Wenn Unternehmen neues Personal suchten, blieben in der Westpfalz Bewerbungen behinderter und schwerbehinderter Frauen und Männer zu häufig unberücksichtigt.
Mit dem Ziel die Potentiale dieser Menschen stärker für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu nutzen, startete 2016 die Inklusionsinitiative Westpfalz im Rahmen des BMAS-Programms zur intensivierten Eingliederung und Beratung von schwerbehinderten Menschen: mit Erfolg.
In der Initiative kooperierten rund drei Jahre die Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens, die Heinrich-Kimmle-Stiftung, die Ökumenische Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH und das Evangelische Diakoniewerk Zoar mit den sieben Jobcentern der Region und setzten so mit den zur Verfügung stehenden Projektmitteln konzeptionelle Ansätze zur nachhaltigen Vermittlung von schwerbehinderten Menschen in Arbeit und Ausbildung um.
Nach dem umfangreichen Antragsverfahren, welches mit hohem Aufwand und enormem persönlichen Engagement aller Beteiligten verbunden war, bedeutete die Bewilligung einen Gewinn für die gesamte Westpfalz. Mit dem Kostenvolumen von mehr als 2,3 Millionen Euro rückte diese die benachteiligten Menschen nicht nur über die drei Laufzeitjahre verstärkt in den gesamtgesellschaftlichen Fokus.
Im Rahmen der Initiative wurden zunächst seitens der Agentur für Arbeit und der Jobcenter mögliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer identifiziert. Gemeinsam mit den Projektpartnern erfolgten Informationsveranstaltungen, in denen die Inhalte und Ziele konkret vorgestellt wurden. Im persönlichen Gespräch mit sogenannten Fachbegleiterinnen und Fachbegleitern konnten sich die Frauen und Männer dann individuell über die Möglichkeiten informieren, eigene Ziele und Wünsche besprechen und schließlich auf freiwilliger Basis entscheiden, ob eine Teilnahme in Frage kam.
Die insgesamt zwölf Fachbegleiterinnen und Fachbegleiter waren persönliche Ansprechpartner der 504 Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer, die auf die persönlichen Verhältnisse angepasst mit diesen arbeiteten. Eine individuelle Arbeitsplatzakquise lief parallel und für die Anbahnung von Arbeits- und Ausbildungsverhältnissen wurden alle Unterstützungsmöglichkeiten der verschiedenen Träger bestmöglich abgestimmt und genutzt.
Mit Erfolg: 354 Frauen und Männer konnten mit Unterstützung der Inklusionsinitiative Westpfalz eine Erwerbstätigkeit aufnehmen. 49 mit dem Einstieg in einer geringfügigen Beschäftigung und 293 in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen.
In 518 Arbeitgeberkontakten wurden dabei die Einstellungen angebahnt und besprochen. Genutzt wurde dabei beispielsweise auch die Möglichkeit der Arbeitserprobung zum gegenseitigen Kennenlernen.
Die Inklusionsinitiative Westpfalz hatte ihre Stützpunkte in Kaiserslautern und in Pirmasens, wo von Montag bis Freitag immer mindestens eine Fachbegleiterin bzw. ein Fachbegleiter persönlich ansprechbar war. Vor Ort standen ebenfalls Computer für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Verfügung. Bei Bedarf war das Projekt an den Standorten Dahn, Kirchheimbolanden, Kusel, Landstuhl, Rockenhausen und Zweibrücken präsent und nutzte dabei vorhandene Räumlichkeiten von Agentur für Arbeit, Jobcentern oder Projektpartnern.
„Wir freuen uns, dass wir mit dieser einmaligen Kooperation im Rahmen der Inklusionsinitiative Westpfalz 500 Menschen eine intensive Begleitung bieten konnten und gemeinsam mit mehr als 350 Frauen und Männer die Arbeitssuche erfolgreich gestalten durften. Sicherlich werden die geknüpften Kontakte zu den Menschen, aber auch im Netzwerk der betreuenden Organisationen, künftig kurze Wege bieten und damit nachhaltig den benachteiligten Menschen zugutekommen.“, sind sich die Projektpartner einig.
Quelle Text/Bild:
Agentur für Arbeit Kaiserslautern
Augustastr. 6
67655 Kaiserslautern
www.arbeitsagentur.de
Kaiserslautern, 13.05.2019