Minister Wolf auf Sommerreise in Kaiserslautern, Barbelroth, Speyer und Alzey-Dautenheim

Am dritten und letzten Tag seiner Türöffner-Tour war Staatsminister Konrad Wolf in der Pfalz und Rheinhessen unterwegs. Auf seiner Sommerreise stattete Wolf wissenschaftlichen Einrichtungen, kulturellen Projekten und interessanten Persönlichkeiten einen Besuch ab. Viele von diesen haben in der Corona-Pandemie ihre Arbeit anpassen müssen. Das Land hat mit dem Sofortprogramm für die Digitalisierung an den Hochschulen und dem Kulturprogramm „Fokus Kultur. 6 Punkte für die Kultur“ hierbei nachhaltig unterstützt.

Wolf besuchte am Morgen die beiden Fraunhofer-Institute in Kaiserslautern und informierte sich über aktuelle Forschungsprojekte. Das seit 2001 bestehende Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) forscht aktuell über „Crowd-based Requirements Engineering“. Dabei sollen Unternehmen innovative Anwendungen zur Verfügung stellt werden, die Rückmeldungen der Kundinnen und Kunden in die weitere Produktgestaltung einfließen zu lassen. Das benachbarte Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) hatte bereits an der Ende April veröffentlichten Stellungnahme der vier großen Wissenschaftsorganisationen zu Adaptiven Strategien zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie maßgeblich mitgewirkt.

Durch das neu aufgelegte Aktionsprogramm der Fraunhofer-Gesellschaft werden aktuelle Forschungsprojekte zur Corona-Thematik gefördert, von denen eine Auswahl dem Minister präsentiert wurden. Darunter war ein neu entwickeltes Visualisierungstool, das Entscheidungsträgerinnen und -träger in der Corona-Krise unter Nutzung von statistischen Daten, medizinischer Erkenntnisse und weiterer Faktoren eine Planungsgrundlage bieten soll. Ebenso wurden praxisorientierte Projekte zur Produktionsplanung in der Impfstoffherstellung, KI-Anwendungen für Personenzählungen sowie Modellierung, Simulation der Nutzung und Produktion von Schutzmasken vorgestellt.

„Die Fraunhofer-Institute sind herausragende Forschungs-Leuchttürme in Rheinland-Pfalz mit großer nationaler und internationaler Reputation. Die über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am hiesigen Standort tragen dazu bei, dass Kaiserslautern in den letzten Jahrzehnten ein zukunftsorientierter Wissenschaftsstandort geworden ist. Die mir heute präsentierten Forschungsprojekte zeigen einmal mehr, wie wichtig die Fraunhofer-Institute als Brücke zwischen Forschung und konkreter Anwendung sind“, lobt Wissenschaftsminister Konrad Wolf die Arbeit der Institute. „Dank ihnen können wissenschaftliche Erkenntnisse zügig in die Praxis überführt werden.“

Anschließend führte ihn sein Reiseweg nach Barbelroth an die Südliche Weinstraße. Dort traf er die Schriftstellerin Gina Greifenstein in ihrer Buchstabenwerkstatt. Die Kochbuch-, Roman- und Krimi-Autorin erhält aktuell ein Projektstipendium aus dem Landesprogramm „Im Fokus. 6 Punkte für die Kultur“. Mit diesem möchte sie den Kriminalroman „Kerscheplotzer“ zu Ende schreiben. Der Krimi ist der siebte Teil ihrer Pfalz-Krimi-Reihe und wird im Emons Verlag in Köln erscheinen.

„Die Kultur wurde durch die Corona-Krise hart getroffen. Viele Künstlerinnen und Künstler verloren die Möglichkeit, mit ihrer Kunst ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das Land hat daher ein 15,5 Millionen umfassendes Kulturprogramm auf den Weg gebracht. Mit unseren Projektstipendien möchten wir, die Künstlerinnen und Künstler in ihrem Arbeiten bestärken“, erklärte Wolf. „Ich freue mich, dass wir mit dem Stipendium Frau Greifenstein beim Schreiben unterstützen können. Ihre Ausführungen zum Buch haben mich auf jeden Fall schon neugierig gemacht.“

Gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung führte im vergangenen Herbst das Diakonische Werk in Speyer ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen durch. Auf Basis der Erfahrungen und Erlebnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden praktische Gruppenarbeiten und Rollenspiele entwickelt, in denen wirkungsvolle Handlungsmöglichkeiten und Reaktionsweisen auf Parolen, diskriminierender Sprache und Vorurteilen eingeübt werden. So sollen argumentative Gegenstrategien wirkungsvoll vermittelt werden. Zusammen mit Staatsminister Konrad Wolf zogen die Kooperationspartner heute eine positive Bilanz.

„Wir alle kennen die schwierige Situation, wenn ein Gespräch abgleitet und eine Person mit peinlichen oder diskriminierenden Statements aufwartet. Hier dürfen wir nicht zuschauen sondern Zivilcourage ist gefragt. Im Kleinen muss unser Eintreten für eine offene, demokratische Gesellschaft beginnen. Die Landeszentrale bietet mit dieser Veranstaltungsreihe eine wirksame Unterstützung an. Die Trainings geben hilfreiche Strategien und Tipps an die Hand, um Stammtischparolen zu entgegnen. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Kooperationspartner in ganz Rheinland-Pfalz die Gelegenheit nutzen, vergleichbare Trainings mit der Landeszentrale durchzuführen“, so Staatsminister Wolf.

Schlusspunkt der Sommerreise war die Teilnahme des Ministers an der Premiere des Stücks „Die Riesen vom Berge“ in der Freilichtbühne Dautenheim. Seit 1991 veranstaltet der Theaterförderkreis Alzey-Dautenheim anspruchsvolle Dorfopern zunächst im heimischen Weingut, seit dem ehrenamtlichen Bau der Freilichtbühne auch im rheinhessischen Weinberg bei Dautenheim. Dabei wirken ein professionelles Ensemble mit Amateur- und Laiendarstellerinnen und -darstellern unter der Regie von Annette Storr zusammen. Die Regisseurin ist gebürtige Dautenheimerin und lebt in Berlin. Seit 2010 erhält der Verein eine Förderung durch den Kultursommer Rheinland-Pfalz, in diesem Jahr in Höhe von 7.000 Euro.

„Das Engagement vor Ort ist mehr als beeindruckend. Eine Vielzahl an ehrenamtlich Aktiven machen dieses besondere Theatererlebnis hier im Dautenheimer Weinberg erst möglich“, hob Staatsminister Konrad Wolf die einzigartige Atmosphäre hervor. „Der Theaterförderverein hat auch in schwierigen Corona-Zeiten die Durchführung des Festivals nicht gescheut. Ich freue mich daher, dass wir in diesem Jahr dank des 6 Punkte für die Kultur-Programms des Landes, die Erweiterung der technischen Ausstattung mit weiteren 10.000 Euro unterstützen und damit das Live-Streaming ermöglichen können.“

Der Verein hatte einen Antrag in der Maßnahme 4 „Neue Medien für die Kultur“ im Rahmen des Landesprogramms „Im Fokus. 6 Punkte für die Kultur“ gestellt. Mit dem durch das Förderprogramm finanzierte technische Equipment kann der zweiten Teil der Produktion „Die Riesen vom Berge“ trotz der Raumbegrenzungen mittels eines Live-Streamings aus der Theaterscheune einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden.

Quelle Text/Bild:
Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz
vertreten durch den Minister
Mittlere Bleiche 61
55116 Mainz

www.mwwk.rlp.de

Mainz, 31.07.2020