Im Koalitionsvertrag hatten die Regierungsparteien für die Legislaturperiode 2016 – 2021 vereinbart, den bisher erfolgreichen Weg der Überführung von Einrichtungen in die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern fortzusetzen.
„Das Ziel, das wir uns im Koalitionsvertrag gesetzt hatten, haben wir hervorragend realisiert: Fünf Einrichtungen wurden in die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern überführt“, sagte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf.
Im Einzelnen sind dies das Institut für Verbundwerkstoffe (IVW) in Kaiserslautern, das Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR), das Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme (IMM) sowie die Gründung eines Helmholtz-Instituts HI-TRON in Mainz und das Digital Bibliography & Library Project (dblp) in Trier.
Die vier großen außeruniversitären Forschungseinrichtungen die Fraunhofer Gesellschaft, die Leibnitz Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und die Helmholtz-Gemeinschaft setzen hohe Standards voraus, um Institute in ihren jeweiligen Verbund aufzunehmen. Eine Bund-Länder-Finanzierung stellt insofern für Forschungseinrichtungen eine große Auszeichnung dar und bringt langfristig finanzielle Sicherheit mit sich.
„Diese Überführung in die gemeinsame Förderung durch Bund und Länder konnte deshalb erfolgreich realisiert werden, weil das Land im Rahmen seiner Forschungsförderung immer großen Wert auf exzellente Forschungsleistungen seiner Einrichtungen gelegt hat und diese Einrichtungen über Jahre hinweg gezielt mit zusätzlichen Mitteln unterstützt und weiterentwickelt hat“, so Wolf weiter „Mit diesen Erfolgen in der laufenden Legislaturperiode haben wir die selbstgesteckten Ziele übertroffen“, betonte der Wissenschaftsminister.
Zu den Instituten im Einzelnen:
Jüngstes Beispiel ist das vor rund 30 Jahren durch das Land gegründete Institut für Verbundwerkstoffe (IVW) in Kaiserslautern. Heute hat das IVW mehr als 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Inhaltlich beschäftigt sich das Institut mit innovativen modernen Verbundwerkstoffen, die eine wichtige Schlüsselfunktion in verschiedenen Branchen und Produkten einnehmen. Sie sind klassischen Werkstoffen wie Stahl in vielen Bereich überlegen und können wichtige Beiträge beispielsweise für den Klimaschutz und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen leisten.
Zum 1. Januar 2021 steht die Übernahme des IVW in die Leibniz-Gemeinschaft an. Das Institut wird dann im Rahmen der gemeinsamen Forschungsförderung durch Bund und Länder finanziert und der institutionelle Zuwendungsbedarf des neuen Leibniz Instituts in Höhe von rund 5,5 Mio. Euro hälftig durch Bund und Länder getragen. Durch die Aufnahme des Instituts in die gemeinsame Förderung im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft werden ab dem Jahr 2021 jährlich mindestens rund 3,5 Mio. Euro an Mitteln des Bundes und der Ländergemeinschaft zusätzlich in den Forschungsstandort Kaiserslautern fließen.
Ein weiteres Erfolgsbeispiel ist das Deutsche Resilienz Zentrum (DRZ) in Mainz, das mit Wirkung zum 1. Januar 2020 als Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) in die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern sowie in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen wurde. Das Institut erforscht die psychische Resilienz des Menschen mit dem Ziel, stressbedingten psychischen Erkrankungen vorzubeugen, Wissen zu vermitteln und die Gesundheit der Bevölkerung trotz sich wandelnder Arbeits- und Lebensbedingungen zu erhalten und zu verbessern. Das Institut beschäftigt derzeit rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es erhält eine Zuwendung für laufende Maßnahmen in Höhe von rund 5,6 Mio. Euro. Diese Förderung wird in Höhe von rund 3,1 Mio. Euro durch den Bund und rund 2,4 Mio. Euro durch die Länder aufgebracht. Durch die Aufnahme des Instituts in die gemeinsame Förderung im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft fließen ab dem Jahre 2020 jährlich mindestens rund 3,7 Mio. Euro des Bundes und der Ländergemeinschaft in den Forschungsstandort Mainz.
Eine weitere rheinland-pfälzische Erfolgsgeschichte ist die des Forschungsinstituts „TRON – Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz GmbH“. Das Institut wurde im Jahr 2010 unter Beteiligung des Landes gegründet und wird seither durch das Wissenschaftsministerium fachlich begleitet. Das TRON hat sich in kürzester Zeit zu einem international anerkannten Forschungsinstitut und einem Juwel in der rheinland-pfälzischen, nationalen und internationalen Forschungslandschaft entwickelt. Mit seinen innovativen Konzepten und Methoden setzt es wichtige Impulse für völlig neue Ansätze bei Diagnose- und Therapiekonzepten, etwa im Bereich von Autoimmunerkrankungen und Krebs. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), der Universitätsmedizin Mainz und der Johannes Gutenberg-Universität hat das THRON erfolgreich ein Helmholtz-Institut am Standort Mainz gegründet, das HI-TRON. Der gemeinsame Antrag wurde von einer internationalen Expertenkommission herausragend begutachtet. Das HI-Tron wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2021 in die Helmholtz-Gemeinschaft und in die gemeinsame Forschungsförderung durch Bund und Länder aufgenommen wird. Das jährliche institutionell finanzierte Gesamtbudget des im Aufbau befindlichen Instituts wird sich 2021 auf 5,5 Mio. € belaufen und im Schlüssel 90:10 durch den Bund und Rheinland-Pfalz finanziert. Mittlerweile beschäftigen TRON und HI-TRON insgesamt rund 120 hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus vielen Teilen der Welt.
Bereits zum 1. Januar 2018 wurde das ehemalige Landesinstitut für Mikrotechnik und Mikrosysteme (IMM) in ein innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft eigenständiges Institut überführt. Das Fraunhofer-IMM am Standort Mainz richtet sich aktuell unter Nutzung der Kompetenzen im Bereich der Mikrostrukturtechnik, Mikrofluidik und Nanotechnologie auf die Geschäftsbereiche Nachhaltige Chemie, Energie und Diagnostik aus. Mit seinen inhaltlichen Schwerpunkten leistet das Fraunhofer-IMM wichtige Beiträge vor allem auch zur Energiewende und im Themenfeld Ressourceneffizienz. Das Fraunhofer-IMM hat einen Personalstamm von 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einen Gesamthaushalt von rund 12,7 Mio. €. Die Grundfinanzierung des Instituts wird im Verhältnis 90:10 durch den Bund und die Ländergemeinschaft getragen.
Das Digital Bibliography & Library Project (dblp) in Trier, ist eine online verfügbare bibliographische Sammlung wissenschaftlicher Publikationen im Bereich der Informatik, die seit 1993 an der Universität Trier entwickelt wurde und fortlaufend erweitert wird. Mit seiner Arbeit, Informatiker weltweit mit kostenlosen, qualitativ hochwertigen bibliographischen Metadaten und mit Links zu elektronisch verfügbaren wissenschaftlichen Publikationen zu versorgen, hat das dblp seither weltweite Sichtbarkeit im Bereich der Informatik erringen können. Auf der Basis dieser herausragenden Position haben Bund und Länder beschlossen, das dblp mit zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab 2019 als Außenstelle in das Leibniz-Zentrum für Informatik – Schloss Dagstuhl (LZI) in Wadern (Saarland) zu integrieren und es dadurch in die gemeinsame institutionelle Förderung von Bund und Ländern aufzunehmen.
Quelle Text/Bild:
Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz
vertreten durch den Minister
Mittlere Bleiche 61
55116 Mainz
www.mwwk.rlp.de
Mainz, 01.09.2020