„Die aktuelle Pandemie ist für pflegende Angehörige, die ohnehin schon stark belastet sind, eine besondere Herausforderung. Ich habe enormen Respekt vor dem Engagement, mit dem die Angehörigen die vor allem zu Beginn der Pandemie teilweise weggefallene oder stark eingeschränkte Unterstützung aufgefangen haben“, betonte Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler zum jährlichen Aktionstag der pflegenden Angehörigen am 8. September.
Die Herausforderungen für pflegende Angehörige sind vielfältig: Zu Beginn der Pandemie waren die – inzwischen wieder mit Einschränkungen geöffneten – Tagespflegen geschlossen und Schutzausrüstung war zum Teil nicht, beziehungsweise nur zu deutlich erhöhten Preisen erhältlich. Hinzu kam die Sorge vor einer Ansteckung der pflegebedürftigen Menschen, die häufig selbst zur Risikogruppe eines schweren COVID-19 Verlaufs gehören.
„Es ist gut, dass der Bundesgesetzgeber verschiedene Maßnahmen im Bereich der Pflegeversicherung und des Pflegezeit-/ Familienpflegezeitgesetzes ergriffen hat, um mehr Flexibilität zu schaffen und einzelne Leistungen zu erweitern. Richtig ist auch, diese Maßnahmen jetzt über den 30. September hinaus zu verlängern, wobei die von der Bundesregierung vorgesehene Verlängerung bis Ende des Jahres aus meiner Sicht zu kurz greift. Grundsätzlich wurden aber auch die Schwächen unseres Sorgesystems in der häuslichen Pflege durch die Pandemie nochmals sehr deutlich. Deshalb ist es ganz wichtig, begleitende, unterstützende und auch finanzielle Hilfen weiter auszubauen“, so die Ministerin weiter.
„In Rheinland-Pfalz sind wir bei der Beratung und Begleitung mit den 135 Pflegestützpunkten bereits sehr gut aufgestellt. Hier bringen wir derzeit zusätzlich eine Qualifizierungsinitiative auf den Weg, um die Fachkräfte in den Pflegestützpunkten zu Pflegemanagern weiterzubilden. Zudem schaffen wir mehr Möglichkeiten, den Entlastungsbetrag der Pflegeversicherung von 125 Euro monatlich abzurufen. Mit einer Änderung der landesrechtlichen Grundlagen wird es noch im Herbst möglich sein, Haushaltshilfen in einem einfachen Verfahren zu registrieren, so dass die verfügbaren Mittel noch besser eingesetzt werden können. Auch unsere Gemeinschwesternplus konnten und können mit den vielen kreativen Ideen, die bereits während der Pandemie entstanden sind, dabei helfen, pflegende Angehörige zu entlasten“, so Bätzing-Lichtenthäler.
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Quelle Text/Bild:
Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz
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Mainz, 08.09.2020