Wo vor knapp hundert Jahren noch Farben, Arznei- und Drogerieartikel die Verkaufstresen in der Kohlenhofstraße füllten, führt die Firma Schuster und Sohn heute ein modernes, volldigitalisiertes Zentrum für Energie- und Mobilitätsdienstleistungen. Seit dem Jahrtausendwechsel konzentrieren sich die Geschäfte beim Lauterer Traditionsunternehmen auf den Mineralölhandel und Energiedienstleistungen. Wie sich der Familienbetrieb für die Zukunft aufgestellt hat, ließ sich Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel am Mittwoch beim Betriebsbesuch zeigen.
Das im Jahr 1874 unter dem Namen „Schuster und Müller“ gegründete Unternehmen Schuster & Sohn KG mit aktuell 135 Mitarbeitern liegt noch heute in Familienhand. Die operativen Geschäfte hat Dr. Axel Wiesenhütter, persönlich haftender Gesellschafter und Urenkel des Firmengründers Carl Schuster, seiner Tochter Sina Fritzinger übertragen, er selbst betreut strategische Projekte und coacht die Führungsriege.
Vom Farben-, Arznei- und Drogeriehändler hat sich das Unternehmen heute zum modernen Energieanbieter entwickelt. Mit Heizöl, Bio-Heizöl, Erdgas und Festbrennstoffen sowie Autogas, Kraft- und Schmierstoffen sieht sich das Unternehmen in den Bereichen Wärmemarkt und Mobilität gut aufgestellt. Eine sich derzeit in Planung befindliche neue 10.000 Quadratmeter große Schmierstoffhalle in der Zollamtstraße soll dem Wachstum dieser Geschäftsbereiche Rechnung tragen, so Wiesenhütter.
Mit Logistikstandorten, Tankstationen und Verkaufsbüros in Kaiserslautern, Pirmasens, Sankt Wendel, Trier und Luxemburg hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge eine führende Marktposition in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Luxemburg inne. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von rund 170 Millionen Euro. Mit Investitionen von insgesamt 7, 1 Millionen Euro möchte sich Schuster und Sohn in Sachen Logistik, Digitalisierung und innovativen Dienstleistungen den Herausforderungen der Energiewende ebenso wie der digitalen Transformation stellen.
Die Leistungsfähigkeit der Informations- und Datenverarbeitung sei heute ein essenzieller Erfolgsfaktor, ist IT-Leiter Ronald Kleinert überzeugt. Daher habe sich das Unternehmen in allen Geschäftsbereichen und Abteilungen komplett vernetzt. So sind mittlerweile alle LKW-Fahrer mit Tablets ausgestattet, was die Steuerung der Produktauslieferung stark vereinfache. „Anders ist Logistik nicht mehr zu machen“, glaubt der Digitalexperte.
Auch dem nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen hat sich das Traditionsunternehmen verschrieben. Aktuell würden etwa klimaneutrale Produkte wie der alternative Brennstoff GTL (gas-to-liquids) für eine mögliche Eigennutzung getestet, berichtet Silka Fritzinger. Auch Maßnahmen zur Emissionsregulierung seien bereits ergriffen worden, zudem sei der Strombedarf durch Eigenerzeugung bereits zu 50 Prozent abgedeckt.
„Den Spagat zwischen traditionsreichem Familienunternehmen und zukunftsorientiertem Geschäft zu halten, ist nicht leicht“, resümiert Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel gegen Ende des Besuchs. „Doch Sie scheinen bestens gerüstet zu sein und können mit Stolz in die Vergangenheit sowie mit Zuversicht in die Zukunft blicken“.
Quelle Text/Bild:
Pressestelle der Stadtverwaltung Kaiserslautern
www.kaiserslautern.de
Kaiserslautern, 02.11.2018