Lesetipps von der Buchhandlung „blaue Blume“ 11.06.

Roman: Jessie Burton – Die Geheimnisse meiner Mutter
Die „Geheimnisse meiner Mutter“ der Engländerin Jessie Burton erzählt von der Mittdreißigerin Rose, deren Mutter verschwand, als sie noch ein Baby war. Rose, die sich eher durch ihr Leben treiben lässt, als dieses zu gestalten, möchte natürlich wissen, warum ihre Mutter sie verlassen hat, und macht sich auf, ihrer Mutter Elise nachzuspüren. Der letzte Kontakt ihrer Mutter war die Schriftstellerin Constance Holden, von der sich Rose unter falschem Namen als Assistentin anstellen lässt. Auf einer zweiten Zeitebene wird die Geschichte von Elise erzählt, die ohne rechten Plan durch ihre Jugend, ihre Liebesgeschichte mit Constance und die Schwangerschaft treibt. Ein großer Roman über Freundschaft, Beziehungen, Mutterschaft und Mutterliebe über Lebensentwürfe und -entscheidungen – über das Leben in seinen Facetten!

Sachbuch
Zora Neale Hurston – Barracoon. Die Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven
„Barracoon“ ist die Lebensgeschichte des letzten amerikanischen Sklaven: Cudjo Lewis wuchs im heutigen Benin auf und wurde kurz nach seinem Erwachsenwerden 1860 nach Stammeskriegen an Sklavenhändler verkauft und auf dem letzten Sklavenschiff, der Clotilda, nach Mobile in Alabama verschifft. In den 1930-Jahren suchte ihn die Kulturanthropologin und Schriftstellerin Zora Neale Hurston auf. Sie fragte ihn: „Ich wüsste gern, wer du bist und wie du ein Sklave wurdest und zu welchem Teil von Afrika du gehörst und wie es dir als Sklave erging und wie du als freier Mann zurechtgekommen bist.“ Cudjo antwortet. Und wir lauschen gebannt: vom Stammesleben Westafrikas in der Mitte des 19. Jahrhunderts, von seinem Leben in der Sklaverei, vom Ende der Sklaverei nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1865, von der Gründung der Gemeinde Africatown zusammen mit anderen, die auf der Clotilda kamen, und von seinem Familienleben. Es sind eindrückliche Schilderungen eines sanften und weisen Manns, dessen Leben reich an Gewalt und Kummer ist. Das Buch erschien lange nach dem Tod von Zora Neale Hurston 2018 erstmals in den USA und dieses Jahr auf Deutsch. Lesen Sie es!

Kinderbuch
Magnus Myst – Das kleine Böse Buch 3. – Deine Zeit ist gekommen!
Ein lebendiges Buch – so etwas gibt es! Und zwar die „kleinen Bösen Bücher“ von Markus Myst. Die bisher erschienenen drei Bücher machen Leser ab 8 Jahren zu ihren Komplizen: Denn das Buch möchte böse und gefährlich sein und benötigt dabei die Hilfe der Leser. Ein gruseliges und vor allem sehr freches Leseabenteuer beginnt. Es darf geflucht werden und die Kinder erfahren zum Beispiel, dass nicht zu pupsen lebensgefährlich sein kann.
Die Lektüre ist sehr spielerisch, aufregend und spannend – und herrlich böse. Man liest nicht von der ersten bis zur letzten Seite, sondern springt hin und her, immer wieder muss der Leser Rätsel und lustige Aufgaben lösen. Und nur wer mitdenkt, wird mit Geschichten und Hinweisen belohnt. Die „kleinen Bösen Bücher“ sind mit größerer Schrift, den Illustrationen und ihrer unkonventionellen Art ideal auch für Lesemuffel. Liebe Eltern: Sagen Sie uns bitte nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt! Die „kleinen Bösen Bücher“ werden sich mit Ihren Kindern gegen Sie verbünden – gut möglich, dass Ihre Kinder noch besser (oder überhaupt) lernen, was Ungehorsam ist.

Quelle Text/Bild:
buchhandlung blaue blume
Richard-Wagner-Str. 46
67655 Kaiserslautern

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Kaiserslautern, 12.06.2020