Der Bezirkstag Pfalz hat mehrheitlich in seiner Videokonferenz einen Grundsatzbeschluss gefasst, das Hofgut Neumühle weiterzuentwickeln, das unter anderem für die Aus- und Weiterbildung der Landwirte zuständig ist. Im Rahmen einer Denkwerkstatt wurden im Laufe des Jahres Bereiche herausgearbeitet, die für die Zukunftsausrichtung der Lehr- und Versuchsanstalt des Bezirksverbands Pfalz im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit wichtig sind. Das Hofgut soll im Bewusstsein der Bevölkerung als Erholungs- und Naturort sowie Seminar- und Tagungsort verankert werden. Zunächst soll die Lehrwerkstätte für Schweinehaltung für 40 Tiere neu errichtet und die alten Ställe abgerissen werden. Landwirte können sich hier über die unterschiedlichen Haltungskennzeichnungen von der Ferkelaufzucht bis zur Mast informieren. Der Stall soll einen Besucherumgang erhalten, um ihn als Teil des Lernorts Bauernhof zu etablieren, den man auch weiter ausbauen will, um Kindern und Jugendlichen Natur und Landwirtschaft erlebbar zu machen. Für die Planungen der Schweine-Lehrwerkstätte stehen im kommenden Jahr 150.000 Euro zur Verfügung. Des Weiteren soll die Direktvermarktung verbessert werden; die Produktpalette des Hofladens soll um die Erzeugnisse der Partnerbetriebe des Biosphärenreservats Pfälzerwald- Nordvogesen und um eine mobile Komponente sowie um eine Milchtankstelle und einen Verkaufsautomaten erweitert werden, damit Verbraucher auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten einkaufen können. Schließlich will man in die Projekte im Bereich der Digitalisierung und Forschung intensivieren. „Wir müssen das Hofgut Neumühle in allen Bereichen zukunftsfähig aufstellen“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder; dazu gehöre, dass alle Lehrwerkstätten – für Schweine, die Milchvieh- und Mutterkuhhaltung sowie für Schafe – erhalten blieben. Die Weiterentwicklung bedeute für die Neumühle „einen Quantensprung“.
Ein Zeichen für die Demokratiearbeit in seinen beiden Schulen will das pfälzische Parlament außerdem setzen, weshalb CDU, SPD und Grüne einen Antrag eingereicht hatten: Sowohl die Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern (MHK) als auch das Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation (PIH) in Frankenthal werden künftig mindestens einen Projekttag zu diesem Thema veranstalten und sich dazu der Planspiele des Kompetenznetzwerks „Demokratie leben!“ beim Landesjugendamt und der Formate des Vereins Politiksprecher bedienen. Die demokratiepädagogischen Programme, die ein didaktisch hohes Niveau bieten, wollen die politische Mündigkeit der Jugendlichen fördern, was gerade in „Zeiten, in denen autoritäre Populisten die pluralistische Gesellschaft unter Beschuss nehmen“, wie es im Antrag heißt, von besonderer Bedeutung ist.
Für das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen soll ein Klimaschutz-Masterplan umgesetzt werden, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung auf der Grundlage eines 54 Punkte umfassenden Maßnahmenkatalogs umzusetzen, so der mehrheitliche Beschluss des Pfälzer Parlaments. Dabei spielt das ZENAPA-Projekt eine große Rolle, das fünf Strategien zum Klima-, Natur- und Artenschutz so miteinander kombiniert, dass die Region sowohl ökologisch als auch ökonomisch einen Mehrwert erhält. Darüber hinaus soll es 2021 einen breit angelegten Fotowettbewerb „Mein Biosphärenreservat – Mein Blick – Mein Biosphären-Blick“ geben, um die Identifikation der Pfälzerinnen und Pfälzer mit dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands zu erhöhen.
BU Titelbild: Kampagne im Jahr 2021: Fotowettbewerb zum Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen
(Foto: Bezirksverband Pfalz)
Hofgut Neumühle wird zukunftsfähig aufgestellt: Schweinestall soll neu gebaut werden
(Foto: Hofgut Neumühle)
Quelle Text/Bild:
Bezirksverband Pfalz
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Kaiserslautern, 18.12.2020