Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt hat vier Teams ausgezeichnet, die beim ersten Hackathon der Wirtschaft Rheinland-Pfalz innerhalb von 24 Stunden eindrucksvolle Lösungsansätze entwickelt haben.
„Für eine zukunftsfähige und resiliente Wirtschaft ist es unverzichtbar, Menschen zu finden, die ihre Zeit, Energie, Leidenschaft und Kreativität in Geschäftsmodelle der Zukunft investieren. Für diesen Einsatz möchte ich allen Hackathon-Teilnehmern Danke sagen“, sagte Staatssekretärin Daniela Schmitt. Vier Teams haben sich schließlich durchgesetzt und die Jury überzeugt. „Ich gratuliere Ihnen zur Auszeichnung und hoffe, Sie bleiben am Ball. Sie sind Beispiele für das kreative und innovative Potenzial unseres Landes. Wenn wir junge technikaffine und kreative Menschen mit unserem innovativen Mittelstand zusammenbringen, dann können bahnbrechende Innovationen entstehen“, fügte die Staatssekretärin hinzu. Auch die Jurymitglieder zeigten sich beeindruckt von der Leistung, die die Hackathon-Teilnehmer am vergangenen Wochenenden erbracht haben.
Ausgezeichnet wurden Ideen, mit denen Reisende via App besser über die Auslastung in Zügen informiert werden können, digitale Lösungen zur Erleichterung der Arbeit in Handwerksbetrieben sowie Anwendungen für die Landwirtschaft. Insgesamt 13 Projekte wurden eingereicht, vier davon erhielten einen Preis.
Die vier Gewinnerteams erhalten Preisgelder in Höhe von 2.500 bis 3.000 Euro. Aber auch alle weiteren Teams haben die Jury durch ihre Kreativität, Motivation und Energie so sehr überzeugt, dass sie alle für ihre beeindruckenden Ergebnisse ein Preisgeld von 1.500 Euro erhalten. Mit insgesamt 24.000 Euro würdigt das Wirtschaftsministerium die kreative Leistung der Hackathon-Teilnehmer.
Die ausgezeichneten Teams sind:
1. Platz: Team „Ba(h)nanenbande“; Challenge: Smart Mobility, Preisgeld 3.000 EUR
2. Platz: Team „ToolTrack“; Challenge: Digitales Handwerk, Preisgeld 2.500 EUR
3. Platz: Zwei Teams
a) Team „Agrificial“; Challenge: Smart Farming, Preisgeld 2.500 EUR
b) Team „Vinishko“; Challenge: Smart Mobility, Preisgeld 2.500 EUR
„Mit dem Hackathon der Wirtschaft, haben wir mit unseren Partnern, der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer, eine Plattform eingeführt, in der digitale Lösungsansätze für den Mittelstand entstehen können. Die Teilnehmer haben unser Angebot nicht nur angenommen, sondern mit ihrem Engagement unsere Erwartungen übertroffen“, sagte Schmitt.
Die ausgezeichneten Ideen werden von den Teams weiterentwickelt. Alle Teilnehmer und Mentoren bleiben auch nach der Preisverleihung über die Kommunikationsplattform in Kontakt, und werden durch das Organisationsteam weiterhin unterstützt.
Alle Projekteinreichungen sind nächste Woche auf der Website www.rlp-hackathon.de einsehbar inkl. Videos.
Projektbeschreibungen:
1. Platz: Team Ba(h)nanenbande (Challenge: Smart Mobility)
Das Team hat als Lösung für die Frage nach freien Plätzen in der Bahn die „Reisetalk-App“ vorgeschlagen, um bspw. Informationen zur Belegung von Zugabteilen auszutauschen. Durch Nutzereingaben (Zugnummer, Start- und Zielhaltestelle) und kontextbasiert (u.a. Geo-Position, WLAN-Netze in der Nähe, QR-Codes) werden Informationen zum Geschehen im Zug erstellt. So wissen Menschen, die am Bahnsteig warten, wo noch Plätze im Zug frei sind oder ob es besonders laut im Zugabteil ist. Es wird unterschieden zwischen Meldungen, die durch Nutzer im Zug verfasst werden können, und Fragen, welche die am Bahnsteig wartenden Fahrgäste stellen können. Andere Nutzer können auf Meldungen bzw. Fragen reagieren und antworten. Die Nutzung erfolgt anonym und ohne Registrierung. Es werden keine personenbezogenen Daten erhoben. Der Betreiber des Transportmittels kann die Meldungen automatisiert verarbeiten und gemeldete Störungen oder Defekte schneller beheben.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=Bh3LB-1JeFM&feature=youtu.be
2. Platz: Team „ToolTrack“ (Challenge: Digitales Handwerk)
Das Team hat sich mit der Problematik beschäftigt, dass Handwerker häufig auf der Suche nach einem bestimmten Werkzeug sind. So ein Werkzeug wird nämlich schnell mal verlegt. Für die Suche geht unnötig Zeit verloren. Das Team hat einen Sender entwickelt, der an Gegenständen/Werkzeugen befestigt werden kann und in regelmäßigen Abständen ein Signal an den ToolTrackServer sendet, so dass die Geräte bspw. über das Smartphone geortet werden können. An deinem Telefon, deinem Tablet oder deinem Rechner kannst du nun die genaue Position deiner Werkzeuge nachschauen. Die Werkzeuge sagen dir also selbständig wo sie sind und du musst nicht mehr suchen.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=SV4XN_QNt7Y&feature=youtu.be
3. Platz (2 Mal):
a) Team „Agrificial“ (Challenge Smart Farming)
Das Team hat mit „Sensorfarm“ Lösungen zur Wettervorhersage in der Landwirtschaft entwickelt. Das Tool soll mittelständischen und großen landwirtschaftlichen Betrieben helfen, problematische Wettersituationen frühzeitig zu erkennen, indem automatisiert Warnsignale gesendet werden. Extreme Wettersituationen (Nässe, Kälte, Hitze, Überschwemmungen) nehmen bedingt durch den Klimawandel zu, machen Erträge zunichte und das Überfahren des Ackers mit einem Traktor teilweise unmöglich. Durch die entwickelte Software lassen sich die relevanten Parameter aus der Ferne zentral erfassen. Die Sensoren sind in Anzahl und Standort so gewählt, dass die nicht mit Sensoren bestückte Fläche bestmöglich interpoliert werden kann. Über das langfristige Einbinden von Wetterprognosen, können Modelle auf Dauer Vorhersagen machen wie sich die Bodennässe (damit Befahrbarkeit) entwickelt.
Video: https://vimeo.com/479435020
b) Team „Vinishko“ (Challenge: Smart Mobility)
Das Team hat eine App entwickelt, mit der den Fahrgästen Zugverspätungen und freie Sitzplätze angezeigt werden können. Die zeigt sich nähernde Fahrzeugen auf Karten mit Restzeitberechnung an, d.h. die App-Nutzer können sehen, wo sich der Zug/die S-Bahn befindet und wie lange es dauert, bis der Bahnhof erreicht ist. Sie zeigt u.a. mit Hilfe von Wärmebildkameras und weiterer analytischer Daten die Auslastung von Zugwaggons an, so dass der Nutzer leichter freie Plätze finden kann. Über eine Chat-Funktion können Nutzer sich gegenseitig austauschen, die Fahrt im Zug bewerten, Defekte mitteilen. Fahrräder, Kinderwagen sollen durch Generierung von QR-Codes gesperrt werden können.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=WRyMv9yT1cE&feature=youtu.be
Quelle Text/Bild:
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftsstraße 9
55116 Mainz
www.rlp.de
Mainz, 20.11.2020