Hochschulstrukturreform: Offener Brief an Wissenschaftsminister Konrad Wolf

Die Kreisverbände Kaiserslautern und Landau sowie die Landesarbeitsgemeinschaft Hochschule und Wissenschaft von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Rheinland-Pfalz stellen fest, dass der bisherige Prozess zur Hochschulstrukturreform intransparent und überstürzt verlaufen ist. Der Ministerratsbeschluss wurde ohne vorherige Diskussion mit allen Statusgruppen der betroffenen Universitäten gefasst, was gerade im Wissenschaftsbetrieb fatal ist. Zukünftig bedarf es einer umfassenden Beteiligung aller Statusgruppen an den betroffenen Standorten sowie Klarheit darüber, wie der weitere Prozess strukturiert und umgesetzt werden soll.

Wir stimmen der Einschätzung der Expertenkommission zu, dass sich die bisherige Struktur der Universität Koblenz-Landau mit drei Standorten nicht bewährt hat und nicht mehr in dieser Form erhalten werden sollte.

Der weitere Prozess zur Neuorganisation der Universität Landau im Verbund mit der TU Kaiserslautern kann nicht allein von Gremienmitgliedern der beiden Universitäten getragen werden, da diese mit ihren originären Aufgaben bereits voll ausgelastet sind. Die Landesregierung muss die beteiligten Universitäten unterstützen, indem sie ihnen zusätzliche Stellen und Ressourcen an allen Standorten zweckgebunden zur professionellen Begleitung des Transformationsprozesses zur Verfügung stellt. Dafür muss eine entsprechende Zahl von Stellen geschaffen sowie weiterhin benötigte Ressourcen bereitgestellt werden. Bisher gibt es keine Aussage darüber, was die Sondierung und gegebenenfalls die Zusammenführung der Hochschulen kosten wird. Dieser finanzielle Aspekt muss dringend berücksichtigt werden.

Erst am Ende eines wissenschaftsgeleiteten Prozesses kann entschieden werden, wie eine Kooperation zwischen Landau und der TU Kaiserslautern aussehen kann. Deshalb darf vor einer vollständigen Einigung der beteiligten Hochschulen kein Gesetz verabschiedet werden. Auch Alternativen zu einer Zusammenfüh-rung müssen in die Überlegungen mit einbezogen werden.

Der Umstrukturierungsprozess darf an keinem der anderen Standorte zu einem Verlust an Fächern oder finanziellen Ressourcen führen. Vielmehr fordern wir eine Angleichung der Grundfinanzierung der Universi-tätsstandorte Koblenz und Landau an den der anderen Universitäten in Rheinland-Pfalz. Diese Angleichung ist im nächsten Doppelhaushalt umzusetzen und darf nicht zu Lasten anderer Hochschulstandorte in Rhein-land-Pfalz gehen.

Gezeichnet,

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kaiserslautern
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landau

Quelle Text/Bild:
KV Kaiserslautern
Trippstadter Straße 25
67605 Kaiserslautern

www.gruene-kl.de

Kaiserslautern, 28.06.2019