Mit zwei Premieren im September startet das Pfalztheater Kaiserslautern in die neue Saison 2020/21, die voraussichtlich bis zum Ende des Jahres von den geltenden Coronaschutzmaßnahmen geprägt und eingeschränkt bleibt: Alle Aufführungen finden im Großen Haus statt. Es steht nur eine begrenzte Platzzahl zur Verfügung.
Deswegen bitten wir Sie, sich frühzeitig Ihre Pressekarten zu sichern.
Unser Spielzeitmotto: „Wir spielen!“
Den Anfang macht am 19. September 2020 das Schauspiel „Die Wahrheiten“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz. Bruno und Sonja sind seit 17 Jahren mit Erik und Jana befreundet. Eine Paarfreundschaft, die schon durch viele Höhen und Tiefen gegangen ist. Doch dann kündigen Erik und Jana diese Freundschaft einseitig auf – mit sofortiger Wirkung, ohne Begründung, per SMS. Nachdem Sonja und vor allem Bruno ihrer Empörung freien Lauf gelassen haben, stehen schon bald Mutmaßungen über die möglichen Gründe für den radikalen Bruch im Raum. Hübner und Nemitz lassen ihre Figuren aus mehreren Perspektiven und mit unterschiedlichen Wissensständen über die gleichen Ereignisse und zwischenmenschlichen Zusammenhänge sprechen – und legen so den Blick frei auf die Dynamik „individueller“ und „unverantwortlicher“ Wahrheiten, die unser aller Leben umgeben. „Wahrheiten“, die man dem Gegenüber lieber verschweigt und die, einmal offen ausgesprochen, mit Wucht dazu führen, dass sich alles grundlegend ändert. Unter der Regie von Schauspieldirektor Harald Demmer und in der Ausstattung von Oliver Kostecka spielen Aglaja Stadelmann, Meike Anna Stock, Rainer Furch und Jan Henning Kraus.
„Und die Welt hebt an zu singen“ – dieser Satz aus einem Gedicht des deutschen Lyrikers Joseph von Eichendorff (1788-1857), dessen Texte etwa von Liedkomponisten wie Robert Schumann und Hugo Wolf aufgegriffen wurden, trifft das Selbstverständnis der Kunstgattung Lied geradezu exemplarisch: Ein Lied kann in einer kompositorischen Miniatur den Schmerz oder das Glück einer Liebe ausdrücken, es kann die Bewunderung der gewaltigen Natur einfangen, stets lässt es tief in die Seele blicken, ein Lied kann ein Leben, kann die Welt bedeuten. Aber nicht nur in der klassisch-romantischen Linie der deutschen Musik bis hin zu Gustav Mahler und Richard Strauss spielt das Lied eine große Rolle, auch in anderen Sprachen und Musiktraditionen, auf dem Theater wie im Film haben Lieder ihren festen Platz.
Mit unserem Liederabend, der Impulse und Vorschläge aus dem Musiktheater-Ensemble aufgreift, wollen wir die Vielfalt und Farbigkeit der Liedtradition von der Romantik bis heute zu Gehör bringen. Die musikalische Leitung hat Frank Kersting. Die Einrichtung besorgt Andreas Bronkalla. Es wirken mit: Polina Artsis, Adrienn Cunka, Monika Hügel, Astrid Vosberg, Daniel Böhm und Peter Floch.
Premierentermin: Samstag, 26. September 2020, 19.30 Uhr, Gr. Haus.
Wiederaufnahme:
Ab dem 13. September 2020 zeigen wir wieder unseren Musical-Dauerbrenner „Tell Me on a Sunday“ von Andrew Lloyd Webber.
Adrienn Cunka erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die aus der europäischen Provinz voller Illusionen in die amerikanische Metropole New York aufbricht.
Zwischen enttäuschten Träumen und Heimwehattacken lernt sie schließlich, auf eigenen Beinen zustehen.
Ausblick:
Dem Pfalztheater Kaiserslautern steht mit Peter Roos‘ Stück „Bürckel! – Frau Gauleiter steht ihren Mann“ am Donnerstag, dem 1. Oktober 2020, eine besondere Uraufführung ins Haus, zu der ich Sie schon jetzt sehr herzlich einladen möchte.
In der Inszenierung von Susanne Schmelcher und in der Ausstattung von Marion Hauer spielt Hannelore Bähr.
Der pfälzische Gauleiter Josef Bürckel war einer der mächtigsten Funktionäre des Nationalsozialismus. 1939 und 1940 war er Gauleiter in Wien. In dieser Funktion organisierte er ab 1939 zusammen mit Adolf Eichmann die Massendeportationen der Wiener Juden. 1940 war Bürckel maßgeblich verantwortlich für die Deportation von 6.538 Juden aus Baden und der Saarpfalz ins französische Internierungslager Gurs. 1940 meldet Bürckel an Hitler als erster deutscher Gauleiter seine „Saarpfalz“ als „judenfrei“.
Quelle Text/Bild:
Pfalztheater Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 4 + 5
67657 Kaiserslautern
www.pfalztheater.de
Kaiserslautern, 28.08.2020