„Universität der Großregion“ setzt neue Akzente in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit

Der grenzüberschreitende Hochschulverbund „Universität der Großregion – UniGR“ entwickelt sich auf seinem Weg zum europäischen Hochschulmodell konsequent weiter: Durch eine assoziierte Partnerschaft wird die Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) vertieft, die eine Vielzahl grenzüberschreitender Studiengänge anbietet. Zudem gibt der Hochschulverbund künftig allen Studierenden der Partnerhochschulen die Möglichkeit, sich fundiertes Wissen über Europa anzueignen und dabei ein “EurIdentity Certificate” zu erwerben. Dieses Zertifikat wird als Erasmus+-Projekt mit rund 300.000 Euro gefördert. Auch das UniGR-Center for Border Studies wird weiterhin mit EU-Geldern unterstützt.

Grenzüberschreitend studieren und forschen – das ist das Ziel, das die sechs Universitäten in Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg im Verbund „Universität der Großregion“ verfolgen. Jetzt sollen auch die Studierenden der htw saar von diesem Netzwerk profitieren. Dank des „UniGR-Studierendenstatus“ können Studierende jenseits der Ländergrenzen Lehrveranstaltungen besuchen, Prüfungen ablegen und auch die Bibliotheken und Mensen der Partnerhochschulen nutzen. „Wir bieten an der htw saar bereits heute ein Dutzend deutsch-französische Studiengänge an. Künftig werden aber auch Studierende, die nur für ein Semester oder eine besondere Veranstaltung eine der Partnerhochschulen besuchen wollen, die Möglichkeit haben, dies ohne große bürokratische Hindernisse zu tun. Damit kommen wir der Idee, einen grenzüberschreitenden Campus in der Großregion zu schaffen, ein großes Stück näher“, zeigt sich htw saar-Präsident Dieter Leonhard erfreut.

Als neues gemeinsames Angebot führt die „Universität der Großregion“ zudem das “EurIdentity Certificate” ein. In Lehrveranstaltungen können sich Studierende mit den Institutionen der Europäischen Union sowie europäischer Politik, Geschichte, Kultur und den unterschiedlichen Rechtssystemen beschäftigen. Die Studierenden sollen dabei nicht nur theoretisches Wissen erwerben, sondern die europäische Idee durch die Zusammenarbeit in der Großregion selbst erfahren. Das Zertifikat wird als Erasmus+-Projekt über drei Jahre mit rund 300.000 Euro gefördert und zunächst auf freiwilliger Basis angeboten. Langfristig könnte es ein Bestandteil von allen Studiengängen der sieben Partnerhochschulen werden.

Auch das 2014 gegründete UniGR-Center for Border Studies wird weiterhin von der Europäischen Union unterstützt. Es erhält für die kommenden zwei Jahre 600.000 Euro zusätzliche Fördermittel aus dem Interreg-Programm. Das Gesamtprojektvolumen während der Förderperiode von 2018 bis 2022 beläuft sich damit auf 4,7 Millionen Euro, davon 55 Prozent aus dem EFRE-Fonds. Rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 16 Disziplinen beschäftigen sich in diesem Netzwerk mit Grenzen und Grenzräumen wie der Großregion. Zudem wurde von den UniGR-Partnern kürzlich ein weiteres interdisziplinäres Zentrum für das Themengebiet „Materialien und Metalle in einer Kreislaufwirtschaft“ gegründet, UniGR-CIRKLA.

Auch der Erfolg der von gleich drei Partnerhochschulen der Universität der Großregion im Rahmen der Initiative „Europäische Hochschulen“ zeugt von der Dynamik der UniGR. So wurden im Juli die Universitäten in Lüttich und Luxemburg sowie die Universität des Saarlandes von der EU-Kommission ausgezeichnet. „Dies macht deutlich, welche wertvollen Erfahrungen die Universitäten in der Großregion über viele Jahre gemeinsam sammeln konnten, die jetzt auch bei diesen neuen europäischen Hochschulallianzen gefragt sind. Die Europäische Kommission hat unsere Pioniertätigkeit gewürdigt und uns angespornt, nicht nur in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, sondern künftig auch quer über den Kontinent die europäische Idee voranzutreiben. Davon werden nicht nur die Studierenden profitieren, sondern auch die Forscherinnen und Forscher sowie die Hochschulbeschäftigten, die sich in vielfältigen Projekten vernetzen werden“, sagt Manfred Schmitt, Präsident der Universität des Saarlandes und derzeit auch Präsident der Universität der Großregion.

Weitere Informationen: www.uni-gr.eu ; http://cbs.uni-gr.eu

Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern: 02.09.2020