Zurück ins Leben – Einziges zertifiziertes Adipositaszentrum in Rheinland-Pfalz verhilft Patienten zur dauerhaften Gewichtsreduktion

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie hat das Adipositaszentrum am Westpfalz-Klinikum in Kirchheimbolanden zertifiziert. Das Zentrum, an dem die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie 3 unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Michael Schmid federführend beteiligt ist, ist das einzige in Rheinland-Pfalz mit diesem Gütesiegel. „Wir sind stolz auf die Auszeichnung, hinter der viel Aufwand steckt. In erster Linie dient sie der Qualitätssicherung und kommt unseren Patienten zugute“, sagt Regionaldirektor Manuel Matzath.

 

Starkes Übergewicht und seine Folgen werden immer mehr zu einem gesellschaftlichen, gesundheitlichen und auch ökonomischen Thema. Während im Jahr 2000 noch rund 12 Prozent der deutschen Bevölkerung adipös waren, sind es mittlerweile schon rund 24 Prozent. Fettleibigkeit belastet den ganzen Körper und birgt ein hohes Risiko für Folgeerkrankungen – von Bluthochdruck über Herzinfarkt, Hirninfarkt, Diabetes bis hin zu verschiedenen Krebserkrankungen und psychosoziale Problemen. Meist leidet das Selbstbewusstsein unter dem starken Übergewicht und die Betroffenen werden durch ihre Umwelt stigmatisiert.

 

„Ernährungsumstellung oder Sport – unsere Patienten haben meist schon viel ausprobiert, um abzunehmen, und sind gescheitert“, sagt Dr. med. Carmen Klein, Leiterin des Adipositaszentrums. In solchen Fällen kann eine Operation helfen. Mehr als 50 Patienten lassen sich jährlich im Adipositaszentrum Kirchheimbolanden wegen ihres Übergewichtes operieren. Sie unterziehen sich zum Beispiel einer Magenbypass-Operation oder einer Sleeve-Gastrektomie, wobei der Magen verkleinert wird. Dabei entsteht ein kleiner Restmagen, der wesentlich weniger Fassungsvermögen hat. Die Nahrungsmenge, die auf einmal aufgenommen werden kann, wird deutlich reduziert.

 

Die operativen Verfahren stellen zum jetzigen Zeitpunkt die einzigen Verfahren dar, um dauerhaft an Gewicht zu verlieren. Alle operativen Verfahren werden in der Regel minimal-invasiv (Schlüssellochmethode) durchgeführt. Das heißt, die Operationen erfolgen durch kleine Schnitte und sind damit für den Patienten sicherer und schonender als Operationen, die durch einen großen Schnitt erfolgen.

 

„Unser Ziel ist es, die Betroffenen zurück ins Leben zu bringen“, sagt Klein. „Wir wollen erreichen, dass sie wieder normal leben können. Sie sollen spazieren gehen, sich selbst die Schuhe binden, sich in einem normalen Geschäft Kleider kaufen können.“ Nach einer OP nehmen die meisten Patienten recht schnell ab, so die Erfahrung der Zentrumsleiterin. Doch es müsse klar sein: Gewicht bleibt immer ein Thema, auch nach der Operation. Patienten müssen lebenslang auf ihre Ernährung und Bewegung achten.

 

Zum jetzigen Zeitpunkt muss bei gewünschter Adipositaschirurgie bei den Krankenkassen ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden. Dabei werden die Patienten durch das Adipositaszentrum unterstützt.

 

Weitere Informationen gibt es online unter: www.westpfalz-klinikum.de/adipositaszentrum/

Betroffene können sich unter Telefon 06352 405-224 melden.

 

Bildunterschrift: Prof. Dr. med. Heinz-Johannes Buhr (6.v.l.), Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. med. Carmen Klein (M.), Leiterin des Adipositaszentrums, Chefarzt Dr. Michael Schmid (3.v.r.), Regionaldirektor Manuel Matzath (2.v.r.) und Rainer Guth, Landrat im Donnersbergkreis und Stv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Westpfalz-Klinikum GmbH