In den vergangenen Wochen ist die Arbeitslosigkeit in der Westpfalz angestiegen. Diese für den Juli typische Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass in den Sommermonaten viele junge Menschen den Übergang von der Schule, der Ausbildung oder dem Studium in die Beschäftigung bewältigen müssen. Gelingt es den Jugendlichen nicht, direkt einen neuen Arbeitsplatz zu finden, müssen sie sich bei der Agentur für Arbeit oder einem Jobcenter arbeitslos melden.
Zu den Arbeitslosmeldungen dieser jungen Menschen kam hinzu, dass zum Quartalsende üblicherweise Zeitverträge ausliefen und Kündigungen ausgesprochen wurden. Hiervon waren unter anderem Frauen und Männer betroffen, die sich für die Zeit der Sommerferien arbeitslos melden müssen. Damit kam es unter anderem zu vorübergehenden Freistellungen von Reinigungs-, Lehr-, Personenbeförderungs- und Sicherheitspersonal.
Die Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens (umfasst die kreisfreien Städte Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken, die Landkreise Kaiserslautern, Kusel, Südwestpfalz sowie den Donnersbergkreis) zählte im Juli damit insgesamt 16.862 Arbeitslose. Das waren 756 bzw. 4,7 Prozent mehr als im Juni.
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli ist nicht außergewöhnlich. Es fällt jedoch auf, dass er etwas stärker ausfiel als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.“, so Peter Weißler, der Leiter der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens.
Im Juli waren in Folge dessen 215 bzw. 1,3 Prozent weniger Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet als noch vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, wurde im Juli mit sechs Prozent angegeben. Sie lag um 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und 0,1 Prozentpunkt unter dem Wert des Vorjahresmonats.
In den vergangenen vier Wochen legte die Kräftenachfrage der westpfälzischen Unternehmen wieder zu. Trotz der bekannten Zurückhaltung meldeten die Unternehmen dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit 1.061 zu besetzende Stellen. Das waren 177 mehr als im Juni und 14 weniger als im Juli des vergangenen Jahres.
„Damit bietet das breite Arbeitsstellenangebot nicht nur den jungen Menschen, die sich nach Ausbildungsende arbeitslos melden mussten, eine gute Ausgangsposition für die kommenden Monate.“, ist Weißler optimistisch.
Mit der beachtlichen Anzahl an neuen Stellenmeldungen ist auch der ohnehin schon hohe Bestand an offenen Arbeitsstellen, die der Agentur für Arbeit für die Region gemeldet sind, wieder angestiegen. Mit den insgesamt 5.085 gemeldeten Stellen waren im Juli 29 Stellen mehr gemeldet als vor einem Jahr.
Der Ausbildungsmarkt in der Westpfalz
Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit zählte seit Oktober 4.043 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 234 weniger als vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum wurden der Agentur für Arbeit 3.062 Berufsausbildungsstellen gemeldet und damit 159 weniger als im vergangenen Jahr.
„Wir befinden uns in der heißen Phase am Ausbildungsmarkt. Ich bin guter Dinge, dass wir zum einen in den nächsten Wochen den aktuell unversorgten Bewerbern eine Alternative anbieten können und zum anderen einen Großteil der derzeit noch offenen Ausbildungsstellen besetzen können.“, blickt Weißler zuversichtlich Richtung Endspurt am Ausbildungsmarkt.
„Entscheidungen müssen spätestens jetzt reifen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Jugendliche im Sommer ohne Ausbildungsplatz und Unternehmen ohne Auszubildenden und damit ohne die künftige Fachkraft dastehen.“, appelliert Weißler an beide Seiten.
Stadt Kaiserslautern
In der Stadt Kaiserslautern waren im Juli 4.949 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 210 bzw. 4,4 Prozent mehr als im Juni und 115 bzw. 2,3 Prozent weniger als im Juli des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist damit von 8,7 Prozent im Juni auf nun neun Prozent gestiegen. Sie lag 0,4 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahresmonats.
Der Blick auf die Entwicklung in den beiden Rechtskreisen zeigt sowohl einen Anstieg der Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung wie auch in der Grundsicherung. So zählte die für den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung zuständige Agentur für Arbeit im Juli 1.442 arbeitslose Menschen. Das waren 161 bzw. 12,6 Prozent mehr als im Juni. Beim für den Rechtskreis der Grundsicherung zuständigen Jobcenter waren im Juli 3.507 Frauen und Männer als arbeitslos registriert und damit 49 bzw. 1,4 Prozent mehr als im Vormonat.
Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus der Stadt Kaiserslautern 476 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 227 mehr als im Juni und 174 mehr als im Juli des vergangenen Jahres. Zum Zähltag befanden sich 1.558 offene Stellen im Bestand.
Landkreis Kaiserslautern
Im Landkreis Kaiserslautern waren im Juli 2.875 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 178 bzw. 6,6 Prozent mehr als im Juni und 40 bzw. 1,4 Prozent mehr als im Juli des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist damit von 4,7 Prozent im Juni auf nun fünf Prozent gestiegen. Sie lag exakt auf dem Niveau des Vorjahresmonats. Der Blick auf die Entwicklung in den beiden Rechtskreisen zeigt sowohl einen Anstieg der Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung wie auch in der Grundsicherung. So zählte die für den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung zuständige Agentur für Arbeit im Juli 1.350 arbeitslose Menschen. Das waren 163 bzw. 13,7 Prozent mehr als im Juni. Beim für den Rechtskreis der Grundsicherung zuständigen Jobcenter waren im Juli 1.525 Frauen und Männer als arbeitslos registriert und damit 15 bzw. ein Prozent mehr als im Vormonat.
Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Landkreis Kaiserslautern 148 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 25 weniger als im Juni und 94 weniger als im Juli des vergangenen Jahres. Es befanden sich zum Zähltag noch 898 offene Stellen im Bestand.
Quelle Text/Bild:
Agentur für Arbeit Kaiserslautern
Augustastr. 6
67655 Kaiserslautern
www.arbeitsagentur.de
Kaiserslautern, 31.07.2019