Das denkmalgeschützte ESA-Wohnheim auf dem Campus der TU Kaiserslautern (TUK) ist stark sanierungsbedürftig. Damit der einstige Experimentalbau erneut zum CO2-neutralen Gebäude wird, hat die Stiftung für die TUK ein Renovierungskonzept erstellt. Beim Einwerben der für die Arbeiten veranschlagten Kosten beteiligen sich die ESA-Bewohner*innen seit Mitte September mit einer Crowdfunding-Kampagne. Der Countdown läuft. Bis einschließlich 12. Dezember ist es per Klick noch möglich, per Spende zum Erhalt des „Haus im Grünen“ beizutragen. Das Ziel: Mit weiteren Einnahmen ein rundum nachhaltiges Wassermanagement zu realisieren.
Aktuell zeigt der Zähler auf der Kampagnenseite https://www.startnext.com/ein-haus-im-gruenen erreichte Einnahmen in Höhe von 12.658 Euro, eingereicht von insgesamt 175 Unterstützer*innen, an. Die Bewohner*innen des ESA-Wohnheims und Stiftungsvorstand Annette Mechel sind bereits jetzt überwältigt von der Resonanz und dem Erfolg der Crowdfunding-Kampagne. „Der Betrag, den wir bereits einwerben konnten, hilft ein Teilprojekt umzusetzen, dass uns enorm wichtig war“, freut sich Bewohner Jakob Herz. „Das ESA wurde unter der Prämisse gebaut Heizenergie einzusparen. Ein nachhaltiges Wohnheim sollte jedoch auch die Ressource Wasser und deren Ver- und Entsorgung nicht vernachlässigen. Bisweilen sieht es hierbei in unserem Haus nämlich deutlich schlechter aus als im bundesweiten Durchschnitt. Der Grund dafür: der enorme Wasserbedarf unserer überdachten Gärten.“
Die nachhaltige Lösung für das „Wasserproblem“ ist bereits gefunden. In Zukunft soll das Potenzial der großen Dachfläche genutzt werden, um Regenwasser in einer Zisterne zu sammeln. Damit können die Bewohner*innen in Zukunft die Gärten bewässern sowie Waschmaschine und Toilettenspülung betreiben. Dieser erste Schritt eines nachhaltigen Wassermanagements lässt sich mit den vorhandenen Mitteln umsetzen. Doch es gibt noch mehr Potenzial, wie Herz berichtet: „In einem möglichen weiteren Schritt soll das Abwasser der Waschmaschine, der Waschbecken und der Duschen mit einer Grauwasseranlage aufbereitet werden, um auch für die oben genannten Zwecke zur Verfügung zu stehen. Zudem haben wir mit der Abteilung Wasserinfrastruktur der Siedlungswasserwirtschaft die umweltseitigen Vorteile einer Separationstoilette diskutiert.“
Alle drei Stufen des Wassermanagements liegen sowohl im finanzierbaren Rahmen der Crowdfunding-Kampagne, erfüllen die Ansprüche an eine nachhaltige Sanierung und stellen die Bedeutung des Wohnheims als Forschungsbau auf dem Campus der TU Kaiserslautern erneut her. Für die komplette Realisierung hoffen die Bewohner*innen bis 12. Dezember im Endspurt der Kampagne auf zusätzliche Spenden.
„Wie einmalig das ESA ist, zeigt die große öffentliche Aufmerksamkeit, die das Gebäude erfährt“, ergänzt Mechel. „Dr. Eckart von Hirschhausen hat die Sanierung bei einer Online-Diskussion des Deutschen Stiftungszentrums zum Thema „Klimawandel – Als Stiftung Teil der Lösung sein“ hervorgehoben. Dies sei ein gelungenes Beispiel, wie Stiftungen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Auch für die Fachwelt ist das ESA ein besonderes Projekt. Die Rundumerneuerung sollte einer von fünf deutschen Podiumsbeiträgen auf der europäischen Leitmesse „denkmal“ in Leipzig sein, die aufgrund der Pandemie jedoch kurzfristig abgesagt werden musste. Alles in allem zeigt die Resonanz, dass wir mit der nachhaltigen Sanierung des Gebäudes den Zeitgeist treffen.“
Quelle Text/Bild:
TU Kaiserslautern
Hochschulkommunikation
Gottlieb-Daimler-Straße 47
67663 Kaiserslautern
www.uni-kl.de
Kaiserslautern: 04.12.2020