Fraunhofer ITWM an EU-Projekt für innovative Korrosionsschutztechnologien beteiligt

Das Fraunhofer-Institut für Wirtschafts- und Technomathematik ITWM mit Sitz in Kaiserslautern ist als einer von zwölf Partnern aus sieben Ländern im EU-Forschungsprojekt VIPCOAT aktiv. Ziel ist es, die Entwicklung und Produktion von Technologien zum Korrosionsschutz nachhaltiger, kostengünstiger und schneller zu gestalten.

Korrosion, also die elektro-chemische Reaktion von unedlen Metallen mit Sauerstoff oder anderen Komponenten aus der Umwelt, verursacht Schäden am Werkstoff. Um Korrosionsprozesse zu unterbinden, verwendeten die Flugzeug- und Automobilindustrie über viele Jahre beispielsweise Chromate. Diese sind jedoch extrem giftig, umweltgefährlich und krebserregend. Daher wurde die Verwendung von Chromaten im Automobil- und Flugzeugbau durch die Europäische Union per Gesetz verboten. Seitdem sind Industrie und Forschung auf der Suche nach chromatfreien Ersatzstoffen.

VIPCOAT (Virtual Open Innovation Platform for Active Protective Coatings Guided by Modelling and Optimization) setzt genau hier an: Mithilfe von Modellierungen und einer Innovationsplattform wird die Entwicklung umweltfreundlicher Alternativen vorangetrieben. »Unser Ziel ist es, eine offene Innovationsplattform zu erstellen, die von Forschung, Industrie, Politik und öffentlichen Einrichtungen gleichermaßen genutzt werden kann«, erläutert Dr. Natalia Konchakova, Koordinatorin des Projekts und Wissenschaftlerin im Institut für Oberflächenforschung am Helmholtz-Zentrum Hereon.

Zwölf Partner aus sieben Ländern beteiligt

Gemeinsam mit Forschenden aus Deutschland, Belgien, Luxemburg, Norwegen, Portugal, Großbritannien und den Niederlanden hat das Helmholtz-Zentrum Hereon das Projekt auf den Weg gebracht. Die beiden beteiligten deutschen Forschungsinstitutionen, Hereon und Fraunhofer ITWM, werden im Rahmen von VIPCOAT ihre Expertise im Bereich Schutzschichten mit Korrosionsinhibitoren beziehungsweise mit Anti-Korrosions-Pigmenten ausbauen und Modelle zur Materialentwicklung und Optimierung erstellen. Hier liegt der Fokus auf nachhaltigen
Infrastrukturen für Offshore-Windenergieanlagen und grünen Meeresenergietechnologien. So sollen die Ergebnisse von VIPCOAT direkt die Ziele des europäischen Green Deals unterstützen.

»Anschließend soll die Plattform auch auf andere Industriesektoren wie die Automobilbranche, Maritime Industrie, Infrastrukturen zur Energieerzeugung, aber auch für medizinische Geräte oder das Bauingenieurswesen anwendbar sein«, so Dr. Peter Klein, Wissenschaftler am Fraunhofer ITWM. Der offene Innovationsansatz soll so zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil der Sektoren beitragen und den Technologietransfer stärken.

Mehr Informationen über das Projekt auf unserer Webseite.

Quelle Text/Bild:
Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik
Fraunhofer-Platz 1
67663 Kaiserslautern

www.itwm.fraunhofer.de

Kaiserslautern, 04.05.2021