Vollversammlung: Handwerkskammer der Pfalz stellt die aktuelle Wirtschafts‐ und Ausbildungssituation
sowie den Geschäftsbericht 2018 vor.
In der letzten Sitzung der Vollversammlung der Handwerkskammer der Pfalz in dieser
Wahlperiode hat Präsidentin Brigitte Mannert eine positive Wirtschaftsbilanz für das erste
Halbjahr gezogen.
In ihrem Sachstandsbericht bezeichnete Mannert das zurückliegende Jahr erneut als gutes
Jahr für das pfälzische Handwerk. Nach der aktuellen Frühjahrs‐Konjunkturumfrage beurteilten
die pfälzischen Handwerksunternehmen ihre Geschäftslage seit mehreren Jahren
überaus positiv. Konstant gute Rahmenbedingungen und der milde Winter sorgten für weiterhin
stabile Verhältnisse im pfälzischen Handwerk. „Einzig im Kraftfahrzeuggewerbe
zeigt sich eine leichte Eintrübung im Vergleich zum Vorjahr“, so die Präsidentin. Weit über
die Hälfte der Betriebe gaben bei der Umfrage an, dass ihre Auslastung bereits im ersten
Quartal bei über 80 Prozent liege. Die durchschnittliche Auftragsvorlaufzeit ‐ also der Zeitraum
von der Auftragserteilung bis zur ‐ausführung ‐ betrage derzeit im Schnitt etwas
mehr als zehn Wochen. Dies sei vor allem bei den Bau‐ und Ausbauhandwerken spürbar,
wo der hohe Fachkräftebedarf zu Kapazitätsengpässen und damit verbundenen langen
Wartezeiten für die Kunden führe.
In ihrem Bericht zur Ausbildungssituation wies die Kammerpräsidentin darauf hin, dass
sich die Ausbildungslage – ähnlich wie im letzten Jahr – leicht verbessert habe. Wie Hauptgeschäftsführer
Dr. Till Mischler ausführte, trügen die zahlreichen Berufsorientierungsmaßnahmen
und Initiativen der Handwerkskammer erste Früchte. Gut besuchte Veranstaltungen
in Schulen und in den Bildungszentren der Handwerkskammer hätten sich als
geeignete Instrumente erwiesen, um für Nachwuchs im Handwerk zu werben. Dazu gehörten
etwa die Ausbildungsmesse „Spannende Perspektiven“, die Ferienwerkstätten und
auch die Berufsorientierungswerkstatt am Altenhof.
Das neueste, vom rheinland‐pfälzischen Wirtschaftsministerium geförderte Projekt der
Handwerkskammer, sei der Einsatz von Auszubildenden, jungen Gesellen und Jungmeistern
als Ausbildungsbotschafter. Diese seien an Schulen und in Veranstaltungen tätig, wo
sie authentisch von ihrem Werdegang berichten und so junge Menschen für eine Karriere
im Handwerk begeistern möchten, erläuterte der Hauptgeschäftsführer das Konzept. „Außerdem
setzen wir mit unseren Informationsmaßnahmen auch verstärkt bei Personengruppen
an, die als Berufswahlbegleiter fungieren, wie etwa Lehrer und Eltern, die wir zu
pädagogischen Nachmittagen und Elterncafés einladen“, so Mannert.
In ihrer Rede forderte Mannert die Politik auf, für geeignete Rahmenbedingungen zu sorgen,
um die Attraktivität einer handwerklichen Ausbildung wahrnehmbarer zu machen. So sei
eine Erhöhung des Aufstiegsbonus eine geeignete Maßnahme, die Gleichwertigkeit akademischer
und beruflicher Bildung zu manifestieren. Darüber hinaus mahnte sie an, bereits in
der Schule grundlegende handwerkliche Fertigkeiten zu vermitteln, damit Kinder und Jugendliche
früh mit dem Handwerk in Berührung kämen. Nicht zuletzt sei eine umfassende
Weiterbildungsstrategie in Zusammenarbeit mit den politisch Verantwortlichen auf Bundesund
Landesebene erstrebenswert. „Es geht uns dabei um eine Bündelung von bildungs‐ und
arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, um auf Veränderungen der Arbeitswelt durch den digitalen
Wandel nicht nur zu reagieren, sondern ihn aktiv in die Hand zu nehmen“, sagte
Mannert.
Zum Abschluss der Legislaturperiode dankte die scheidende Präsidentin den Mitwirkenden
in Vollversammlung und Vorstand für die gute Zusammenarbeit. Im Herbst wird sich eine
neue Vollversammlung konstituieren und Vorstand und Präsidium für fünf Jahre neu wählen.
Für ihre ehrenamtliche Mitarbeit in Vollversammlung und Prüfungsausschüssen wurde
Angelika Wöhlert mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet.
Quelle Text/Bild:
Handwerkskammer der Pfalz
Am Altenhof 15
67655 Kaisers-lautern
www.hwk-pfalz.de
Kaiserslautern, 03.07.2019