Zum 1. Januar 2023 sollen die Technische Universität Kaiserslautern (TUK) mit dem Universitätsstandort in Landau zu einer neuen Technischen Universität verschmelzen und die Universität Koblenz verselbständigt werden. Auf einen Fahrplan und die hierfür notwendigen Finanzierungsgrundlagen haben sich die Universitätsleitungen der Universität Koblenz-Landau und der TU Kaiserslautern mit dem Wissenschaftsministerium heute bei einem Arbeitsgespräch verständigt. Damit wurde ein intensiver Prüfprozess erfolgreich zu Ende gebracht und Klarheit und Planungssicherheit für die beteiligten Universitäten geschaffen. Sie werden bis Ende 2023 insgesamt 18 Mio. Euro für den Transformationsprozess erhalten. Die Landesregierung verstärkt damit die finanzielle Ausstattung um weitere 10 Mio. Euro.
„Damit sind die wesentlichen finanziellen Fragen für den Neustart in 2023 geklärt“, kamen Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf, der Präsident der Technischen Universität Kaiserslautern, Prof. Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, die Präsidentin der Universität Koblenz-Landau, Prof. Dr. May-Britt Kallenrode, sowie die beiden Vizepräsidenten, Prof. Dr. Gabriele Schaumann (Landau) und Prof. Dr. Stefan Wehner (Koblenz), überein.
Die bereits zur Verfügung gestellten 8 Mio. Euro stockt die Landesregierung um weitere 10 Mio. Euro aus dem Sondervermögen „Bekämpfung der Corona-Pandemie und Bewältigung ihrer Folgen“ auf. Diese Mittel des Sonderprogramms „Stärkung der Digitalisierung an Hochschulen“ sollen von den Universitäten insbesondere für die Digitalisierung der Bibliotheken und der Verwaltungen in Kaiserslautern, Landau und Koblenz sowie dem Ausbau der Rechenzentren genutzt werden. Die Pandemie hat deutlich gemacht, dass eine Stärkung der digitalen Infrastrukturen immer wichtiger wird. Um die Universitäten neu aufzustellen, steht damit ein beachtliches Finanzpaket zur Verfügung.
„Die Hochschulstrukturreform ist ein zentrales Projekt der rheinland-pfälzischen Hochschulpolitik und hinsichtlich der Herausforderungen einzigartig in der Wissenschaftslandschaft. Die beteiligten Universitäten haben ein großes Potential und werden in der Neuaufstellung den Hochschulstandort Rheinland-Pfalz nachhaltig gestalten. In einem intensiven Dialog haben wir mit den Hochschulen den Bedarf für die Transformation ermittelt. Hierauf aufbauend stellen wir nun insgesamt 18 Millionen Euro zur Verfügung. Denn wir wollen gemeinsam, dass diese neue Struktur leistungs- und wettbewerbsfähig ist“, so Wissenschaftsminister Wolf.
Darüber hinaus bekräftigten im gemeinsamen Gespräch die beiden Universitätsleitungen und der Wissenschaftsminister, dass die aktuell bestehenden Personal-Ressourcen an den Standorten in Koblenz und Landau erhalten werden, um die Kapazitäten für Studium und Lehre aufrechtzuerhalten.
„Aus unserer Sicht bilden diese zusätzlichen Mittel für die Verwaltungszusammenführung der beiden Universitätsstandorte eine gute finanzielle Basis bis 2023. Ebenfalls begrüßen wir, dass auch die Bedarfe für den Aufbau standortübergreifender Forschung und Lehre gesehen und im Nachtragshaushalt gefördert werden. Dies macht uns zuversichtlich für die kommenden Prozessschritte“, so Prof. Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, Präsident der TU Kaiserslautern.
Prof. Dr. May-Britt Kallenrode, Präsidentin der Universität Koblenz-Landau, richtet den Blick nach vorn: „Wir begrüßen es sehr, dass jetzt ein Finanzrahmen gesetzt ist, mit dem wir die Umsetzung der Hochschulstrukturreform vorantreiben werden. Jetzt müssen wir unsere Aufmerksamkeit von der Ressourcendiskussion weg auf die dringend anzugehenden Schritte im Entflechtungs- und Zusammenführungsprozess lenken.“
Die Universitäten erstellen Zukunftskonzepte, die zum einen die wissenschaftliche Profilbildung der Standorte und auch die Strukturen und Prozesse in den Hochschulverwaltungen und bei den wissenschaftsunterstützenden Einrichtungen voranbringen. Das Wissenschaftsministerium wird auch zukünftig die Hochschulen bei deren Umsetzung unterstützen.
„Die Zusage des Wissenschaftsministeriums, die aktuellen Personalressourcen der Universität Koblenz-Landau an ihren Standorten zu erhalten, ermöglicht es uns, die Betreuungssituation an beiden Standorten zu stabilisieren und im Sinne einer hohen Qualität der Lehre weiterzuentwickeln. Das lässt uns zuversichtlich nach vorne blicken, um gemeinsam mit Kaiserslautern unsere wissenschaftlichen Konzepte zu Zukunftsthemen der Digitalisierung, Bildung, Umwelt und Gesellschaft für die neue Technische Universität und Rheinland-Pfalz weiterzuentwickeln und vorzuschlagen. Die zusätzlichen Mittel für die Transformation der Verwaltung werden wir am Campus Landau nutzen, um diesen zum 1.1.2023 funktionsfähig für die neue TU zu machen“, so Prof. Dr. Gabriele Schaumann, Vizepräsidentin der Universität Koblenz-Landau vom Campus Landau.
Und ihr Koblenzer Kollege, Vizepräsident Prof. Dr. Stefan Wehner, ergänzt: „Die zugesicherte Absicherung des Personalbestands schafft eine stabile Ausgangsbasis für die zukünftige Universität Koblenz. Die Erwartungen an die Strukturreform sind in der Region Koblenz-Mittelrhein sehr groß und die Mitglieder des Universitätsstandorts engagieren sich, trotz der Mehrbelastungen durch Corona, aktiv an der Ausarbeitung eines ersten Hochschulentwicklungsplans. Nach den klaren Ausführungen des Ministers gehe ich davon aus, dass wir auch zukünftig Mittel für unsere Weiterentwicklung erhalten werden.“
Für Wissenschaftsminister Prof. Dr. Wolf und die Hochschulleitungen ist dieser Fahrplan ein wichtiger Meilenstein: „Die Beschäftigten in den beteiligten Hochschulen leisten derzeit Großartiges. Sie nutzen die Chance, ihr künftiges Arbeitsumfeld in Lehre, Forschung und Verwaltung mitzugestalten und erbringen eine große Kraftanstrengung. Das Engagement in den vielen Arbeitsgruppen und das Management der Prozesse ist beeindruckend. Umso wichtiger ist jetzt das klare Signal, dass die Rahmenbedingungen stimmen“, so der Minister.
Quelle Text/Bild:
Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz
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Mainz, 21.09.2020