Fünf Jahre Hilfe für Menschen mit Demenz
Fünf Jahre ehrenamtliche Hilfe für Menschen mit Demenz und pflegende Angehörige feierte der Malteser Hilfsdienst gemeinsam mit Helfern, Partnern, Kollegen, Betroffenen und Freunden. Der 2014 ins Leben gerufen Dienst der Malteser kann auf eine beeindruckende Entwicklung zurück und in eine vielversprechende Zukunft nach vorn blicken.
Vier interessierte Helfer starteten 2014 ihre Ausbildung zum ehrenamtlichen Demenzbegleiter und begannen betroffene Familien stundenweise zu Hause zu unterstützen. Aufgrund der großen Nachfrage von Seiten der Senioren und ihren Angehörigen sind über die Jahre zahlreiche weitere Hilfsangebote hinzugekommen. Diese reichen von der beliebten Angehörigenschulung in Zusammenarbeit mit der DAK über einen offenen Austausch-Treff für Angehörige bis hin zu mehreren ökumenischen Gottesdiensten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz ausgerichtet sind.
„Im Gegensatz zum allseits bekannten Malteser-Blaulicht sind unsere Demenzbegleiter eher im Leisen unterwegs; leisten aber dennoch eine großartige und unersetzliche Hilfe“, sagte Constantin von Kessel, stellvertretender Diözesanleiter der Malteser im Bistum Speyer bei seinem Grußwort. „Wir sind sehr dankbar für unsere ehrenamtlichen Helfer – ohne sie geht es nicht.“
Allein 2018 haben die aktuell zwölf Demenzbegleiterinnen 882 Betreuungsstunden bei Betroffenen zu Hause geleistet. Und das mit Freude. „Ich habe vor vier Jahren angefangen, mich als Malteser Demenzbegleiterin zu engagieren, weil ich nebenher noch etwas Sinnvolles machen wollte“, berichtet Christa Spengart. „Bei den Maltesern habe ich erlebt, dass Ehrenamt nicht nur Geben heißt. Man bekommt auch ganz viel zurück. Strahlende Augen von Betroffenen, wenn ich zur Tür herein komme oder die Erleichterung, die ich pflegenden Angehörigen in ihrem anspruchsvollen Alltag geben kann – das motiviert mich sehr. Außerdem sind wir hier auch eine tolle Gemeinschaft.“
Dem kann Carmen Nebling, hauptamtliche Koordinatorin der Demenzbegleiterinnen nur beipflichten. „Wir Malteser in Kaiserslautern sind fast schon wie ein Familie. Wir unterstützen uns gegenseitig und tauschen uns rege aus. Auf diesem Wege entstehen spannende neue Ansätze wie unser aktuelles Pilotprojekt, in dem wir Senioren mit Demenz und Geflüchtete näher zusammenbringen.“
Neben dem interkulturellen und generationenübergreifenden Gemeinschaftsprojekt in Zusammenarbeit mit der Malteser Integrationshilfe stehen noch weitere spannende Projekte für das kommende Jahr an. Im neuen „Nachtcafé“ werden Betroffene an einem Samstagabend pro Monat in der Gruppe betreut und kommen beim gemeinsamen Singen, Spielen oder einem netten Gespräch unser Leute während die Angehörigen sich als kleine Auszeit im Pflege-Alltag einen gemeinsamen Abend mit Freunden oder im Kino gönnen können.
Gemeinsam mit der Stadt Kaiserslautern und dem Netzwerk Demenz wollen die Malteser zudem Geschäfte, Banken und Restaurants noch mehr für den Umgang mit demenziell Veränderten sensibilisieren und zu Demenzlotsen ausbilden. Dieses Projekt läuft in Hessen bereits sehr erfolgreich und soll nun mit Kaiserslautern auch in Rheinland-Pfalz Fuß fassen.
„Die tolle Unterstützung in der Malteser-Gemeinschaft, aber genauso unter unseren externen Partnern und allen voran unseren ehrenamtlichen Helfern lässt mich frohen Mutes auf die nächsten Jahre blicken. Unsere Unterstützung für Menschen mit Demenz und pflegende Angehörige wird benötigt wie nie zuvor und hat noch viel Raum sich weiter zu entwickeln und zu verbreiten,“ so Nebling.
Bu: Bieten Hilfe für Senioren mit Demenz und Angehörige in Kaiserslautern: Demenzbegleiterin Simone Ledig, Koordinatorin Carmen Nebling, Demenzbegleiterinnen Kerstin Utzinger und Christa Spengart (v.l.n.r) (Quelle: Malteser Kaiserslautern)
Quelle Text/Bild:
Malteser Hilfsdienst e.V.
Diözesangeschäftsstelle Speyer
Diözese Speyer
Alter Postweg 1
67346 Speyer
www.malteser-bistum-speyer.de
Kaiserslautern, 19.11.2019