Grenzregionen zu unseren europäischen Nachbarstaaten sind während der COVID-19 Pandemie durch wiederholte Grenzschließungen sowie Kontrollen verstärkt in das öffentliche Interesse getreten. Die Besonderheiten von Grenzräumen stehen jetzt im Mittelpunkt eines interdisziplinären Verbundprojekts, an dem Forscherinnen und Forscher der TU Kaiserslautern und drei weiterer Universitäten beteiligt sind. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Kooperation drei Jahre lang mit rund zwei Millionen Euro.
Das Verbundvorhaben „Linking Borderlands: Dynamiken grenzregionaler Peripherien“ zielt darauf ab, einen Fokus auf europäische Grenzregionen als Kontaktzonen und Übergangsbereiche an nationalstaatlichen Rändern zu richten. So können fortbestehende Entwicklungen sowie Herausforderungen in so genannten Borderlands beleuchtet werden. Den gemeinsamen Zugang bildet die Erforschung von Grenzräumen, die seit mehreren Jahren im Rahmen des Center for Border Studies der Universität der Großregion untersucht werden.
Aus unterschiedlichen Blickwinkeln sollen nicht nur die politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen sichtbar gemacht werden, sondern es geht auch um die Frage, wie sich die Menschen in den Grenzregionen räumlich, sprachlich und kulturell annähern. Das Projekt wird konkret untersuchen, wie sich die europäischen Grenzregionen speziell im Westen und Osten Deutschlands entwickeln.
An dem Verbundprojekt sind Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Fachrichtungen der Technischen Universität Kaiserslautern, der Universität des Saarlandes (Federführung), der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg sowie der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder beteiligt. Grundlegend wird es um Planungsprozesse und politische Lernprozesse gehen. Zudem werden die Bedeutung von Sprache im Berufsausbildungskontext, die Energieversorgung sowie Zugehörigkeiten und Identitäten in Filmen aus den Industrieregionen beleuchtet.
Am Verbundvorhaben „Linking Borderlands: Dynamiken grenzregionaler Peripherien“ sind an der Technischen Universität Kaiserslautern Prof. Karina Pallagst, Internationale Planungssysteme, Prof. Gabi Troeger-Weiss und Dr. Kirsten Mangels, Raumordnung und Regionalentwicklung sowie Prof. Georg Wenzelburger, Policy Analyse und Politische Ökonomie, beteiligt.
Gemeinsam lehren sie auch im Masterstudiengang „Border Studies“, an dem vier Universitäten in der Großregion mitwirken. Im Rahmen des Forschungsprojekts will zudem das Center for Border Studies der Universität der Großregion enger mit dem Viadrina Center „B/Orders in Motion“ in Frankfurt (Oder) zusammenarbeiten und damit die gemeinsame Grenzraumforschung stärken. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert das Verbundvorhaben im Rahmen der Förderlinie „Regionalstudien“ mit insgesamt 2,05 Millionen Euro über drei Jahre, davon fließen rund 575.000 Euro an die Technische Universität Kaiserslautern. Die Koordination für die TU Kaiserslautern liegt bei Prof. Karina Pallagst.
Quelle Text/Bild:
TU Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 27.04.2021