Der Dreißigjährige Krieg im Pfälzer Raum

Tagesfahrt des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde nach Heidelberg

Zu einer Tagesfahrt nach Heidelberg, die dem Dreißigjährigen Krieg im Pfälzer Raum gewidmet ist, lädt das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde (IPGV) am Samstag, 16. November, ein. Zwischen 1618 und 1648 kam es zu mehreren größeren Gefechten, die sich um konfessionelle und politische Streitigkeiten drehten und die die Pfalz schlussendlich zu einem geplünderten und entvölkerten Landstrich machten. Folge davon war unter anderem die Ansiedlung verschiedenster Nationalitäten im 17. Jahrhundert, wodurch unsere Region zu einem – wie man in den USA sagt – „melting pot of people“, einem Schmelztiegel unterschiedlichster Menschen wurde.

Als Friedrich V. 1614 seine Regentschaft als vielversprechender junger Kurfürst, Haupt der Protestantischen Union und Schwiegersohn des englischen Königs antrat, ahnten wohl die wenigsten Zeitgenossen, dass er die Pfalz bald darauf in die größte Katastrophe der Frühen Neuzeit führen würde. Friedrichs Annahme der böhmischen Krone 1619 stürzte das Reich endgültig in den heraufziehenden Dreißigjährigen Krieg, der sich – nach der vernichtenden Niederlage des „Winterkönigs“ am Weißen Berg bei Prag – auch in den pfälzischen Erblanden auf brutale Weise Bahn brechen sollte. Für Heidelberg, wenige Jahre zuvor noch eine aufblühende Residenz- und Universitätsstadt des Frühbarocks, begann nun eine Leidenszeit, deren erster Höhepunkt die Belagerung, Eroberung und Plünderung durch kaiserliche Truppen 1622 bildete. All dies spricht die im Mittelpunkt der Exkursion stehende Ausstellung des Kurpfälzischen Museums Heidelberg „Königskinder – Das Schicksal des Winterkönigs und seiner Familie“ an, die nicht zuletzt auch den biographischen Spuren der 13 Sprösslinge des glücklosen Kurfürsten folgt. So wurde etwa Friedrichs jüngste Tochter Sophie Mutter von George I., des ersten englischen Königs aus dem Haus Hannover.

Die Bustour mit Institutsdirektorin Dr. Sabine Klapp beginnt um 8.15 Uhr am Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk); eine Zustiegsmöglichkeit gibt es gegen 9 Uhr am Autobahn-Parkplatz „P+R Grünstadt“ (A 6, Abfahrt 19). Auf der Weiterfahrt führt Dr. Christian Decker, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts, ins Thema ein. Von 10 bis 12 Uhr steht eine Führung durch die Ausstellung „Königskinder“ im Kurpfälzischen Museum von Heidelberg auf dem Programm. Nach der Mittagspause haben die Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer die Möglichkeit, sich ab 14 Uhr durch das Heidelberger Schloss führen zu lassen oder den Nachmittag frei zu gestalten. Zurück geht es um 17 Uhr; gegen 17.45 Uhr erreicht man den Autobahn-Parkplatz bei Grünstadt und um 18.30 Uhr das mpk. Die Teilnahmegebühr beträgt inklusive Busfahrt, Eintritte und Führungen 35 Euro ohne beziehungsweise 40 Euro mit Schlossbesichtigung; die Kosten für das Mittagessen sind nicht enthalten (hierfür ist eine separate Anmeldung vonnöten). Details und Programm finden sich unter www.pfalzgeschichte.de/exkursion-nach-heidelberg.

Bu:
Glückloser „Winterkönig“ auf einem zeitgenössischen Stich: der pfälzische Kurfürst Friedrich V. (1610-1623) ließ durch seine Annahme der böhmischen Krone als Friedrich I. (1619-1620) den Dreißigjährigen Krieg endgültig eskalieren

Quelle Text/Bild:
Bezirksverband Pfalz
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Bismarckstraße 17
67655 Kaiserslautern

www.bv-pfalz.de

Kaiserslautern, 24.10.2019