Christine Mangan – Nacht über Tanger
Roman | Blessing | 367 Seiten | 22,00 Euro
Alice, aus gutem Hause, und Lucy, eher eine Außenseiterin, werden trotz aller Unterschiede Anfang der 1950er Jahre an einem US-College zu besten Freundinnen. Ihre Wege trennen sich erst, als Alice nach dem Abschluss mit ihrem Mann ins marokkanische Tanger zieht. Dort allerdings fühlt Alice sich ganz und gar nicht wohl. Sie verschließt sich immer mehr, doch dann steht eines Tages unvermutet Lucy vor ihrer Tür. Können die beiden an ihre Freundschaft anschließen? Während Alice in einer Depression zu versinken droht, lebt Lucy im heißen, staubigen Tanger auf – was führt sie im Schilde? Abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Frauen erzählt, steigert sich die Spannung in diesem eigentlich ruhig erzählten Roman mit jeder Seite, bis er an einen raffinierten Psychothriller erinnert. Kein Wunder: Die Filmrechte an diesem Roman sind schon längst verkauft … (Aus dem Amerikanischen von Irene Eisenhut)
Paola Peretti – In der Nacht hör‘ ich die Sterne
Roman | dtv | 223 Seiten | 18,00 Euro
Die 9-jährige Mafalda erhält eine erschütternde Diagnose: Sie wird in Kürze völlig erblinden. Die junge Ich-Erzählerin lässt uns an ihren Ängsten und Sorgen teilhaben, schildert uns ihre Gedanken zur Dunkelheit, die sie bald umgeben wird, und wie in der Schule damit umgegangen wird: Nur ein Klassenkamerad und die Hausmeisterin Estella kommen ihr noch nahe. Auf dem Schulweg zählt Mafalda jeden Tag die Schritte, aus welcher Entfernung sie den Kirschbaum noch sehen kann, der für ihre Familie so wichtig ist. 140 Schritte sind es am Anfang, doch dann werden es immer weniger … Paola Peretti erzählt hier im Grunde ihre eigenen Geschichte. Einfühlsam schildert sie die Suche nach wirklich wichtigen Dingen im Leben, und berührt uns mit ihrem Schicksal, bei dem Lachen und Weinen ganz eng beieinander liegen. (Aus dem Italienischen von Christiane Burkhardt)
Hans Peter Hertig – Von Arthur Miller via Simone de Beauvoir zu Duke Ellington
Sachbuch | Rüffer & Rub | 295 Seiten | 30,00 Euro
Hans Peter Hertig, emeritierter Professor für Kulturwissenschaften, erzählt uns in seiner Kulturgeschichte von zwölf Begegnungen großer Künstlerinnen und Künstler des 20. Jahrhunderts, die mal folgenlos blieben, mal zu großen Werken führten. Diese Treffen bilden eine faszinierende Kette: Sartre traf auf Brecht, Brecht auf Walter Benjamin, Benjamin auf Hannah Arendt, Arendt auf Simone de Beauvoir … Norman Mailer stieß im Treppenhaus zufällig auf Arthur Miller, während George Balanchine und Igor Strawinsky sich für eine Zusammenarbeit verabredeten. Bei der Schilderung all dieser Begegnungen, die weltweit zwischen den 1930ern und 1960ern stattfanden, lässt Hertig die Bedeutung der Künstler für ihre Zeit, ihr Land und ihr Kunstgenre einfließen und eröffnet so Perspektiven, die man womöglich zuvor so nicht gekannt hat. Ein spielerischer Zugang – der durch QR-Codes im Text erweitert wird, über die per Smartphone passende Filme, Musik und Texte im Internet abgerufen werden können.
Lauren Wolk – Das Jahr, in dem ich lügen lernte
Kinderbuch (ab 12) | dtv | 269 Seiten | 9,95 Euro
Darf man lügen, um die Wahrheit zu retten? Diese Frage muss sich Annabelle stellen, denn seit Betty in ihrer Klasse aufgetaucht ist, ist alles anders: Betty verbreitet Angst und Schrecken, erzählt Lügen über Annabelle, verletzt Menschen körperlich wie seelisch. Dann gerät Toby, ein alter Weltkriegsveteran, der als Einsiedler fern des Dorfes lebt, in Verdacht, für einen schlimmen Unfall verantwortlich zu sein, aber Annabelle kennt die Wahrheit. Zusammen mit ihren Eltern hält sie an der Zivilcourage fest … Ein mehrfach ausgezeichneter Roman, der mit seiner realistischen und glaubwürdigen Geschichte für Mut und Gerechtigkeit begeistert. (Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann)
Quelle Text/Bild:
buchhandlung blaue blume
Richard-Wagner-Str. 46
67655 Kaiserslautern
www.buchhandlung-blaue-blume.de
Kaiserslautern, 24.01.2019
und dann