In Kaiserslautern wird vom LBB ein neues Chemiegebäude geplant. Als Standort präferiert dieBehörde den an die Universität angrenzenden Wald. Als Begründung wird ein städtebaulichesGutachten herangeführt. Der breiten Mehrheit im Stadtrat Kaiserslautern reicht dieses Gutachten nicht aus, um als Grundlage für eine Standortauswahl zu dienen. Der Stadtrat Kaiserslauterns ist Teilnehmer im Verfahren, weil zur Bebauung des Waldes der Flächennutzungsplan geändert werden muss. In dem Gutachten ist keine Abwägung erfolgt zwischen den berechtigten Interessen der Chemie an einem optimal funktionalen Lehrgebäude und dem Interesse der Allgemeinheit an Klimawandelfolgenschutz, Grundwasserneubildung, Klimawandel, Naherholungsgebiet und Naturerziehung, um nur einige Punkte zu nennen.
Ein Neubau oder großer Teilneubau erscheint außerhalb des Waldes möglich.
Die Zentrale Abwägungsfrage des neuen Gutachtens ist:
Wieviel kostenintensiver ist die Aufrechterhaltung der Lehre für den Fachbereich Chemie bei einer anderen Gebäudelösung im Verhältnis zu den genannten Schutzgütern der Allgemeinheit?
Alle am Verfahren Beteiligten sind sich einig, dass eine Lösung am Uni Standort Kaiserslautern gefunden werden muss, welche die Lehre am Standort sichert und auch für die Chemie zumutbar sein muss
Anforderungen an das angefragte Büro:
– der Auftragnehmer hat bereits Erfahrungen im Bereich der Standortanalyse
– Stadtplanerische Expertise
– Expertise im universitären Bauen Bereich Chemie oder Zusammenarbeit mit einem Büro mitder entsprechenden Erfahrung
Aufgabenbeschreibung
bereits vorhandene Gutachten, Unterlagen und Erkenntnisse sind zu überprüfen und sind ggf. in die Standortanalyse zu integrieren (Unterlagen von LBB, WPW und BBP sowie der BI UniStadtWaldSchutz als Einstieg in das Verfahren. Vorhandene Grundlagen sind zu ermitteln.
– Scopingtermin unter anderem mit den im Beschlussvorschlag von der Koalition genannten Akteuren. Beim Scopingtermin werden die zu untersuchenden Standorte besprochen. Neben den im o.a. Beschluss genannten Standorten werden beim Termin weitere Standorte erörtert. Fallsweitere Standorte aus Sicht des AN außerhalb des Waldes vielversprechend erscheinen, sollen diese empfohlen werden. Sollten Standorte aus Sicht des AN keine Aussicht auf Erfolg haben, so ist der AK darauf vorAufnahme einer Prüfung hinzuweisen.
– Überlegungen, welche Flächen für welche Nutzungen zumutbar in einen separaten Baukörper ausgegliedert werden können (Aktuell wird z. B. die Bibliothek auch außerhalb der anderen Gebäude genutzt), sowie welche Bauten zur Flächenoptimierung aufgestockt werden können.
– Standortprüfung mit variablen und gegebenenfalls getrennten Baukörpern, welche die immer noch notwendigen Flächen fassen.
– Umweltgutachten unter Berücksichtigung der zur Standortwahl wichtigen Aspekte Klimawandelfolgen, Grundwasserbildung, Klimaschutz, kleinklimatische Verhältnisse für die Kaiserslauterer Innenstadt, Verkehrsproblematik
-Beurteilung des Standortes im Hinblick auf eine gesamtstädtebauliche Entwicklung der TU (Rückkopplung mit der Rahmenplanung gemäß aktuellem Stand)
– Vorstellung der Ergebnisse in einem Bürgertermin gemeinsam mit den Teilnehmenden des Arbeitskreis Vorschlag für Ausschreibungsinhalte für Standortgutachten
gez. für die KoalitionTobias Wiesemann, Co – Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadrat Kaiserslautern
Quelle Text/Bild:
Bündnis 90 / Die Grünen
DIE GRÜNEN im Rathaus Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 1
67657 Kaiserslautern
www.gruene-kl.de
Kaiserslautern, 22.09.2020