„Schülerinnen und Schüler sind die Fachkräfte von morgen. Um sie fit zu machen für die Anforderungen der Digitalisierung und der Arbeitswelt müssen unsere Schulen die technische Grundausstattung bekommen, um digitale Bildung zu vermitteln. Im Rahmen unserer Digitalstrategie fließen bereits seitens des Landes rund 34 Millionen Euro in die Digitale Bildung.“
„Die jetzt gefundene Einigung zwischen dem Bund und den Ländern zum Digitalpakt ermöglicht es jetzt, Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur zu tätigen“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer nach einer Sitzung des Ovalen Tischs in der Staatskanzlei.
„Schule hat über die Wissensvermittlung hinaus auch die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern zu erziehen. Die Vermittlung digitaler Kompetenzen gewinnt dabei zunehmend an Gewicht, denn nur mit ihnen lassen sich beispielsweise „fake news“ erkennen und die eigenen Daten schützen. Damit die Lehrkräfte dieser wichtigen Aufgabe gerecht werden können, ist die digitale Ausstattung der Schulen zu verbessern und es müssen die nötigen Bildungsangebote für die Lehrerinnen und Lehrer geschaffen werden“, ergänzte der Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz / Saarland Dietmar Muscheid.
Der Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz, Dr. Gerhard F. Braun sagte dazu: „Es ist erfreulich, dass sich Bund und Länder auf den Digitalpakt für die Schulen einigen konnten. Diese Mittel sind gut angelegt, wenn wir dadurch unseren Nachwuchs fit machen für die digitalisierte Arbeitswelt und Gesellschaft. Das Land darf sich jetzt aber nicht ausruhen – im Gegenteil. Der Support der anzuschaffenden Hard- und Software wird eine Daueraufgabe. Das Gleiche gilt für die Weiterbildung von Lehrkräften und die Verankerung von digitaler Bildung in der Erstausbildung. Und nicht zuletzt benötigt unser Bildungssystem entsprechende pädagogische Konzepte und Unterrichtsmaterialien. Viel Arbeit für die Bildungspolitik im Land!“
Thema am Ovalen Tisch war auch das „Handbuch für Berufliche Orientierung an der gymnasialen Oberstufe“. Berufs- und Studienorientierung ist für alle Schularten wichtig. Das Handbuch gibt den Lehrerinnen und Lehrern Anleitung für Unterrichtseinheiten an allgemeinbildenden Schulen mit gymnasialer Oberstufe, also Integrierte Gesamtschulen, Realschulen plus mit angeschlossener Fachoberschule, Gymnasien und beruflichen Gymnasien, um die Berufs- und Studienorientierung der Schülerinnen und Schüler im Sekundarbereich II zu unterstützen.
Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig informierte gemeinsam mit der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Rheinland-Pfalz-Saarland, Heidrun Schulz, über das neue Handbuch: „Bei der Berufs- und Studienorientierung haben wir in den vergangenen Jahren vieles auf den Weg gebracht, um unsere Schülerinnen und Schüler auf dem Weg in eine Ausbildung oder ein passendes Studium zu begleiten. Auch an den Schulen mit gymnasialer Oberstufe ist die Berufs- und Studienorientierung ein immer wichtigeres Betätigungsfeld. Wir stellen den Lehrkräften einen Materialfundus mit erprobten und sofort einsatzbereiten Modulen zur Beruflichen Orientierung zur Verfügung und bieten Fortbildungen dazu an. Wir unterstützen damit die Lehrkräfte dabei, ihre Schülerinnen und Schüler auf dem Weg in die berufliche Zukunft kompetent zu begleiten“, so die Bildungsministerin. Das fertige Handbuch wird Ende August an den Start gehen.
„Wir möchten den jungen Menschen ermöglichen, selbstbestimmt eigene Interessen und Fähigkeiten realistisch einzuschätzen sowie Entscheidungs- und Handlungsstrategien zu erarbeiten und umzusetzen. Die gute Vernetzung zwischen Lehrkräften, Erziehungsberechtigten, unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern sowie allen anderen Partnern am Ausbildungsmarkt bildet dabei eine wichtige Grundlage für den Erfolg. Das derzeit entstehende Handbuch unterstützt insbesondere Schulen und die Berufsberatung bei dieser Zusammenarbeit und trägt entscheidend dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler in ihrem Berufswahlprozess wirksam und noch besser begleitet werden können“, so Heidrun Schulz.
Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Rheinland-Pfalz, Arne Rössel, sagte dazu: „Jede Verbesserung bei der Berufsorientierung gerade an den Gymnasien wird zu bewussteren Berufswahlentscheidungen auch für die Berufsausbildung und niedrigeren Abbrecherquoten an den Hochschulen führen. Damit kommen wir dem Ziel eines verbesserten Fachkräftenachwuchses näher, auf den die rheinland-pfälzische Wirtschaft dringend angewiesen ist.“
Arbeitsstaatssekretär Dr. Alexander Wilhelm stellte in der Sitzung auch die „Roadmap Zukunft der Arbeit in Rheinland-Pfalz“ vor. Das Papier zeigt den breit angelegten Dialogprozess der Landesregierung und ihrer Partner am Ovalen Tisch zum Thema Arbeit 4.0 und dokumentiert den aktuellen Diskussionsstand. Staatssekretär Dr. Wilhelm betonte: „Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten, umfassend und nachhaltig. Ich freue mich daher, dass sich die Partner des Ovalen Tischs dieses wichtigen Themas angenommen haben. Die jetzt vorliegende Roadmap bietet eine kompakte Übersicht zu den Themen von Arbeit 4.0 und beinhaltetet auch zahlreiche gute Vorschläge zur Gestaltung unserer digitalisierten Arbeitswelt.“
Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Kurt Krautscheid erklärte mit Blick auf die Bedeutung der Digitalisierung für das Handwerk: „Die Digitalisierung im Handwerk geht mit einer starken Weiterentwicklung der Berufsbilder einher. Die vom ovalen Tisch skizzierte Roadmap zur Zukunft der Arbeit greift folgerichtige Maßnahmen zur Weiterentwicklung der beruflichen Bildung auf.“
Fotos: © Staatskanzlei RLP/ Alexander Sell
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Mainz, 08.03.2019