Die vergangenen Monate wurden die Entwicklungen am Arbeitsmarkt geprägt von der Corona-Pandemie. Die Maßnahmen im Rahmen des Infektionsschutzes wirkten sich aus und so stieg insbesondere im April und im Mai die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Westpfalz deutlich an. Und das, obwohl eine Vielzahl an Unternehmen die Möglichkeit der Kurzarbeit nutzte und auch weiter nutzt, um die Krise zu überbrücken und die Fachkräfte im Unternehmen zu halten. Positiv war, dass sich gerade in den Monaten Juni und Juli die schrittweisen Lockerungen auch auf dem Arbeitsmarkt und letztlich auch in den Arbeitsmarktzahlen widerspiegelten.
Im August machte sich auch die Urlaubs- und Ferienzeit bemerkbar. Die typischen Sommerentwicklungen führten zusammen mit den Corona-Herausforderungen dazu, dass der Arbeitsmarkt noch nicht wieder den Schwung der vergangenen Jahre aufnehmen konnte. Die Bewegungen in die Arbeitslosigkeit und aus der Arbeitslosigkeit heraus pendelten sich auf einem niedrigeren Niveau im Vergleich zu den Vorjahren ein.
Damit einhergehend hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Westpfalz auch im August noch einmal leicht erhöht. Die Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens zählte insgesamt 19.836 Arbeitslose. Das waren 214 bzw. 1,1 Prozent mehr als im Juli und 3.211 bzw. 19,3 Prozent mehr als im August des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag damit bei sieben Prozent. Gegenüber dem Vormonat ist sie um 0,1 Prozentpunkte angestiegen und gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,1 Prozentpunkte.
„Nach den Sommerferien setzen wir auf die üblichen Entwicklungen. Schulische und betriebliche Ausbildungen starten. Ebenso beginnen Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Daneben steht ein breites Arbeitsstellenangebot zur Verfügung. Wir hoffen, dass Corona keine weiteren Einschnitte bringt, der Arbeitsmarkt sich weiter stabilisiert und der Herbst auch in diesem Jahr den Arbeitsmarkt beleben kann“, so Peter Weißler, Leiter der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens.
Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit wurden im August wieder mehr freie Stellen gemeldet. Insgesamt waren es 848 und damit 28 mehr als im vergangenen Monat. Damit ist auch der Gesamtbestand an offenen Arbeitsstellen wieder um 210 auf 4.491 gestiegen.
„Das Stellenangebot macht deutlich, dass die Unternehmen in der Region Ausschau halten nach Fachkräften. Damit werden sich Perspektiven ergeben, sowohl für junge Menschen, die nach der abgeschlossenen Ausbildung noch auf der Suche sind, als auch für Frauen und Männer, die Corona-bedingt ihren Arbeitsplatz verloren haben“, sagt Weißler.
In diesen Wochen hat die Agentur für Arbeit mit ihrer Berufsberatung den Ausbildungsmarkt verstärkt im Fokus. Dabei steht sie auf der einen Seite den Schülerinnen und Schüler zur Seite, die noch auf der Suche nach der passenden Ausbildungsstelle sind. Ebenso unterstützt sie die Betriebe auf der anderen Seite, die durch die Corona-Verzögerungen nun intensiv die Entscheidungen vorantreiben.
„Nur die frühzeitige Ausbildung des eigenen Nachwuchses sichert die Fachkräfte der Zukunft. Nachdem in den Personalabteilungen der Unternehmen in den vergangenen Monaten das Thema Ausbildung verständlicherweise zurückgestellt wurde, wird es nun höchste Zeit für Entscheidungen, wenn diese noch nicht gefallen sind. Ich kann nur dazu aufrufen, den noch auf der Suche nach dem passenden Ausbildungsbetrieb befindlichen Jugendlichen die Chance für den Einstieg ins Berufsleben zu geben“, appelliert der Leiter der Agentur für Arbeit.
Seit Oktober 2019 wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit für den Ausbildungsstart 2020 2.835 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 305 weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres zuvor. Die Berufsberatung zählte im gleichen Zeitraum 3.537 Bewerberinnen und Bewerber, 628 weniger als vor einem Jahr.
„Wir sind mit unserer Berufsberatung für die Jungen und Mädchen in der Region an unseren verschiedenen Standorten und vor allem direkt an der Schule mit Sprechstunden ansprechbar und unterstützen diese intensiv bei der Berufswahl. Wer auch jetzt noch auf der Suche nach der passenden Ausbildung ist und noch nicht mit der Berufsberatung gesprochen hat, der sollte schnellstmöglich ein Beratungsgespräch vereinbaren“, sagt Weißler.
Entwicklung in der Stadt Kaiserslautern:
In der Stadt Kaiserslautern waren im August 5.540 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 37 bzw. 0,7 Prozent weniger als im Juli und 727 bzw. 15,1 Prozent mehr als im August des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote lag unverändert zum Vormonat bei 10,1 Prozent und damit 1,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats.
Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus der Stadt Kaiserslautern 331 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 113 mehr als im Juli und 16 weniger als im August des vergangenen Jahres. Zum Zähltag befanden sich 1.505 offene Stellen im Bestand.
Landkreis Kaiserslautern:
Im Landkreis Kaiserslautern waren im August 3.451 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 26 bzw. 0,8 Prozent mehr als im Juli und 607 bzw. 21,3 Prozent mehr als im August des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist damit von sechs Prozent im Juli auf nun 6,1 Prozent gestiegen. Sie lag 1,1 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats.
Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Landkreis Kaiserslautern 125 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 53 weniger als im Juli und 48 weniger als im August des vergangenen Jahres. Es befanden sich zum Zähltag noch 836 offene Stellen im Bestand.
Quelle Text/Bild:
Agentur für Arbeit Kaiserslautern
Augustastr. 6
67655 Kaiserslautern
www.arbeitsagentur.de
Kaiserslautern, 01.09.2020