„Hallo, weißt du, wer dran ist…?“

Enkeltrick-Betrüger waren am Dienstag einmal mehr in der Westpfalz aktiv und haben versucht, Menschen in Stadt und Landkreis Kaiserslautern hereinzulegen. Zum Glück ließ sich keiner der Angerufenen in die Irre führen.

In Enkenbach-Alsenborn führte ein 69-jähriger Mann die Anruferin etwas an der Nase herum, indem er zunächst – scheinbar – auf ihre Forderung einging. Die Unbekannte hatte sich als „Verwandte“ ausgegeben und wegen einer angeblichen finanziellen Notlage um Geld gebeten. Der 69-Jährige erkannte die Betrugsmasche, gab aber zur Antwort, dass er 2.000 Euro zu Hause habe. Als die Anruferin entgegnete, das sei viel zu wenig, und nachfragte, ob er nicht eventuell Goldbarren besitzen würde, die sie abholen kommen könnte, meinte der Mann: Sie könne gerne vorbeikommen, allerdings würde er die Polizei ebenfalls dazu bitten, damit die Beamten überprüfen könnten, ob alles seine Richtigkeit habe. – Und prompt legte die Unbekannte auf…

Auch eine 66-jährige Frau aus Kaiserslautern ging der falschen „Enkeltochter“ nicht auf den Leim. Auf die Frage „Erkennst du mich denn nicht?“ ließ sich die Frau keine Namen entlocken, sondern verlangte stattdessen von der unbekannten Anruferin den Namen und ihren Standort – diese beendete daraufhin abrupt das Gespräch und legte auf.

Schon fast zu viel verraten hat eine Seniorin aus dem Stadtgebiet. Als sie am Dienstagmittag einen Anruf eines jungen Mannes erhielt und sich nicht sicher war, wer dran ist, nannte sie einen Namen eines Familienangehörigen und erkundigte sich, ob er der Anrufer sei – was der Unbekannte sofort bejahte. Der junge Mann tischte der 88-Jährigen die Geschichte auf, dass er einen Unfall hatte und nun dringend Geld benötige – am besten 35.000 Euro. Die Seniorin entgegnete, dass sie derzeit „nur“ 20.000 Euro zur Verfügung habe. Als der Anrufer sie bat, einen Moment zu warten und in der Leitung zu bleiben, kam der Dame die Sache plötzlich komisch vor. Sie schöpfte Verdacht und legte einfach auf. Weitere Anrufe erhielt sie seitdem nicht.

Unsere Empfehlung: Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über Ihre finanzielle Situation und verraten Sie auch nicht, welche Wertgegenstände Sie zu Hause haben! Erst recht nicht, wenn Sie den Anrufer nicht kennen! Und auch wenn er sich als „Verwandter“ ausgibt, Sie aber seine Stimme nicht erkennen, bleiben Sie misstrauisch! Nennen Sie keine Namen von Familienmitgliedern, sondern stellen Sie Gegenfragen und lassen Sie sich Auskünfte geben, die tatsächlich nur der jeweilige Familienangehörige wissen kann. |cri

 

 

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Quelle Text/Bild:
Polizeipräsidium Westpfalz
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Kaiserslautern, 21.10.2020