Digitales Lehren und Lernen international vorantreiben: TU Kaiserslautern (TUK) kooperiert mit Universitäten in Singapur

Virtueller Austausch und digitale Zusammenarbeit sind als Kommunikationsmittel wichtiger denn je. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert daher über den Deutschen Akademischen Austauschdienst ein Programm, das den Digitalisierungsschub in der internationalen Hochschulkooperation verankern soll. Inken Heldt, Juniorprofessorin für die Didaktik der Politischen Bildung an der TUK, leitet ein Projekt unter dem Dach von IVAC (International Virtual Academic Collaboration). Im aktuellen Wintersemester startet eine gemeinsame Lehrveranstaltung zum Thema „digitale Medienkompetenz“ mit der National University of Singapore und dem National Institute of Education Singapore.

Singapur gilt als Technik-Mekka und als Vorreiter der Digitalisierung. Neue Technologien finden schnell Zugang in den Alltag und ins öffentliche Leben, weil der asiatische Stadtstaat über verschiedenste Wege auf personenbezogene Informationen der Bürger*innen zugreifen kann. „Singapur hat in punkto Überwachung und ‚Big Data’ eine andere Grundhaltung als wir – gutes Beispiel sind die vielen Überwachungskameras im öffentlichen Raum,“ erläutert Inken Heldt. „Im länderübergreifenden Seminar gehen wir der Frage nach: Was sollen Schülerinnen und Schüler hier und dort über die digitale Transformation, über gesellschaftliche Auswirkungen und ihre eigene Rolle darin lernen? Wir wollen das Politische an der Digitalisierung ins Blickfeld rücken, und zwar aus der Perspektive zukünftiger Sozialkundelehrer*innen. Ich finde, gemeinsame Lehrveranstaltungen mit den dortigen Universitäten in jeder Hinsicht spannend. Sich forschend auf die gegensätzliche Perspektive einzulassen, ist für die Studierenden ebenso wie für die Lehrenden eine wertvolle fachliche und kulturelle Erfahrung. Zudem bin ich sicher, dass wir aus der Kooperation viele Impulse für die digitale Lehre an der TUK mitnehmen können.“

Heldt kooperiert in Singapur mit drei Professorinnen aus den Bereichen Politikdidaktik, Lehrerbildung und Media Communications: „In den kommenden zwei Semestern können unsere angehenden Sozialkundelehrer*innen mit den Studierenden aus Singapur im Rahmen von ‚Team Teaching‘ ’Seminaren gemeinsam über die Inhalte von kritisch-reflexiver Bildung reflektieren sowie digitale Tools und Kollaborationsmöglichkeiten erproben. 2021 wollen wir unseren Studierenden im Rahmen einer Summer School zu Medienkritikfähigkeit an der National University of Singapore zusätzlich einen vertiefenden Lernaufenthalt in der asiatischen Metropole ermöglichen. Zudem werden die Professorinnen aus Singapur uns hier in Kaiserslautern besuchen.“

Ultimatives Ziel der Juniorprofessorin ist es, die in der Zusammenarbeit entwickelten virtuellen Formate dauerhaft in die Lehrpraxis zu überführen und den Weg für weitere internationale Lehr-Kooperationen im Lehramt zu bahnen. Das eTeaching Service Center der TUK wird hierzu auf der E-Learning-Plattform OpenOLAT entsprechende Strukturen bereitstellten.

Hintergrund zu IVAC:

Das Programm bietet vielfältige Fördermöglichkeiten: Im Fokus stehen digitale Kollaborationsformate für Studierende, die gemeinsam – oft interdisziplinär – zusammenarbeiten und so fachliche wie auch kulturelle Grenzen überwinden. Der Ausbau digitaler Kompetenzen von Hochschulbeschäftigten und Studierenden sowie die hochschulübergreifende Digitalisierung von Prozessen in Studium, Lehre und Mobilität werden ebenfalls unterstützt. Insgesamt 48 Projekte an 41 Hochschulen werden bis Ende 2021 gefördert. Hierfür stellt das BMBF insgesamt rund 5,5 Millionen Euro an Fördermitteln bereit.

 

 

 

Quelle Text/Bild:
TU Kaiserslautern
Hochschulkommunikation
Gottlieb-Daimler-Straße 47
67663 Kaiserslautern

www.uni-kl.de

Kaiserslautern: 05.11.2020