Die Reichswaldgenossenschaft Kaiserslautern (RWG) hat der städtischen Feuerwehr vor kurzem ihre jährliche Zuwendung in Höhe von aktuell 41.000 Euro gewährt. Seit 1983 bekommen die Feuerwehren der Reichswaldgemeinden von der gleichnamigen Genossenschaft Jahr für Jahr Mittel für die Beschaffung von Fahrzeugen und sonstiger Ausrüstung. Von der RWG profitieren die Gemeinden jedoch schon viel länger, wie Oberbürgermeister Klaus Weichel erklärt.
„Die Reichswaldgenossenschaft ist eine historische Institution, die der Stadt und ihren Bürgern bis heute zu Gute kommt“, so das Stadtoberhaupt, qua seines Amtes zugleich Vorsitzender der siebenköpfigen Verwaltungskommission der RWG. Der Zusammenschluss von 22 westpfälzischen Gemeinden geht zurück auf einen Vergleich im Jahr 1839 zwischen dem damaligen Königreich Bayern und ebendiesen Gemeinden, in dem die Nutzungsrechte an den rund 5000 Hektar des mittelalterlichen Reichswaldes geregelt wurden.
„Obwohl der Reichswald längst Staatswald ist und heute dem Land Rheinland-Pfalz gehört, konnten sich die angrenzenden Gemeinden durch diesen Vergleich einige Privilegien bewahren“, erläutert Weichel weiter. „Bis heute erfordern Rodung und Verkauf von Reichswaldflächen die Zustimmung der RWG, die zur Hälfte an den Einnahmen und den Ausgaben der Bewirtschaftung beteiligt ist“. Als Ausgleich für das verlorene unmittelbare Nutzungsrecht am Reichswald erhalten die Bürgerinnen und Bürger der 22 Gemeinden bei einem Wohnhausneubau oder Reparaturen an der Dachkonstruktion für das hieran verwendete Bauholz aus den so akquirierten Mitteln eine Vergütung. Dazu kommen Zuschüsse an die Feuerwehren der beteiligten Gemeinden.
Ursprünglich waren dies anlassgebundene Zuwendungen, die die jeweilige Feuerwehr auf Antrag bekam. Seit 1983 zahlt die Reichswaldgenossenschaft eine Pauschale, seit 1995 ist diese aufgeteilt gemäß dem jeweiligen Flächenanteil der Gemeinden am Reichswald. Aktuell ergeben sich daraus – nach einer Verdopplung der Zuschüsse im Jahr 2018 – jährlich 41.000 Euro für Kaiserslautern, 35.000 Euro für die VG Ramstein-Miesenbach, 24.000 Euro für die VG Weilerbach und 2.000 Euro für Nanzdiezweiler (ehemaliger Ortsteil der heutigen Ortsgemeinde Nanzdietschweiler). Insgesamt wurde durch die RWG an die Feuerwehren seit dem Jahr 1983 ein Gesamtbetrag von rund 1,8 Millionen Euro ausgezahlt. „Eine stolze Summe, die bei unseren Feuerwehren garantiert an der richtigen Stelle ist!“, freut sich Weichel.
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Kaiserslautern, 15.11.2019