Die WICO Textilbeschichtung und -kaschierung GmbH aus Pirmasens geht einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung und führt eine digitale Schnittstelle zwischen Büro und Fertigung ein. Während die Fertigungsaufträge vorher immer analog in Papierform übermittelt wurden, hat der Textilveredelungsbetrieb jetzt mit Unterstützung des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Kaiserslautern ein digitales System eingeführt, durch das die Auftragsabwicklung insgesamt papierloser und nachhaltiger wird.
Dem Endverbraucher ist häufig nicht bewusst, wie das Innere von bestimmten Produkten aussieht. So ist das auch bei Schuhen der Fall, die aus mehreren Lagen von Textilien bestehen – was jedoch von außen nicht sichtbar ist. An der Herstellung dieser Bestandteile von Schuhen ist auch ein kleines Unternehmen aus Pirmasens beteiligt. WICO Textilbeschichtung und -kaschierung GmbH widmet sich mit ca. 20 Mitarbeitern der Textilveredelung. Darunter versteht man das Beschichten und Kaschieren von textilen Stoffen.
Projektbegleitung: Vernetzung von Büro und Fertigung
Noch gehört es in vielen Unternehmen zum Alltag, dass ein Mitarbeiter in der Fertigungshalle den Papierzettel mit den Informationen zu einem bestimmten Auftrag sucht. WICO wollte dies jedoch ändern und hat gemeinsam mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern an der Umsetzung einer papierlosen Auftragsabwicklung gearbeitet. Auf Displays an den Produktionsmaschinen werden den Mitarbeitern die aktuellen Auftragsdaten angezeigt und somit entsteht eine digitale und zugleich nachhaltige Vernetzung zwischen der Schnittstelle von Büro und Fertigung.
„Das Projekt bringt uns gleich mehrere Verbesserungen: Zum einen werden insgesamt unsere Prozesse rund um die Auftragsabwicklung transparenter und zum anderen werden unsere Mitarbeiter entlastet. In Zeiten des Fachkräftemangels sind wir sehr froh, wenn wir die Mitarbeiter mithilfe von digitalen Tools unterstützen können und so unsere Effizienz steigern“, freut sich der Geschäftsführer von WICO, Marcel Kettering.
Industrie 4.0 und Digitalisierung als Chance begreifen
Um den digitalen Wandel im Unternehmen anzugehen, wurde der Hochschulabsolvent Florian Borne als Verfahrenstechniker und Digitalisierungsbeauftragter eingestellt. „Eine meiner ersten Aufgaben war es, potenzielle Partnerschaften und Fördermöglichkeiten ausfindig zu machen, da wir intern nicht das ausreichende Know-How besitzen, um die digitale Transformation alleine zu bewältigen. So kamen auch die Ideenwerkstatt und die Projektbegleitung mit dem Kompetenzzentrum Kaiserslautern zustande“, erzählt Borne.
„Auch kleine und mittlere Unternehmen sollten die Digitalisierung ernst nehmen. Wie zahlreiche Praxisbeispiele zeigen, können digitalisierte Geschäftsprozesse den entscheidenden Vorteil auf dem Markt bedeuten. WICO hat hier also genau den richtigen Weg eingeschlagen“, lobt Max Birtel, Projektkoordinator vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern, das Vorgehen des Unternehmens.
Auch die Zukunft von WICO ist digital
In Zukunft möchte die Firma WICO noch digitaler werden. Die aktuellen Digitalisierungsansätze beschreibt Kettering als Vorzeigeprojekte, die langfristig auf die Gesamtproduktion erweitert werden sollen. Es gibt viele Möglichkeiten für WICO und das Thema Digitalisierung ist im Unternehmens-Mindset angekommen.
Weitere Infos zur Projektbegleitung mit WICO: kompetenzzentrum-kaiserslautern.digital/wico-textilbeschichtung-und-kaschierung-gmbh/
Bu: Marcel Kettering, Geschäftsführer von WICO Textilbeschichtung und -kaschierung GmbH (links) zusammen mit Florian Borne, Verfahrenstechniker und Digitalisierungsbeauftragter bei WICO. Fotos: Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern / A. Sell
Quelle Text/Bild:
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 29.06.2020