MIT fordert gesellschaftliches Bekenntnis zum Handwerk

Traditionelles Martinsgansessen der Mittelstandsvereinigung

Beim traditionellen Martinsgansessen der Mittelstands und Wirtschaftsunion (MIT) aus der
Stadt und dem Kreis Kaiserslautern sowie dem Kreis Kusel waren mehr als 50 Gäste gekommen, um mit der
Europaabgeordneten Christine Schneider und dem Vertreter der Handwerkskammer Bernd Bauerfeld zum
Thema Zukunft des Handwerks ins Gespräch zu kommen.
Das Handwerk ist mit knapp 90.000 Beschäftigten in 18 000 Betrieben und rund 8 Mrd. € Umsatz das Rückgrat
des Mittelstands in der Pfalz und oft der letzte Arbeitgeber in der ländlichen Region. Ein schlechtes Image,
viel Bürokratie und jahrelange Vernachlässigung sind Grund für die prekäre Situation im Handwerk. Fehlende
Fachkräfte, wenig Nachwuchs und die Sorgen wem der Betrieb am Ende einmal übergeben werden kann oder
ob dieser Schließen muss, sind die zentralen Sorgen der kleinen und mittleren Handwerksbetriebe. Volle Auftragsbücher
und gute Umsätze stellen die meisten Betriebe zwar finanziell gut, trotzdem herrscht oftmals eine
große Unsicherheit wie der Betrieb weitergeführt und erhalten werden kann.
Der Vorstand der MIT fordert daher die bürokratischen Hürden zu senken und dem Handwerk mehr Anerkennung
zu kommen zu lassen. Daran anschließend wird die Landesregierung aufgefordert gerade in den berufsbildenden
Schulen die personelle und finanzielle Ausstattung so anzupassen, dass die Auszubildenden einen
fundierten und praxisnahen Unterricht bekommen, damit eine zukunftsorientierte und dem Wandel angepasste
Ausbildung stattfinden kann.
Der Vorsitzende Dr. Dirk Hüttenberger dazu: „Verwaltung und Staat sollen dem Bürger, hier explizit dem
selbstständigen Handwerker, helfen sich zu entfalten und nicht durch Vorschriften und Verordnungen das
selbstbestimmte Handeln und die freie Entfaltung einschränken. Daher muss sich im Bereich der Verordnungen
und Gesetze etwas ändern, um gerade die kleinen und Kleinst-Betriebe zu entlasten. Seit Jahren sehen
wir im Handwerk sinkende Mitarbeiterzahlen und erleben durch den Bauboom, wie rar Handwerker geworden
sind. Wartezeiten von 12 und mehr Wochen bei Heizungsbauern und andere Gewerken sind keine Seltenheit
mehr. Wenn wir diese Situation nicht weiter verschlimmern wollen, muss gehandelt werden. Die duale Ausbildung
genießt außerhalb Deutschlands hohes Ansehen. Warum lassen wir diese so stiefmütterlich verkommen
und statten die Schulen mit zu wenig Mitteln aus? Hier braucht es ein Umdenken.“

Quelle Text/Bild:
Mittelstands- und Wirtschaftsunion Kreisverband Kaiserslautern Stadt/Land und Kusel
Geschäftsstelle
Pirmasenser Straße 47
67655 Kaiserslautern

Kaiserslautern, 08.11.2019