Pfalztheater Kaiserslautern – Premieren im März 2019

Sie eröffnen einander neue Welten: Der erfolgreiche General Othello, der seit seinem siebten Lebensjahr Soldat ist und seine Heimat im Militär gefunden hat, lernt durch die junge Senatorentochter Desdemona eine Welt der familiären Zugehörigkeit und der intimen Gefühle kennen. Mit ihrer Ehe wird Othello, der als dunkelhäutiger Militär schon lange bei den Senatoren hoch angesehen ist, nun auch Teil der venezianischen Zivilgesellschaft.
William Shakespeares Tragödie „Othello“ ist ein Stück über eine teuflische Intrige und wortgewaltige Manipulation. Tanzdirektor James Sutherland benutzt den Stoff für eine eigenständige, zeitgenössische Version des Dramas. Dabei gilt sein Interesse dem Vertrauen als einem Gefühl, das unmittelbar und unbewusst seine Wirkung entfaltet und keiner Herleitung und keiner Argumente bedarf. Aus den verschiedenen Qualitäten dieses Gefühls, das Vertrauen in der Loyalität männlicher Kameradschaft einerseits und das intime Vertrauen in der Beziehung zu Desdemona andererseits, entwickeln sich spannungsgeladene Beziehungen. Sutherland hat die Rollen seiner Shakespeare-Adaption eng für und mit den Solisten choreografiert. Dem Ensemble Tanz stehen das Orchester des Pfalztheaters unter der Leitung von Anton Legkii, die Violinistin Anna-Sophie Dauenhauer sowie der Schauspieler Luca Zahn als Narr zur Seite. Sutherlands Musikauswahl verspricht Diversität: von Georg Friedrich Händel über Gustav Mahler zu Wojciech Kilar und anderen. Die Kostüme entwirft Rosa Ana Chanzá Hernández. Die Bühne konstruiert Claus Stump. Uraufführung ist am 2. März 2019 im Großen Haus.

Die nächste Uraufführung folgt auf dem Fuße: Das Gewinnerstück des „Else Lasker-Schüler-Stückepreises“ 2018: „Fische“ von Nele Stuhler.
Die Performerin, Regisseurin und Autorin Nele Stuhler hat mit „Fische“ eine herrlich absurde Einschließungsfantasie geschrieben: Ein Mensch und sein Fisch, aufeinander zurückgeworfen in einer ungewissen Welt. Dabei sind ihren Dialogen sind ein besonderer Witz und Musikalität zu Eigen, die mit Leichtigkeit die Untiefen des Miteinander-Seins auszuloten scheinen. Zugleich ist Stuhlers Text ganz klar eine Spielvorlage, die der Regisseurin oder dem Regisseur einigen Erfindungsreichtum abverlangt. „Fische“ wird am 8. März 2019 auf der Werkstattbühne des Pfalztheater uraufgeführt.
Es inszeniert Christopher Haninger in der Ausstattung von Matthias Werner.
In ihren Rollen sind Marie Scharf und Martin Schultz-Coulon zu erleben.

Henrik Ibsen, der bedeutendste norwegische Dramatiker und einer der meistgespielten Autoren der Weltliteratur, schrieb sein Gesellschaftsdrama „Ein Volksfeind“ 1882 als Antwort auf die Kritik an seinen früheren Dramen, die ihm vorwarf, sich gegen herrschende Konventionen zu wenden. Ibsen stellt gesellschaftliche Fragen, die heute, in Zeiten von „fake news“ und alternativen Fakten aktueller scheinen denn je: Welche Chance hat die Wahrheit in einer von wirtschaftlichen Interessen dominierten Gesellschaft? Welche Rolle spielen die Medien, wenn es darum geht, Interessen von politischen Gruppen darzustellen? Und wer bestimmt darüber, welche Entscheidungen für das Gemeinwohl in einer Stadt getroffen werden?
Schauspieldirektor Harald Demmer führt Regie. Das Bühnenbild entwirft Oliver Kostecka. Die Kostüme entwickelt Marion Hauer. Es spielen Stefan Kiefer, Aglaja Stadelmann, Sophia Hahn, Jan Henning Kraus, Robin Meisner, Peter Nassauer, Michel Kopmann, Oliver Burkia und Rainer Furch sowie Franz Seeliger und Uriel Jung.
Premiere ist am 16. März 2019 im Großen Haus.

Und nebenan zeigen wir ab dem 21. März 2019 als Koproduktion mit der TU Kaiserslautern, in einem Hörsaal der TU, David Mamets „Oleanna“.
„Oleanna“ ist ein Stück vom Gebrauch und vom Verständnis der Worte, ein Machtkampf zwischen Mann und Frau. Was anfangs in Johns Büro wirklich passiert ist, bleibt ungeklärt. Eingebettet in eine Diskussion über politische Korrektheit und sexuelle Belästigung weist Mamet weit über die amerikanische Situation hinaus. Sein dramatischer Befund offenbart den Zusammenbruch der Kommunikation und damit einen unüberbrückbaren Graben, der die Gesellschaft spaltet.
Nach „Ein Bericht für eine Akademie“ und „Eine Sommernacht“ ist „Oleanna“ ein weiteres Projekt in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Kaiserslautern.
Es inszeniert Reinhard Karow. Die Kostüme entwirft Helen Maria Boomes.
Es spielen Franziska Maria Gramss und Henning Kohne.

Quelle Text/Bild:
Pfalztheater Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 4 + 5
67657 Kaiserslautern

www.pfalztheater.de

Kaiserslautern, 04.02.2019