Oberbürgermeister Klaus Weichel informierte in der gestrigen Sitzung die Mitglieder des Stadtrates über die neue Faktenlage in Sachen FC Kaiserslautern, soweit es ihm in öffentlicher Sitzung möglich war. Er berichtete unter anderem über eine Gesprächsrunde mit regionalen Investoren und der FCK-Führung, die klären sollte, ob die jetzigen Investoren Vorbehalte oder Bedenken gegen eine Aktienübertragung vom Verein an die Stadiongesellschaft hätten. „Es ist alleine der FCK, der Probleme mit einer solchen Kompensationsmethode hat“, erklärte das Stadtoberhaupt schließlich im Rat.
„Die vom FCK vorgebrachten Gründe, wieso eine solche Übertragung angeblich problematisch sei, habe ich zum Schutz des Vereins vor insolvenzrechtlichen Konsequenzen in öffentlicher Sitzung nicht erwähnt“, so Weichel im Nachgang der Ratssitzung. Diese Problematik sei nach einem Hinweis der FCK-Führung auf ein Gutachten eines Wirtschaftsprüfers während des Gespräches deutlich geworden. „Dass mir das nun vorgehalten wird, ist für mich unverständlich. Hätte ich es getan, wäre mir sicher gerade dies zum Vorwurf gemacht worden.“ Das Gutachten liege der Verwaltung selbst nicht vor. Sollte der FCK an einer öffentlichen Diskussion darüber interessiert sein, müsse er es selbst veröffentlichen.
Auf Seiten der Investoren habe man Verständnis für das Ansinnen der Stadt über eine Aktienübertragung gezeigt. Auf das Engagement der Gruppe habe ein solcher Transfer keinerlei Einfluss. Man würde dem FCK, wenn er die gestellten Bedingungen erfülle, weiterhin helfen, hieß es bei dem Gespräch.
„Den Antrag auf Mietminderung unterstütze ich nach wie vor. Mein Wunsch nach Kompensation widerspricht dem nicht im Geringsten“, versichert Weichel erneut. „Der Erarbeitung eines gemeinsamen Konsenses zur Rettung des FCK stehe ich ebenfalls weiterhin offen gegenüber, das hat bei mir höchste Priorität“, erklärte der Rathauschef. Das konstruktive Gespräch am Sonntag habe bereits erkennen lassen, dass alle an einer vernünftigen Lösung arbeiten. „Leider ist die aktuelle Diskussion von unnötiger Schärfe geprägt, darum würde ich es begrüßen, von persönlichen Diffamierungen abzusehen“, unterstrich Weichel und forderte gleichzeitig: „Lassen wir uns alle gemeinsam sachlich diskutieren und zurück an einen Tisch finden.“ Dass der FCK sich mit seinem Angebot einer erfolgsabhängigen Beteiligung aus den Erlösen des DFB-Pokal ab der 2. Runde auf die Stadt zubewegt habe, begrüßte der Oberbürgermeister sehr. Auch, dass der FCK einer erweiterten Nutzung noch ungenutzter Flächen im Fritz-Walter-Stadion offen gegenüber stehe, sei eine gute Verhandlungsgrundlage.
Am 2. März wird sich der Stadtrat erneut mit der Frage nach einer Fortschreibung des reduzierten Pachtvertrags des FC Kaiserslautern mit der Stadiongesellschaft und einer daraus resultierenden Kompensationsleistung durch die Stadt auseinandersetzen. Ein früherer Termin sei wegen der Winterferien ungünstig. „Zur Prüfung aller vorgebrachten Ideen und zum Abschluss aller Gespräche brauchen wir vor allem eines: Zeit“, so Weichel. In den nächsten vier Wochen hätten nun alle Beteiligten die Möglichkeit, sich ausführlich zu beraten, um eine Entscheidung auf Basis einer fundierten Wissensgrundlage treffen zu können. Gespräche mit dem 1. FCK, der Aufsichtsbehörde ADD und dem Innenministerium stünden noch aus.
©Foto: Stadt Kaiserslautern
Quelle Text/Bild:
Pressestelle der Stadtverwaltung Kaiserslautern,
Willy-Brandt-Platz 1,
67657 Kaiserslautern
www.kaiserslautern.de
Kaiserslautern, 04.02.2020