Im ersten Monat des Jahres ist die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Westpfalz deutlich angestiegen. Verantwortlich dafür waren zum einen Kündigungen und das Auslaufen von befristeten Arbeitsverträgen vor den Weihnachtsfeiertagen sowie zum Jahresende. Zum anderen gab es in den vergangenen Wochen die üblichen Arbeitslosmeldungen in den witterungs- und den saisonanhängigen Bereichen Bau, Verkehr und Gastgewerbe.
„In den vergangenen Wochen kam es zu einem spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Auffallend war aber, dass sich trotz aller wirtschaftlichen Unwägbarkeiten im Januar weniger Menschen aus der Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos meldeten als im vergangenen Jahr. Damit fiel der der Anstieg entsprechend geringer aus als 2019.“, so Peter Weißler, der Leiter der westpfälzischen Agentur für Arbeit.
Die Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens (umfasst die kreisfreien Städte Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken, die Landkreise Kaiserslautern, Kusel, Südwestpfalz sowie den Donnersbergkreis) zählte im Januar insgesamt 17.054 arbeitslose Frauen und Männer. Das waren 1.205 bzw. 7,6 Prozent mehr als noch im Dezember und 183 bzw. 1,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.
„Nicht nur witterungsbedingte Gründe sind für den Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar verantwortlich.“, stellt der Leiter der Agentur für Arbeit fest. „Die Unternehmen disponieren die Auftragserledigungen unabhängig von der saisonalen Belastung und planen zum Jahreswechsel oft wetterunabhängig mit eingeschränkten Personalkapazitäten. Die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellt das nicht selten vor Herausforderungen und so wollen wir diesen helfen, Chancen für eine ganzjährige Beschäftigung zu ergreifen.“
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag wie vor einem Jahr bei sechs Prozent und damit 0,4 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats.
Die dem Arbeitgeberservice in den vergangenen vier Wochen gemeldeten Arbeitsstellen belegen, dass absehbar die hohe Zahl an Stellenmeldungen wie im Jahr 2018 nicht mehr erreicht wird und gleichzeitig, dass der Januar kein klassischer Einstellungsmonat bei den Unternehmen ist. So wurden in diesem Monat von den westpfälzischen Unternehmen 685 zu besetzende Arbeitsplätze gemeldet. Das waren 120 weniger als im Dezember und 40 weniger als im Januar des vergangenen Jahres. Im Bestand des Arbeitgeberservice befand sich trotz der spürbaren Zurückhaltung der Unternehmen zum Stichtag noch 4.748 freie Stellen. Das waren 157 weniger als vor einem Jahr.
„Die Arbeitgeber warten derzeit noch ab, wie sich die Auftragslagen entwickeln, aber auch wie die Witterung in den kommenden Wochen das Arbeiten gerade in den Außenbereichen zulässt. Zwar ist die Zahl der Stellenmeldungen zurückgegangen, dennoch bieten sich für Männer und Frauen auf Arbeitsuche Möglichkeiten in sämtlichen Wirtschaftszweigen.“, sagt Weißler.
Ausbildungsmarkt mit vielfältigem Angebot für Jugendliche
Am westpfälzischen Ausbildungsmarkt zeigt sich auch in diesem Jahr, dass die Schülerinnen und Schüler den Weg zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit suchen und die Unterstützung bei der Orientierung nach dem richtigen Ausbildungsberuf und der Suche nach der passenden Ausbildungsstelle in Anspruch nehmen. So zählte die Berufsberatung seit Oktober 2.102 Bewerberinnen und Bewerber. Das waren 323 bzw. 13,3 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.
„Die Mädchen und Jungen in der Region setzen bei der Berufswahl weiterhin auf die kompetente und neutrale Unterstützung der Berufsberatung. Jugendliche profitieren davon, dass die Beratungsfachkräfte Einzelberatungen und Sprechstunden direkt an den Schulen durchführen und so ein unbürokratischer Zugang möglich ist.“, stellt Weißler fest.
Erfreulich ist, dass die Unternehmen der Region an ihrer Ausbildungsbereitschaft festhalten und der Agentur für Arbeit wieder zahlreiche Ausbildungsstellen meldeten. Seit Oktober bis zum aktuellen Zeitpunkt wurden insgesamt 2.200 Ausbildungsplatzangebote gemeldet, eins mehr als im Vergleichszeitraum vor zwölf Monaten.
„Die Unternehmen der Westpfalz kennen den besten Weg zur Sicherung der künftigen Fachkräftebedarfe: die duale Ausbildung von eigenen Nachwuchskräften. Mit dem vorhandenen Angebot an Ausbildungsstellen wollen wir mit den Unternehmen der Region möglichst vielen Jugendlichen eine attraktive Berufsausbildung nach der Schule anbieten. Wichtig wird sein, dass Entscheidungen frühzeitig reifen, die Unternehmen den Jugendlichen Rückmeldungen zu ihren Bewerbungen oder Vorstellungsgesprächen geben und damit Sicherheiten bieten. Nur so können diese vermeiden, dass der mögliche künftige Azubi sich nicht anderweitig entscheidet oder gar das Interesse an einer dualen Ausbildung verliert.“, sagt Weißler mit Blick auf den Ausbildungsmarkt.
Entwicklung in den Städten und Landkreisen – Stadt Kaiserslautern
In der Stadt Kaiserslautern waren im Januar 4.826 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 318 bzw. 7,1 Prozent mehr als im Dezember und 25 bzw. 0,5 Prozent weniger als im Januar des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist damit von 8,2 Prozent im Dezember auf nun 8,8 Prozent gestiegen. Sie lag 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahresmonats.
Der Blick auf die Entwicklung in den beiden Rechtskreisen zeigt sowohl einen Anstieg der Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung wie auch in der Grundsicherung. So zählte die für den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung zuständige Agentur für Arbeit im Januar 1.464 arbeitslose Menschen. Das waren 163 bzw. 12,5 Prozent mehr als im Dezember. Beim für den Rechtskreis der Grundsicherung zuständigen Jobcenter waren im Januar 3.362 Frauen und Männer als arbeitslos registriert und damit 155 bzw. 4,8 Prozent mehr als im Vormonat.
Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus der Stadt Kaiserslautern 234 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 20 weniger als im Dezember und fünf weniger als im Januar des vergangenen Jahres. Zum Zähltag befanden sich 1.448 offene Stellen im Bestand.
Landkreis Kaiserslautern
Im Landkreis Kaiserslautern waren im Januar 2.848 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 185 bzw. 6,9 Prozent mehr als im Dezember und 110 bzw. vier Prozent mehr als im Januar des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist damit von 4,7 Prozent im Dezember auf nun fünf Prozent gestiegen. Sie lag 0,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats.
Der Blick auf die Entwicklung in den beiden Rechtskreisen zeigt sowohl einen Anstieg der Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung wie auch in der Grundsicherung. So zählte die für den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung zuständige Agentur für Arbeit im Januar 1.364 arbeitslose Menschen. Das waren 169 bzw. 14,1 Prozent mehr als im Dezember. Beim für den Rechtskreis der Grundsicherung zuständigen Jobcenter waren im Januar 1.484 Frauen und Männer als arbeitslos registriert und damit 16 bzw. 1,1 Prozent mehr als im Vormonat.
Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Landkreis Kaiserslautern 106 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 47 weniger als im Dezember und 33 weniger als im Januar des vergangenen Jahres. Es befanden sich zum Zähltag noch 896 offene Stellen im Bestand.
Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern, 30.01.2020