Wir alle lieben die Sonne. In diesem Sommer, der ganz im Zeichen der Corona-Pandemie steht und nach wie vor zahlreiche Einschränkungen mit sich bringt, zieht es viele ganz besonders nach draußen. Dabei sollte neben dem Schutz vor dem Virus unbedingt auch der Schutz vor zu viel Sonnenstrahlung beachtet werden, rät die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz anlässlich des bundesweiten Tag des Hautschutzes, der am 21. Juni begangen wird.
Dr. Martin Lorenz, Hautarzt in Kaiserslautern und selbst Vater von drei Töchtern, betont die stetige Notwendigkeit der Aufklärung zum Thema Sonnenschutz. Gerade um dieses Thema ranken sich immer wieder Mythen und Unklarheiten. Dr. Lorenz besucht im Rahmen des Sunpass-Projektes seit mehreren Jahren im Frühjahr Kindertageseinrichtungen mit seinen Vorträgen, um Eltern und ErzieherInnen fit für das Thema Sonnenschutz zu machen.
Hier wurde in den vergangenen Jahren schon viele Kitas besucht, geschult und zertifiziert.
Ein wichtiger Tag, denn noch immer steigt die Zahl der Hautkrebserkrankungen kontinuierlich an. Die ultraviolette (UV) Strahlung ist der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung der beiden häufigsten Hautkrebsformen, dem „hellen Hautkrebs“ (Basaliom) und dem „schwarzen Hautkrebs“, dem sogenannten malignen Melanom, an dem in Deutschland derzeit mehr als 35.000 Menschen pro Jahr erkranken.
Das Positive: Wird Hautkrebs früh erkannt, bestehen für alle Arten gute Heilungschancen. Doch damit es erst gar nicht dazu kommt, sollten wir uns unbedingt vor zu viel Sonneneinstrahlung schützen. Die wichtigsten Maßnahmen sind:
• Sonnenschutz immer und überall. Sonnenschutz ist das ganze Jahr über notwendig. Denn die UV-Strahlung wird oft unterschätzt. So holen sich viele Menschen einen Sonnenbrand, weil sie Sonnenschutz bei einigen Gelegenheiten für unnötig halten. Sensibilisieren Sie Ihren Blick dafür, wie lange Sie sich täglich ungeschützt der Sonne aussetzen.
• Achten Sie auf den UV-Index. Ultraviolette Strahlung ist unsichtbar und lässt sich allenfalls erahnen. Über die aktuelle Sonnenintensität informiert der UV-Index. Beachten Sie bei der Planung Ihrer Aktivitäten im Freien den tagesaktuellen UV-Index, den Sie zum Beispiel über den Deutschen Wetterdienst abrufen können. Ein Wert größer fünf steht für eine hohe Belastung durch UV-Strahlung, ab einem UV-Index von drei werden Sonnenschutzmaßnahmen (Sonnencreme etc.) empfohlen.
• Tragen Sie schützende Kleidung. Geeignete Textilien schirmen unsere Haut vor Sonnenstrahlung ab. Den besten Schutz bietet langärmlige, dichtgewebte und locker sitzende Kleidung. Spezielle UV-Schutzkleidung gibt es inzwischen nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Der textile Schutz entspricht dem Lichtschutzfaktor 20 bis 80. Tragen Sie eine Kopfbedeckung, am besten mit breiter Krempe. Sie bietet Schatten für Augen, Ohren, Gesicht und Nacken. Mit Hilfe einer Sonnenbrille schützen Sie auch Ihre Augen vor der UV-Strahlung.
• Cremen Sie sich ein. Tragen Sie am besten bereits am Morgen, spätestens aber 30 Minuten vor dem Sonnenbad, reichlich wasserfeste Sonnencreme auf alle unbedeckten Körperstellen auf. Cremen Sie regelmäßig nach, vor allem, wenn Sie sich länger im Freien aufhalten und grundsätzlich nach dem Baden. Beachten Sie dabei: Nachcremen verlängert die Schutzwirkung nicht, sondern erhält sie nur. Die Eigenschutzzeit Ihrer Haut liegt in der Regel nur zwischen 10 bis maximal 30 Minuten und ergibt multipliziert mit dem Lichtschutzfaktor der Creme die Zeit, wie lange man sich gefahrlos in der Sonne aufhalten kann.
• Schützen Sie besonders Ihre Kinder. Die Haut von Kindern ist weitaus empfindlicher als die von Erwachsenen. Sonnenbrände in der frühen Kindheit und eine wiederkehrende hohe UV-Belastung sind bedeutende Risikofaktoren für die Entstehung von späteren Hautkrebs-erkrankungen. Für Babys unter einem Jahr ist direkte Sonneneinstrahlung deshalb tabu. Aber auch Kleinkinder sollten nicht unnötig belastender Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Die einfachsten Schutzmaßnahmen sind am wirksamsten: Sonnenschutz-Kleidung, Schatten und das Eincremen von unbedeckten Körperstellen. Ziehen Sie Ihre Kinder in der Sonne an statt aus!
Aber: Vollständigen Sonnenschutz gibt es nicht, gehen Sie aus der Sonne, bevor sich die Haut rötet! „Denn wenn die Haut erst reagiert, sich rötet, juckt oder schmerzt, hat sie bereits eine viel zu hohe Dosis abbekommen“, erklärt auch der Hautarzt Professor Dr. Eckhard Breitbart, der sich mit seinen Kollegen für die Vorbeugung von UV-Strahlen bedingtem Hautkrebs einsetzt.
Das Sonnenschutz-Projekt der Landeskrebsgesellschaften: SunPass – Gesunder Sonnenspaß für Kinder
Um Eltern und pädagogische Fachkräfte für das Thema Sonnenschutz zu sensibilisieren, wenden sich die Landeskrebsgesellschaften mit dem Hautkrebs-Präventionsprojekt „SunPass – Gesunder Sonnenspaß für Kinder“ direkt an die Kindergärten. In Rheinland-Pfalz setzen sich die MitarbeiterInnen der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. gemeinsam mit engagierten Hautärzten und derzeit über 40 Kitas, die sich bislang an dem Präventionsprojekt beteiligt haben, für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Sonne von Anfang an ein. Unterstützt wird diese Initiative von der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse.
Kitas, die sich für eine Teilnahme an dem Projekt interessieren, erhalten dazu weitere Infos unter https://www.krebsgesellschaft-rlp.de/praevention-und-frueherkennung/projekte oder per E-Mail an kaiserslautern@krebsgesellschaft-rlp.de .
Bildrechte: Hautarzt Dr. Martin Lorenz
Quelle Text:
Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.
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Gersweilerweg 14 a
67657 Kaiserslautern
www.krebsgesellschaft-rlp.de
www.mama-papa-hat-krebs.de
Kaiserslautern, 16.06.2020