weiterziehen soll. Judith Hermann erzählt von einer Frau, die vieles hinter sich lässt, Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird. Sie erzählt von der Erinnerung. Und von der Geschichte des Augenblicks, in dem das Leben sich teilt, eine alte Welt verlorengeht und eine neue entsteht. Mit dem neuen Roman kehrt Judith Hermann an ihre grossartigen Anfänge zurück. Das Buch ist für den Preis der Leipziger Buchmesse 2021 nominiert.
Roman
Jean Rhys – Guten Morgen, Mitternacht
Sasha, die eines Tages »die großartige Idee hatte, sich zu Tode zu trinken«, wird von einer besorgten Londoner Freundin für zwei Wochen nach Paris geschickt – in jene Stadt, in der die junge Frau vor Jahren glücklich war, in der ihr Kind geboren wurde und starb, in der sie ihre große Liebe verlor. Die Tage in der ehemailigen Heimat sind für Sasha ein einziger Balanceakt: sie wehrt sich gegen Erinnerung und Vergangenheit und ist doch unfähig, ein neues Lebensgefühl zu gewinnen. Jean Rhys verarbeitet in Guten Morgen, Mitternacht viele autobiographische Elemente (Leben im Paris der 30er Jahre, Verlust des eigenen Kindes, Alkoholsucht). Bekannt wurde die Autorin durch ihr Werk Sargassomeer, welches vom Time Magazine zu den bedeutendsten englischsprachigen Romanen des 20. Jahrhunderts gezählt wurde.
Krimi
JB Lawless – Um Mitternacht ab Buckingham Palace
London, 1941: Als London bombardiert wird, werden Elizabeth und Margaret – die Töchter des englischen Königs – auf Weisung des Secret Service und um einer möglichen Entführung zuvor zu kommen inkognito nach Irland gebracht. Der junge irische Detective Strafford und die englische Geheimagentin Celia Nashe sollen in Clonmillis Hall über »Ellen« und »Mary« wachen, und keiner darf wissen, dass es sich dabei eigentlich um die Königskinder handelt. Aber Dienerschaft, Lieferanten und andere Dorfbewohner gehen in dem großen Haus ein und aus, nicht wenige von ihnen haben seit dem Unabhängigkeitskrieg kein gutes Bild von England. Bald sickert durch, um wen es sich bei den beiden Mädchen wirklich handelt. Und die Prinzessinnen beginnen, sich in ihrem goldenen Käfig zu langweilen, und wollen raus. In typisch britischer Manier ergänzt Lawless die Geschichte um ein vergessenes aber spannendes Kapitel.
Sachbuch
Jessica Bruder – Nomaden der Arbeit
Sie sind alt. Und im 21. Jahrhundert, erschüttert von der Finanzkrise der Zehnerjahre, ist ihnen der Boden für den sprichwörtlich wohlverdienten Ruhestand weggebrochen. Deshalb ziehen sie als Nomaden der Arbeit von einem saisonalen Tageslohnjob zum nächsten. Sie leben in Wohnmobilen, Vans, Anhängern. Übernachten auf Supermarkt-Parkplätzen, neben den Highways, in der Wüste. Sie schaufeln Zuckerrüben in North Dakota, reinigen Toiletten in den Nationalparks von Kalifornien, arbeiten Zwölf-Stunden-Schichten im Amazon-Versandzentrum im winterlichen Texas. Eine nachhallende Reportage über Ausbeutung, Ungerechtigkeit und prekäre Lebensumstände, aber auch über altersweise Beharrlichkeit, Sinn für Gemeinschaft und Abenteuer. Die Verfilmung »Nomadland« wurde mit 3 Oscars, 2 Golden Globes und dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.
Quelle Text/Bild:
buchhandlung blaue blume
Richard-Wagner-Str. 46
67655 Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 27.05.2021