Mit dem erneuten Lockdown im November 2019 ergab sich durch die Aussetzung des Spiel- und nachfolgend auch des Probenbetriebs eine Chance, auf die man sonst vielleicht noch lange hätte warten müssen. „James Sutherland und ich wollten schon ewig zusammen etwas mit Shakespeares Sonetten machen. Und im normalen Betriebsablauf ist es dann nie dazu gekommen. Erst die besondere Situation, in die wir durch die Pandemie gekommen sind, hat es möglich gemacht“, beschreibt es Schauspieldirektor Harald Demmer. Und auch den neuen GMD des Pfalztheaters, Daniele Squeo, mussten sie nicht lange von ihrer Idee überzeugen.
Was für eine großartige Gelegenheit, als Spartenleiter gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten! – William Shakespeare, Großmeister und Tausendsassa, veröffentlichte wohl 1609 erstmalig seinen rätselhaften Gedichtband mit 154 Sonetten. Bis heute diskutiert man nicht nur über die historische Person William Shakespeare, sondern auch über das Lyrische Ich und den/die Adressaten der Sonette. Ganz klar ist der Adressat von über der Hälfte der Sonette ein „fair boy“. Handelt es sich hier um einen jugendlichen Geliebten des größten Theaterautoren aller Zeiten? Oder sind Sprecher wie Adressat der Gedichte fiktiv? Oder treibt Shakespeare über die Jahrhunderte hinweg ganz einfach nur sein Narren-, und Verwirrspiel mit uns?
Shakespeare hat mit seinen Sonetten, wie auch immer er sie konzipiert haben mag, ein 154-faches Spiegelkabinett der menschlichen Gefühle hinterlassen, aus dem James Sutherland, Harald Demmer und Daniele Squeo künstlerisch mit vollen Händen schöpfen konnten.
Entstanden sind aus dieser bislang einzigartigen Zusammenarbeit Miniaturen, die ab Freitag, dem 19. Februar 2021, um 18.00 Uhr, in loser Folge auf den digitalen Kanälen des Pfalztheaters zu sehen sind.
Die erste Ausgabe diesen Freitag gestalten Schauspieler Jan Henning Kraus, Tänzer Yan Jun Chin und Harfenistin Konstanze Licht.
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Quelle Text/Bild:
Pfalztheater Kaiserslautern
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67657 Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 17.02.2021