Nur wenige Tage nach Abreise der Schülergruppe, die am Heinrich-Heine-Gymnasium zu Gast war, folgte nun der Besuch einer großen Bürgergruppe aus der Partnerstadt Bunkyo-ku, darunter auch eine offizielle Delegation, angeführt von Oberbürgermeister Hironobu Narisawa. Die 47-köpfige Gruppe war im Rahmen einer Europareise gestern einen Tag lang zu Gast in Kaiserslautern.
Der Aufenthalt stand im Zeichen des Sports, der Digitalisierung, der Integration und der Bildung. Durch das vielfältige und auf die Interessen der Teilnehmer zugeschnittene Angebot stieß das Programm auf eine äußerst positive Resonanz. Als Stadtteil von Tokio ist Bunkyo-ku unmittelbar in die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2020 involviert, weswegen ein Teil der Gruppe von einem Vertreter des städtischen Sportreferats begleitet wurde und unter anderem das Schuh- und Sportmuseum Hauenstein und den Sportbund Pfalz besuchte. Ebenfalls im Angebot waren das Heinrich-Heine-Gymnasium, das DFKI und das Tagungszentrum Galappmühle des ASZ. Am Morgen wurde die offizielle Delegation um OB Narisawa von OB Klaus Weichel im Rathaus empfangen, wo sodann Arbeitsgespräche mit Vertretern von WFK, KL.digital und der Hochschule auf dem Programm standen. Am späten Nachmittag fand sich der Großteil der Gruppe im Japanischen Garten ein, wo die am oberen großen Teich neu entstandene Zickzack-Brücke eingeweiht wurde und eine Partnerschaft mit dem Higo-Hosokawa-Garten in Bunkyo-ku beurkundet wurde.
Am Abend hatte die Stadt die Gäste aus Japan sodann zum Festbankett geladen.
Oberbürgermeister Klaus Weichel würdigte in seiner Festrede die Bedeutung der nunmehr 31 Jahre währenden Partnerschaft. „Die Begegnungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern unserer beiden Städte sind mir ein wichtiges Anliegen. Nicht nur tragen sie zum Verständnis für den jeweils anderen kulturellen Hintergrund bei, auch die Städte profitieren von diesem Austausch auf den unterschiedlichsten Ebenen. Erfahrungen, die Sie in Japan gemacht haben, sind für uns in Deutschland wertvoll, und ebenso umgekehrt.“
Wie sehr sich die Herausforderungen einer Kommune in Japan und Deutschland ähneln, zeigte sich bereits am Morgen während der Arbeitsgespräche. Oberbürgermeister Narisawa schilderte eindrücklich den Fachkräftemangel vor Ort in Tokio, der aus Sicht der Stadt insbesondere auch Schulen, Kitas, den ÖPNV und den gesamten Pflegebereich betreffe. Es gelte daher, innerhalb der nächsten 20 Jahre entsprechende Maßnahmen zu treffen, wobei dem digitalen Fortschritt die entscheidende Rolle zukomme – vom autonomen Fahren bis hin zum Pflegeroboter. Entsprechend interessiert zeigten sich die Gäste folglich an den jüngsten Entwicklungen in Kaiserslautern, das bekanntlich in kurzer Folge zur digitalen Modellstadt des Landes, zur 5G-Modellregion und zur „Smart City“ erklärt wurde. „Damit eröffnen sich für Kaiserslautern unglaubliche Möglichkeiten. Wir können hier gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern in den kommenden Jahren die neuesten Technologien ausprobieren, im engen Einklang mit unserer Stadtplanung“, erklärte OB Weichel. „Aus eigener Anschauung weiß ich, dass uns Japan, was die Einbettung elektronischer Hilfsmittel ins öffentliche Leben angeht, in vielen Punkten voraus ist. Daher ist gerade das ein Punkt, wo wir als Partnerstädte unheimlich viel voneinander lernen können!“
Quelle Text/Bild:
Pressestelle der Stadtverwaltung Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 21.08.2019