Leibniz-Forschung gestärkt – Institut für Verbundwerkstoffe GmbH aus Kaiserslautern in Förderung der Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz hat heute beschlossen, eine weitere Einrichtung in die gemeinsame Förderung der Leibniz-Gemeinschaft aufzunehmen: das Institut für Verbund- werkstoffe GmbH in Kaiserslautern. Zudem hat sie beschlossen, das Zoologische Forschungs- museum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere – in Bonn durch Zusam menführung mit dem Centrum für Naturkunde der Universität Hamburg zu einem Leibniz-Institut für die Analyse des Biodiversitätswandels auszubauen. Der Entscheidung liegen entsprechende Empfehlungen des Senats der Leibniz-Gemeinschaft und des Wissenschaftsrates, der die Einrichtungen evaluiert hat, zugrunde.

Das Institut für Verbundwerkstoffe GmbH in Kaiserslautern erforscht und entwickelt Faser- verbundwerkstoffe. Faserverbundtechnologie ist eine Schlüsseltechnologie für den Hightech- Standort Deutschland und seine strategisch bedeutsamen Industriebranchen wie zum Beispiel die Automobil- und ihre Zulieferindustrie, der Maschinenbau oder die Luft- und Raumfahrtin- dustrie. Eine Besonderheit des Instituts liegt darin, dass es die gesamte Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung über die Entwicklung von Werkstoffen, Bauteilen und Verarbei- tungstechnik bis zum fertigen Bauteil und dessen Recycling branchenübergreifend abdeckt. Das Institut wirkt auf einem Gebiet von hoher ökonomischer, ökologischer und damit gesamtgesellschaftlicher Relevanz und will dazu beitragen, dass Deutschland mittel- und langfristig nicht nur im Bereich der Forschung und Entwicklung, sondern auch im Bereich der Produktion seine internationale Spitzenposition behaupten und stetig ausbauen kann. Bund und Länder werden das Institut 2021 mit einem Budget von 5,4 Millionen Euro in die gemeinsame Förderung übernehmen (https://www.ivw.uni-kl.de/de/start).

Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere (ZFMK) forscht auf dem Gebiet der biologischen Vielfalt. Durch Zusammenführung mit den einzigartigen Sammlungen des Centrums für Naturkunde der Universität Hamburg (CeNaK) und dessen wissenschaftlicher Expertise soll ein neues Leibniz-Institut für die Ana- lyse des Biodiversitätswandels entstehen. Durch die Zusammenführung soll die Erforschung der Artenvielfalt und von Evolutionsprozessen und die Analyse von Trends der Veränderungen der biologischen Umwelt verstärkt werden. Die neue Einrichtung wird über zwei Forschungs- standorte und zwei Ausstellungsstätten in Bonn und in Hamburg verfügen; dazu soll in Hamburg das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Naturhistorische Museum an zentralem Ort als ein innovatives Schaufenster der Biodiversitäts- und Evolutionsforschung wieder aufgebaut werden. Durch die Zusammenführung mit dem CeNaK wird sich das jährliche Budget des ZFMK von derzeit 7,4 Millionen Euro bis zum Jahr 2027 auf rund 16 Millionen Euro mehr als verdoppeln. (https://www.zfmk.de/de; https://www.cenak.uni-hamburg.de/)

Die Leibniz-Gemeinschaft umfasst gegenwärtig 97 außerhochschulische Forschungs- und Infrastruktureinrichtungen von nationaler Bedeutung und Alleinstellung. Die Forschungseinrichtungen sind auf Forschungsfeldern tätig, welche eine langfristig angelegte Bearbeitung erfordern, in der Regel interdisziplinär ausgerichtet sind und sich wegen ihres Umfangs, ihrer lang- fristigen Anlage oder ihrer Inhalte nur außeruniversitär umsetzen lassen. Bund und Länder för- dern die Leibniz-Einrichtungen 2020 mit rund 1,28 Milliarden Euro. (www.leibniz-gemein- schaft.de)

Mit dem Pakt für Forschung und Innovation, dessen Fortsetzung in den Jahren 2021 bis 2030 die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz 2019 beschlossen hat, haben Bund und Länder einerseits und die großen außerhochschulischen Wissenschaftsorganisationen andererseits sich auf wissenschaftspolitische Ziele verständigt, die sie in den nächsten Jahren gemeinsam verfolgen wollen. Um diese Ziele zu unterstützen, hat die GWK beschlossen, die finanziellen Zuwendungen an die Wissenschaftsorganisationen jährlich um 3 Prozent zu erhöhen. Heute hat die GWK beschlossen, dass diese jährliche Erhöhung des Gesamtbudgets ab 2022 für eine pauschale jährliche Steigerung der Kernhaushalte der Einrichtung in Höhe von 2 Prozent ver- wendet werden soll; die übrigen Mittel des Gesamtaufwuchses sollen für die Aufnahme weiterer Einrichtungen in die Förderung der Leibniz-Gemeinschaft und für die strategische Erweiterung bereits geförderter Leibniz-Einrichtungen sowie für die Stärkung des Internen Wettbewerbs der Leibniz-Gemeinschaft und dort vorrangig für die Instrumente zur strategischen Vernetzung ver- wendet werden.

Quelle Text:
Gemeinsame Wissenschaftskonferenz
Friedrich-Ebert-Allee 38
53113 Bonn

www.gwk-bonn.de

Bonn, 26.06.2020