Rucola überholt Feldsalat als anbaustärkste Salatart – Drei von Vier Radies stammen aus Rheinland-Pfalz

Im Jahr 2019 wurden in Rheinland-Pfalz in 375 Betrieben 605.000 Tonnen Freilandgemüse erzeugt. Damit lag die Ernte leicht über dem vorjährigen Aufkommen von rund 589.000 Tonnen (plus 2,7 Prozent). Auch die Anbaufläche war im Vergleich zum Vorjahr mit 19.300 Hektar um etwa 300 Hektar größer.

In Rheinland-Pfalz, wie in ganz Deutschland, wird Gemüse hauptsächlich im Freiland und nur wenig in Gewächshäusern angebaut. Die Fläche unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen einschließlich Gewächshäuser beträgt in Rheinland-Pfalz 50 Hektar (plus sieben Hektar; entspricht 15 Prozent).

Die Freilanderzeugung findet schwerpunktmäßig in größeren Betrieben mit Anbauflächen für den Gemüsebau von 20 Hektar und mehr statt. 2019 machen diese Betriebe (ohne Erdbeeren) 38 Prozent der Erzeuger aus. Sie bewirtschafteten rund 93 Prozent der Fläche. Jeder dieser größeren Betriebe erzeugte im Durchschnitt auf 125 Hektar Gemüse. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem durchschnittlichen Flächenzuwachs von knapp sechs Hektar je Betrieb in dieser Größenklasse.

Von der Anbaufläche wurden knapp sieben Prozent ökologisch bewirtschaftet. 2019 entsprach dies eine Anbaufläche von 1.300 Hektar. Die Zahl der Betriebe mit ökologischem Feldgemüsebau hat gegenüber 2013 um 20 Prozent auf 60 abgenommen.

Radies wachsen auf 13 Prozent der Anbaufläche (2.500 Hektar). Damit stammen rund drei Viertel der deutschen Radiesproduktion aus Rheinland-Pfalz. Möhren und Karotten rangieren mit knapp 2.100 Hektar an zweiter, Bund- bzw. Frühlingszwiebeln mit gut 1.800 an dritter Stelle. Trockenzwiebeln wurden auf acht Prozent, Spargel auf 7,5 Prozent der Fläche angebaut. Mit knapp 700 Hektar Anbaufläche stellt Rucola 2019 erstmals die flächenmäßig bedeutendste Salatart dar und löst den Feldsalat ab. Zusammen mit den anderen angebauten Arten entfallen 16 Prozent der Anbaufläche auf Salate.

Der rheinland-pfälzische Gemüseanbau kann die Verbraucher speziell im Sommerhalbjahr mit regionalem Gemüse versorgen. Klimatisch bedingt hat der Gemüseanbau seinen regionalen Schwerpunkt in der Pfalz. Sie ist das größte geschlossene Anbaugebiet für Freilandgemüse Deutschlands. Im Vergleich der kreisfreien Städte und Landkreise dominiert der Rhein-Pfalz-Kreis. Der benachbarte Kreis Germersheim rangiert an zweiter Stelle.

Die Gemüseerhebung wird alle vier Jahre (zuletzt 2016) allgemein durchgeführt und in den Zwischenjahren repräsentativ. Die Erntemengen werden ausschließlich repräsentativ erhoben. In den Anbauflächen ist der Mehrfachanbau innerhalb eines Jahres auf derselben Grundfläche berücksichtigt (z. B. die mehrfache Nutzung einer Grundfläche durch frühe und späte Gemüsearten). Kleinere Veränderungen im Anbauumfang und den Erntemengen sind aufgrund stichprobenbedingter Fehler nur bedingt aussagekräftig.
Seit 2010 beschränkt sich die Erfassung auf landwirtschaftliche Betriebe mit Anbauflächen von mindestens 0,5 Hektar im Freiland oder mindestens 0,1 Hektar in Gewächshäusern bzw. unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen, auf denen Gemüse und/oder Erdbeeren oder deren jeweilige Jungpflanzen angebaut werden.

Autor: Dr. Pascal Kremer (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

Quelle Text/Bild:
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Mainzer Straße 14-16
56130 Bad Ems

www.statistik.rlp.de

Kaiserslautern, 24.03.2020