In der kommenden Woche ist es soweit: ein neues Schuljahr beginnt und für viele Kinder steht die Einschulung bevor. Doch nicht nur die Schule stellt den Nachwuchs vor neue Herausforderungen. Auch der Schulweg birgt möglicherweise Risiken und Gefahren und will deshalb geübt werden. Die Polizei Rheinland-Pfalz gibt Tipps, worauf Eltern und Verkehrsteilnehmer achten sollten, damit die Kleinsten sicher in der Schule ankommen.
Kinder zählen zu den verkehrsschwachen Personen und sind somit im Straßenverkehr besonders gefährdet. Hier ist es egal, ob sie als Fußgänger, Radfahrer oder als Insasse in einem Fahrzeug unterwegs sind.
2018 kam es in Rheinland-Pfalz zu 1346 Verkehrsunfällen, bei denen Kleinstkinder bis Kinder von 14 Jahren beteiligt oder betroffen waren – im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein leichter Rückgang um 99 Fälle. Dabei wurden im vergangenen Jahr 1292 Kinder schwer verletzt und 6 getötet.
Kinder müssen erst eine Vielzahl von Verhaltensweisen und Fähigkeiten entwickeln, die ihnen eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr ermöglichen. Aufgrund ihrer Körpergröße haben sie generell einen schlechteren Überblick über das Verkehrsgeschehen und ihr Blickfeld ist um rund 30 Prozent kleiner als das eines Erwachsenen. Entfernungen und Geschwindigkeiten können sie noch nicht sicher einschätzen. Diese kindestypischen Verhaltensweisen sind jedoch Ursache für ein hohes Unfallrisiko.
Die Polizei Rheinland-Pfalz rät daher, einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, damit die Kleinsten sich sicher im Straßenverkehr bewegen können:
– Seien Sie immer bremsbereit und verringern Sie ihre
Geschwindigkeit deutlich, sobald sie Kinder am Straßenrand
sehen. Denken Sie immer daran: Wir, die Erwachsenen, haben eine
Vorbildfunktion. Durch unser Verhalten erlernen unsere Kinder
das richtige und sichere Verhalten im Straßenverkehr.
– Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste. Wählen Sie
den Schulweg so, dass ihr Kind möglichst selten die Straße
überqueren muss. Wenn doch, dann vorzugsweise an Kreuzungen und
Einmündungen mit Fußgängerampeln oder Fußgängerüberwegen.
Üben Sie mit Ihrem Kind rechtzeitig den Schulweg ein und besprechen sie die Gefahrenstellen.
Gefahrenstellen für Kinder sind:
– Vor dem Überqueren einer Straße immer erst am Bordstein stehen
bleiben und mehrmals nach rechts und links schauen.
– Auch bei einer grünen Ampel erst nach rechts und links schauen.
– Am „Zebrastreifen“ stehen bleiben und deutliches Handzeichen
geben. Erst losgehen, wenn alle Autos (Gegenverkehr beachten)
wirklich halten.
– Zeigen Sie dem Kind die Gefahren auf, die an Ein- und Ausfahrten
und auf Parkplätzen lauern.
– Erklären Sie ihrem Kind, was ein „toter Winkel“ an einem
Auto/Lkw ist und worauf es hier besonders achten muss.
– Üben Sie mit Ihrem Kind den Schulweg und überprüfen Sie das
Verhalten Ihres Kindes. Lassen sie es den Weg alleine gehen und
folgen Sie ihm in einem ausreichenden Abstand. Setzen Sie Ihr
Kind nicht unter Zeitdruck und schicken Sie es nicht zu früh
auf den Weg.
– Zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr tragen auch helle Kleidung
und Reflektoren bei – insbesondere in der „dunklen Jahreszeit“.
Denn so werden die Kinder von den anderen Verkehrsteilnehmern besser wahrgenommen.
Und auch wenn es gut gemeint ist, ist es nicht immer eine gute Idee, die eigenen Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren:
Die sogenannten Elterntaxis schaffen gerade vor den Schulen eine unübersichtliche Verkehrssituation und erhöhen damit für Kinder, die zu Fuß unterwegs sind, oder sich auf und vor dem Schulgelände befinden, das Unfallrisiko erheblich. Die Polizei empfiehlt daher, auch Grundschüler möglichst zu Fuß zur Schule gehen zu lassen. Manche Schulen bieten ihre Hilfe an, Schülergruppen für den gemeinsamen Schulweg zu organisieren.
Wenn sich das „Elterntaxi“ nicht vermeiden lässt, suchen Sie sich in der Nähe der Schule einen geeigneten Platz, an dem Sie gefahrlos anhalten können und niemand anderen behindern oder sogar gefährden. Man muss nicht immer bis zur „Haustüre“ fahren. Ein solcher Platz kann ein Parkplatz oder eine geeignete Seitenstraße sein. Zeigen Sie ihrem Kind von dort aus, wie es sicher zur Schule kommt.
Hilfestellung und Tipps zum Thema „sicherer Schulweg“ erhalten Sie u.a. von
– Ihrer Schule
– der Landesverkehrswacht Rheinland-Pfalz oder den
Kreisverkehrswachten
– dem Forum Verkehrssicherheit Rheinland-Pfalz
– der Unfallkasse Rheinland-Pfalz
– Ihrer Polizei
Näheres über themenbezogene Projekte wie „Gelbe Füße“ oder „Sicher zur Schule“ finden Sie im Internet unter:
– http://ots.de/xEeCOw
– http://ots.de/CbnCzO
– http://ots.de/NLZFdU
Quelle Text/Bild:
Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
Pressestelle
www.polizei.rlp.de/lka
Mainz, 09.08.2019