Ein Mann Band mit deutschen Texten und eigenen Mitteln
Lutz Drenkwitz hätt’s gern UNEILIG, und nennt auch sein neuestes, sechstes, Studioalbum so. Unrast, die Hatz nach – ja, nach was eigentlich? – hat er als ein Grundübel unserer Zeit ausgemacht und schreibt in gewohnt unorthodoxer Weise kleine Pamphlete und Anleitungen zur Rettung der Welt. Gekonnt liefert er einen Abriss, eine Bestandsaufnahme seiner, durch den Filter Brausekopf gefleischwolfte, Version der Wahrheit. Verdrenkwitzt das Bild, das sich uns allen bietet, bewegt sich, schlägt Haken, gibt nicht Ruhe, verschönert, verliebt, entliebt, dreht sich, hinterfragt Weltbilder, rückt gerade, geht in Schräglage, geht auf Tour. Er ist halt nicht so der Typ von der Stange, der Wahlbremer, das No Hit Wonder von der Weser, der Wortakrobat von der Waterkant. Er lehnt sich nicht zurück, weil, muss ja, legt noch eins drauf und haut sie zu tollen Melodien raus aus seiner selbst aufgemachten Schublade namens Countrybluespunkrock, die deutschen Liedermachertexte. Die sichern ihm nun schon im dreizehnten Jahr auf seiner never ending „Kleinvieh macht auch Mist-Tour“ quer durch die Republik Brot und Butter. Dabei ist die Art und Weise, wie der Reinhard Mey des Punk seine Musik umsetzt und live darbietet, neben Ohrenschmaus auch augenscheinlich besonders, das Auge hört ja bekanntlich mit: Er spielt gleichzeitig Gitarre, Schlagzeug, Bass und Mundharmonika und singt mit markanter Raspelstimme. Als einzig wahre Ein Mann Band auf weiter Flur ist die ganze Unternehmung ein echter Hingucker und derart ohnegleichen.
Donnerstag, 12.03.2020 ab 20 Uhr
Lutz Drenkwitz: Countrybluespunkrock
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Kaiserslautern, 02.03.2020