Mit rund 2,4 Besuchen je Einwohnerin bzw. Einwohner waren die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer im Jahr 2019 doppelt so häufig in der Bibliothek wie im Kino (1,2 pro Jahr). Dies ist eines der Ergebnisse der von den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder herausgegebenen Veröffentlichung „Kulturindikatoren auf einen Blick“.
Ursächlich für die vergleichsweise seltenen Kinobesuche sind im Wesentlichen das begrenzte Angebot im ländlichen Raum sowie die konkurrierenden Medienangebote wie Streamingdienste. Demgegenüber sind die häufigeren Bibliotheksbesuche möglicherweise auch auf die Besuche der öffentlichen Hochschulbibliotheken zurückzuführen, beispielsweise von Studierenden.
Neben dem Besuch von Kino und Bibliothek kamen in Rheinland-Pfalz auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner zudem 1.000 Museums-, 177 Theater- und 33 Kulturorchesterbesuche pro Jahr. Damit nahm die rheinland-pfälzische Bevölkerung seltener kulturelle Angebote wahr als der deutschlandweite Durchschnitt.
Weitere Ergebnisse
Mit knapp zwölf Museen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner hatte Rheinland-Pfalz die dritthöchste Museendichte in Deutschland. Bei der Besucherzahl lag das Land hingegen unter dem Bundesdurchschnitt.
Rund 2,5 Prozent der rheinland-pfälzischen Erwerbstätigen waren in einem Kulturberuf beschäftigt. In Deutschland lag der Anteil bei 3,1 Prozent.
Je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Rheinland-Pfalz waren 1,3 Personen in der Künstlersozialkasse versichert (Deutschland: 2,3).
Etwa 5.800 Architektinnen und Architekten sowie Stadtplanerinnen und Stadtplaner waren in Rheinland-Pfalz tätig.
SWR und SR sendeten mehr als 1.200 Stunden zum Thema Kultur und Wissenschaft. Nur WDR und BR investierten unter den Landesrundfunkanstalten mehr Sendezeit.
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Weitere nationale Vergleiche zur Wahrnehmung kultureller Angebote bietet die von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder herausgegebenen Publikation Kulturindikatoren auf einen Blick.
Die von den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder herausgegebene Publikation „Kulturindikatoren kompakt“ basiert u. a. auf den Daten der amtlichen Statistik der statistischen Ämter, der UNESCO, des Deutschen Bühnenvereins, des Hochschulbibliothekszentrums, des Instituts für Museumsforschung und der Filmförderanstalt.
Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)
Quelle Text/Bild:
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Mainzer Straße 14-16
56130 Bad Ems
www.statistik.rlp.de
Kaiserslautern, 18.12.2020