Gleichstellungsbeauftragte, BPW und DGB mit vielen Aktionen im Vorfeld
Seit 2007 steht er auch in Deutschland sinnbildlich für den Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern: Der Equal Pay Day. Der Tag markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell in Deutschland 21 Prozent beträgt. Der Equal Pay Day steht für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden, und fällt daher in diesem Jahr auf den 18. März (21 Prozent von 365 Tagen = 77 Tage).
In Kaiserslautern wird der Equal Pay Day seit 2008 begangen, initiiert vom „Business Professional Women Germany – Club Kaiserslautern“, organisiert gemeinsam mit dem DGB und den Gleichstellungsbeauftragten aus Stadt und Landkreis. In diesem Jahr hat sich das Team viel Neues einfallen lassen. „Anstelle der üblichen Veranstaltung auf dem Stiftsplatz wollten wir in diesem Jahr mal etwas Anderes machen – auch, um neue Zielgruppen zu erschließen“, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Marlene Isenmann-Emser. Bereits seit einigen Wochen sind Mitglieder des Organisationsteams in Schulen und Institutionen unterwegs, um Leute direkt vor Ort für das Thema zu sensibilisieren. So betrieb man bereits Infostände im Rathaus, in der Fußgängerzone, in der Hochschule sowie auf dem TU-Campus. In den Schulen ging man direkt in den Unterricht, bislang an der BBS I und am Burggymnasium. Gerade dort sei die Resonanz enorm gewesen, wie Isenmann-Emser erzählt. „Die Schülerinnen und Schüler haben viele Fragen gestellt. Da war direkt eine rege Diskussion im Gange“, so die Gleichstellungsbeauftragte. Weitere Schulen, darunter in Kaiserslautern die BBS II sowie das St.Franziskus-Gymnasium und Realschule, haben bereits Interesse angemeldet.
Die zwei weiteren Standbeine der diesjährigen Equal-Pay-Day-Bewerbung sind eine Postkartenaktion sowie eine eigens gestaltete Homepage. Die Postkarten mit dem Aufdruck „Ich bin mehr wert“ sind seit 19. Januar an vielen Stellen in der Stadt – darunter im Rathaus und in der Kreisverwaltung – kostenlos erhältlich. Interessierte haben mit dieser Postkarte die Gelegenheit, sich mit einem Statement zur Frage „Was bedeutet Gleichstellung für Dich / Wie erlebst du Gleichstellung in der Gesellschaft?“ anonym direkt an das Organisationsteam zu wenden. Wer das nicht in Postform machen möchte, kann dazu aber auch das neue Portal www.gleichstellung.online nutzen. Hier hat man die Möglichkeit, sich online zu beteiligen. Weiterhin bietet die seit Januar zugängliche Homepage ein Gleichstellungsquiz und soll auch über den Equal Pay Day hinaus für weitere Aktionen genutzt werden.
„Bislang haben uns rund 100 Personen via Postkarte oder Homepage ein Statement geschickt“, berichtet Marlene Isenmann-Emser. „Dafür, dass beide Wege erst seit rund acht Wochen zur Verfügung stehen, ist das immens viel! Das zeigt uns, wie sehr das Thema den Menschen unter den Nägeln brennt.“ Frauen und Männer seien in Deutschland auch im Jahre 2019 noch weit davon entfernt, gleichgestellt zu sein, was nicht nur für das Thema Einkommen gelte. Isenmann-Emser: „Es gibt da insgesamt noch einige dicke Bretter zu bohren, und das tun wir!“
Quelle Text/Bild:
Pressestelle der Stadtverwaltung Kaiserslautern,
Willy-Brandt-Platz 1,
67657 Kaiserslautern
www.kaiserslautern.de
Kaiserslautern, 18.03.2019