Wir befinden uns in Woche 8 der Corona Kontaktsperre. Das ganze Pfalztheater ist für Spieler gesperrt. Für alle Spieler? Nein! Eine von unbeugsamen Jungschauspielern getragene Gruppe hört nicht auf, dem Virus Widerstand zu leisten. Zwar nur online, aber immerhin …
Seit Anfang April setzt die Gruppe der Theaterstarter, die sich aus 12 SpielerInnen zwischen 9 und 11 Jahren zusammensetzt, ihre Arbeit fort. Die Proben am schon im Januar begonnenen Stück „Eine irre Geschichte“ haben sich schnell als unbefriedigend herausgestellt. Zu wackelig sind oft die Verbindungen, es ist per Zoom außerdem nicht möglich, chorisch zu sprechen.
Und auch Schauspielübungen allein zuhause vor der Webcam haben sich nicht gut angefühlt. So hat sich die Gruppe darauf verständigt, dass Theaterpädagogin und Schauspielerin Barbara Seeliger wöchentlich eine Aufgabe für ein zuhause produziertes Video gibt. Gemeinsam werden die Resultate angeschaut und besprochen, und dann geht’s in die nächste Runde.
Für die TeilnehmerInnen der Gruppe bedeutet das Theaterspielen viel! Sie genießen es, in neue Rollen zu schlüpfen, weil sie dann für kurze Zeit jemand anderes sein können. Viele von ihnen möchten tatsächlich SchauspielerInnen werden. Und so freuen sie sich an den wöchentlichen Video-Aufgaben und überraschen sich gegenseitig mit fantasievollen und witzigen Filmen.
Für Kinder ist die momentane Situation nur schwer auszuhalten. Auf die Frage, was für sie zurzeit am schlimmsten ist, sagen die Theaterstarter einhellig, dass sie ihre Freunde und Freundinnen vermissen. Aber ebenso schwer ertragen sei, dass sie ihre Großeltern nicht besuchen dürfen. Die Sorge um Oma und Opa ist groß.
Und so ist der Entschluss gereift, aus den Filmen, die aus dem Projekt hervorgehen, eine DVD zu produzieren, die dann an alle schmerzlich vermissten Großmütter und Großväter verschickt werden kann.
Quelle Text/Bild:
Pfalztheater Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 4 + 5
67657 Kaiserslautern
www.pfalztheater.de
Kaiserslautern, 04.05.2020