Die Fraktion der Grünen im Stadtrat wird in der Ratssitzung am 18. Mai für eine Öffnung beider städtischer Freibäder stimmen. Sie zeigen Verständnis für den Wunsch von Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD), die Entscheidung über die Öffnung im Rat zu treffen und nicht alleine. Seine Position, die Bäder nicht zu öffnen, um Infektionsrisiken abzuschwächen, respektiert sie.
Der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Tobias Wiesemann sagt: „Wir sind nach Abwägung aller uns aktuell vorliegenden Informationen dennoch der Meinung, dass eine Öffnung verantwortbar ist. Wenn Urlaube nicht möglich und Sport- und Freizeitangebote stark eingeschränkt sind, müssen die Bäder als wichtige Bausteine auch unserer sozialen und gesundheitlichen Infrastruktur geöffnet werden. Die Entscheidung haben wir nicht leichtfertig getroffen, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger wird von uns immer mitgedacht.“
Fraktion und Vorstand der Grünen bedauern jedoch, dass die Beteiligung des Rates so spät erfolgte. Seit Dienstag nach Ostern war bekannt, dass die Ratsmehrheit eine Öffnung der Bäder befürwortet, ab dann hätten zumindest die Wartungsarbeiten, die unabhängig von einer Öffnung durchzuführen sind, wieder aufgenommen werden können. Dass es jetzt noch sieben Wochen dauert ist ärgerlich, allerdings gibt es ausreichend Zeit für die Erarbeitung digitaler Lösungen und die Erweiterung der Hygienekonzepte.
Die Kreisvorsitzende Elke Lambert ergänzt: „Während Bäder im Landkreis geöffnet werden sollen, können wir in der Stadt nicht zulassen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger dann dort Erholung suchen und es zu einer Überlastung kommt. Wir müssen eine Streuung erreichen. Es ist auch eine Frage der Solidarität zum benachbarten Landkreis.“
Wie die Bäder unter Wahrung der Hygieneauflagen geöffnet werden, muss unter Beteiligung von Experten entschieden werden, meint die Vorsitzende. Die aktuell von der Verwaltung vorgeschlagene Lösung mit zwei Schichten und einer Komplettdesinfektion des gesamten Bades dazwischen muss nicht die einzige Möglichkeit sein. Ob ein kontinuierlicher Betrieb bei regelmäßiger Desinfektion von beispielsweise sanitären Anlagen und Handläufen nicht auch ausreichend wäre, muss bewertet werden. Eine Entscheidung muss auch die noch ausstehenden Vorgaben der Landesregierung berücksichtigen.
Unter Beteiligung der Expertise im digitalen Bereich in Kaiserslautern sind Fraktion und Vorstand der Grünen zuversichtlich, dass gute, praktikable Lösungen gefunden werden können. Nicht zuletzt bauen sie auf die gegenseitige Rücksichtnahme der Bürgerinnen und Bürger. Eine Öffnung der Bäder kann nur dann gelingen, wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen. Das bleibt, wie in den letzten Wochen auch, Grundvoraussetzung für jede Form von Lockerung und sollte uns alle auch bei diesem Schritt leiten.
Quelle Text/Bild:
Bündnis 90 / Die Grünen
Ratsfraktion Kaiserslautern
Tobias Wiesemann, Fraktionsvorsitzender der Partei Bündnis 90 / DIE GRÜNEN im Stadtrat Kaiserslautern
www.gruene-kl.de
Kaiserslautern, 17.05.2020
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