Wie breiten sich Masern aus? Wie groß ist die Kapazität der Erde, wenn immer mehr Menschen auf ihr leben? Um Fragen wie diese geht es bei der „Mathematischen Modellierungswoche“, die vom 2. bis 7. Juni in der Jugendherberge in Pirmasens stattfindet. 40 Schülerinnen und Schüler sowie acht Lehrkräfte werden diese Fragen mit Forschern der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) mithilfe von mathematischen Modellen beantworten. Organisiert wird die Projektwoche vom Kompetenzzentrum für mathematische Modellierung in MINT-Projekten in der Schule, KOMMS.
Die Projektwoche steht im Zeichen „Dynamischer Systeme“, wie das beispielsweise bei der Ausbreitung von Masern oder dem Wachstum der Weltbevölkerung der Fall ist. Aber auch die Planung des öffentlichen Nahverkehrs in einer Stadt gehört zum Beispiel dazu und ist ebenfalls Teil des Programms. „Wir befassen uns mit konkreten Fragestellungen des Alltags“, sagt Dr. Martin Bracke, Geschäftsführender Leiter von KOMMS.
Die Schülergruppen beschäftigen sich außerdem mit einem Evakuierungsplan einer Jugendherberge sowie der Planung eines Fahrradverleihs. „Im Rahmen unserer Projektwoche vermitteln wir, wie mathematische oder numerische Modellierungen dabei helfen“, sagt Dr. Stefan Ruzika, Professor für Wirtschafts- und Schulmathematik an der TUK. Solche Rechenverfahren kommen heute beispielsweise in Computersimulationen und -programmen zum Einsatz, wenn es etwa um die Regelung des Straßenverkehrs oder das Testen neuer Arzneimittel geht.
In Teams arbeiten je fünf Schüler und zwei Lehrkräfte an realen, authentischen Problemen aus Gesellschaft, Technik, Naturwissenschaften und Wirtschaft. Neben dem Lösen der mathematischen Fragestellungen müssen sich die Teams auch untereinander abstimmen, sich im Projektmanagement üben und Zeitvorgaben einhalten.
Zweimal jährlich veranstaltet KOMMS eine solche Modellierungswoche. Ziel ist es, den Umgang mit mathematischer Modellierung und mathematischer Simulation zu fördern. Die Jugendlichen erhalten dadurch Einblick in den Berufsalltag von Mathematikern. Lehrkräfte erlernen darüber hinaus neue Methoden und erfahren, wie sie solche Themen in den eigenen Unterricht einbinden können. Die Veranstaltung richtet sich sowohl an mathematisch-technisch interessierte Schüler der Jahrgangsstufen 11 und 12 als auch an Mathematik- und Informatik-Lehrerinnen und -Lehrer sowie Referendare.
Die Modellierungswoche wird vom Fachbereich Mathematik der TUK, dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) sowie durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Sie findet in der Jugendherberge in Pirmasens statt. Am Freitag werden die Schülergruppen ihre Ergebnisse dort vorstellen. Dazu ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen.
Weitere Informationen unter
https://komms.uni-kl.de/schulprojekte/workshops/modellierungswoche
Quelle Text/Bild:
TU Kaiserslautern
Hochschulkommunikation
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Kaiserslautern: 28.05.2019