1839 wurde Charles Gounod mit dem Großen Rom-Preis ausgezeichnet. Bei dem anschließenden Aufenthalt in Italien beeindruckten ihn nicht nur die Opern Rossinis, vielmehr lernte er durch die Pianistin und Komponistin Fanny Mendelssohn-Hensel die Musik der deutschen Romantik kennen. In Italien beschäftigte sich der französische Komponist auch erstmals mit Goethes „Faust“-Dichtung. Auf diesen Stoff kam Gounod Jahre später zurück, als er 1856 den Auftrag für eine Oper am Pariser Théâtre Lyrique bekam. Gemeinsam mit den versierten Librettisten Jules Barbier und Michel Carré konzipierte Gounod, der als Kirchenmusiker bis dahin kaum Affinität zur Bühne hatte, seinen „Faust“ als Nummernoper mit gesprochenen Dialogen und Melodramen. In dem gewaltigen Kosmos von Goethes Dichtung konzentrierten sich die drei Autoren vor allem auf die Gretchen-Tragödie, weshalb die Oper in Deutschland lange unter dem Titel „Margarete“ lief. Die Uraufführung 1859 am Théâtre Lyrique wurde mit einiger Zurückhaltung aufgenommen – das Werk wurde als „zu deutsch“ empfunden. Zu einem Welterfolg wurde die Oper erst in der für die Pariser Opéra 1869 durchkomponierten Fassung, bei der die Dialoge durch knappe verbindende Rezitative ersetzt wurden.
Für das Pfalztheater inszenierte Michael Sturm das Werk opulent und mit starken Bildern.
Die musikalische Leitung hat Olivier Pols. Die Ausstattung entwarf Matthias Engelmann. Es choreografierte Stefanie Erb.
Es singen und spielen: Daniel Kim (Faust), Wieland Satter (Mephistopheles), Susanne Langbein (Marguerite), David Pichlmaier (Valentin), Bartolomeo Stasch (Wagner), Polina Artsis (Marthe Schwerdtlein) und Rosario Chávez (Siebel).
Am Freitag, dem 28. Dezember 2018, zeigt das Pfalztheater Gounods selten aufgeführte Oper zum letzten Mal. Die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr im Großen Haus. Karten unter www.pfalztheater.de oder Tel. 0631/3675-209.
Quelle Text/Bild:
Pfalztheater Kaiserslautern, Willy-Brandt-Platz 4 + 5, 67657 Kaiserslautern, Tel.: 0631 3675-0
www.pfalztheater.de
Kaiserslautern, 21.12.2018