Neben Berufen der Metallverarbeitung (Besonderheit Rheinland-Pfalz) und KFZ-Verkauf (Besonderheit Saarland) waren grundsätzlich die Berufe in der Betreuung und Erziehung von Kindern sowie in Medizin und Pflege in dem „Corona-Pandemie-Jahr“ 2020 am stärksten von Krankschreibungen im Zusammenhang mit Covid-19 betroffen. Die Einzelwerte dieser Berufsgruppen liegen im Schnitt mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnittswert über alle Berufsgruppen (1.724 Betroffene je 100.000 AOK-versicherte Beschäftigte). Allein die Gesundheitsberufe waren überdurchschnittlich oft im Zusammenhang mit Covid-19 arbeitsunfähig und belegen regelhaft die Plätze 3 bis 10 der Rangliste.
Soziale Berufe in der Rangliste weit oben
„Die Ergebnisse unserer bisherigen Analysen bestätigen sich auch für die zweite Welle: Sozial- und Gesundheitsberufe, die viele Kontakte zu anderen Menschen haben, sind stärker von Covid-19 betroffen als andere Berufsgruppen. Tätigkeiten, die eher im Homeoffice oder im Freien ausgeübt werden, waren dagegen mit einem niedrigeren Infektionsrisiko verbunden“, sagt Udo Hoffmann, Beauftragter des Vorstandes der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse. Berufe mit häufigen zwischenmenschlichen Kontakten, die aufgrund der präventiven Maßnahmen zu einer Reduzierung der Kontakte gezwungen waren oder ihren Beruf nicht ausüben konnten, hatten ein deutlich reduziertes Risiko zu erkranken.
Arbeitsunfähigkeit bei Corona
Insgesamt erhielten von den rund 550.000 AOK-versicherten Erwerbstätigen in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Saarland von März bis Juni 2020 9.364 Beschäftigte von einer Ärztin oder einem Arzt eine Arbeitsunfähigkeit im Zusammenhang mit einer Covid-19-Diagnose. Das entspricht rund 1.700 je 100.000 AOK-versicherte Beschäftigte oder rund 1,7 % der AOK-versicherten Erwerbstätigen.
Insgesamt erhielten von den bundesweit 13,6 Millionen AOK-versicherten Erwerbstätigen von März bis Dezember 2020 289.282 Beschäftigte von einem Arzt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung im Zusammenhang mit einer Covid-19-Diagnose.
November 2020 als Krankmeldungs-Höhepunkt
Die wellenartige Häufigkeit von Covid-19-Infektionen in der Bevölkerung spiegelt sich auch in den krankheitsbedingten Fehlzeiten der AOK-versicherten Beschäftigten wider. Im April 2020 gab es mit 294 (RLP) / 405 (SL) Erkrankten je 100.000 Beschäftigten einen ersten Höhepunkt der Krankschreibungen aufgrund einer im Labor bestätigten Covid-19-Diagnose. Von Juni bis August 2020 zeigte sich dann ein deutlicher Rückgang, der jedoch ab September 2020 in die sogenannte „zweite Welle“ überging. Im November 2020 wurde mit 556 (RLP) / 531 (SL) Erkrankten je 100.000 Beschäftigten die höchste Anzahl an Krankschreibungen aufgrund einer im Labor bestätigten Covid-19-Infektion im Jahr 2020 erreicht.
2020 ohne erhöhten Krankenstand im Fünf-Jahres-Vergleich
Ein Vergleich der monatlichen Krankenstände im Jahr 2020 mit den Ergebnissen der letzten fünf Jahre zeigt, dass lediglich im März (Saarland auch April und Oktober) ein höherer Krankenstand festzustellen ist als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die übrigen Monate ist der Krankenstand zum Teil deutlich unter dem Durschnitt der letzten fünf Jahre. Dies ist beispielsweise auch dem Ausbleiben einer starken Grippewelle durch umfangreiche Hygienemaßnahmen zu verdanken. Die Daten sprechen auch für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung wegen Atemwegserkrankungen, die vom 9. März bis zum 31. Mai sowie vom 19. Oktober bis zum 31. Dezember 2020 bestand.
Quelle Text/Bild:
AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse
Jan Rößler – Pressesprecher
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Kaiserslautern, 09.03.2021